Fluss - SUP Atlas - Paddle More https://supatlas.com Stand Up Paddle Touren, Spots & Guides Fri, 26 Apr 2024 20:13:57 +0000 de-DE hourly 1 https://i0.wp.com/supatlas.com/wp-content/uploads/cropped-supatlas-favicon.png?fit=32%2C32&ssl=1 Fluss - SUP Atlas - Paddle More https://supatlas.com 32 32 185493100 Laßnitz von Preding nach Leibnitz https://supatlas.com/item/lassnitz-von-preding-nach-leibnitz/ https://supatlas.com/item/lassnitz-von-preding-nach-leibnitz/#comments Sat, 13 Apr 2024 11:06:27 +0000 https://supatlas.com/?post_type=citadela-item&p=10707 Die Laßnitz ist sicher nicht die SUP-Destination erster Wahl, entpuppt sich jedoch trotz geringen Wasserstandes zu einem unterhaltsamen Ritt zwischen Wäldern, Feldern und Aulandschaften.

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Anspruch 3 |  Einkehr 1 |  Länge 20,6 km |  Dauer 5 – 7 Stunden

Die Laßnitz ist für Flußpaddler sicher nicht die SUP-Destination erster Wahl, entpuppt sich jedoch trotz geringen Wasserstandes zu einem unterhaltsamen Ritt zwischen Wäldern, Feldern und Aulandschaften.

Allgemeine Infos

Befahrungsregeln

Die Laßnitz ist trotz ihres regulierten Verlaufes gemeinsam mit ihrem Umland ein echtes Naturjuwel. Entlang des Flusses grenzen mehrere Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete, weshalb Stand Up Paddler sich stets als geduldete Besucher betrachten sollten. Nicht Lärmen und etwaigen Müll bitte immer mitnehmen! Das Land Steiermark bietet online eine Übersicht über alle Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete.

Ab und zu kann man auch Fischer treffen, am besten frühzeitig absteigen und ihren Leinen ausweichen. Das Wasser ist in der Regel überall sowieso maximal knie- bis hüfttief.

Gefahren

Gelegentliche im Fluss oder am Ufer stehende Fischer könnten eine Gefahr darstellen, wenn man ihre Leinen nicht gleich sieht und man gleichzeitig wenig Platz zum Ausweichen hat. Am besten absteigen und zu Fuß vorbei waten, wenn es die Gegebenheiten erlauben.

Der Fluss ist voller seichter Abschnitte, die höchstwahrscheinlich zu jeder Jahreszeit bestehen. Wer unachtsam ist, kann vielerorts schnell mit den Finnen an Steinen oder kleinen Felsblöcken hängen bleiben und vom SUP geworfen werden. Paddler müssen schnell darauf reagieren und ihre Position zum Bug hin verlagern, um die Finnen hinten möglichst hoch anzuheben. Aufgrund dieser Bedingungen sollte man hier ausnahmslos mit iSUPs unterwegs sein.

Man sollte sich außerdem überlegen, nur mit kleinen Finnen zu paddeln, was aber erhebliche Abstriche bezüglich Spurhaltung nach sich zieht. Dafür gleitet man gleichmäßiger und mit weniger Unterbrechungen über die dutzenden Untiefen. Wenn der Wasserstand an der Messstation Frauental (Laßnitz) 152 cm und die Durchflussrate 0.64 m³/s beträgt kann man auf jeden Fall noch gut und abschnittsweise sogar zügig paddeln.

Totholz in Form abgestorbener Bäume gibt es vor allem entlang der ersten Hälfte der Route in Hülle und Fülle. Die Baumleichen stehen meist noch, ragen aber vom Ufer drahtig über das Wasser. Verblockungen zwingen Paddler immer wieder auf Sicht zu fahren und schnell die optimale Ausweichrute zu finden. Mit etwas Glück, muss man nie absteigen, da es stets Lücken gibt, die durch oder um die Holzansammlungen führen.

Die gesamte Strecke ist voll gespickt mit Sohlschwellen und Molen. Dank der geringen Wassertiefe und Fließgeschwindigkeit stellen diese zwar keine große Gefahr dar, fordern aber vollste Konzentration und Aufmerksamkeit. Fortgeschrittene Kurventechnik ist Voraussetzung, um fließend auszuweichen. Die meisten Schwellen kann man zumindest kniend oder sitzend überwinden, es gibt jedoch drei besonders kritische Stellen, die höchstwahrscheinlich zu keiner Jahreszeit befahrbar sind:

An der Brücke bei Schönberg links umtragen.

An der Fischtreppe bei Tillmitsch links umtragen.

An der Mündung der Sulm links umtragen.

Sinnvollerweise Sohlschwellen so gut es geht inspizieren, bevor man mit dem SUP darüber gleitet. Auch wenn man sich dazu entscheidet, zu Fuß über die Schwellen zu waten, darf man die hohe Kraft der geringen Wasserfließgeschwindigkeit nicht unterschätzen. Aufgrund der glatten und rutschigen Steine und Felsblöcke auf jeden Fall anständige Bade- oder Neoprenschuhe mit gutem Profil anziehen!

Anfahrt

Wer mit dem Auto von Graz kommt, nimmt an der Autobahn A9 die Ausfahrt 204 Hengsberg und folgt dem Straßenverlauf südwestlich bis nach Preding. Im Kreisverkehr in Preding nimmt man die dritte Ausfahrt und fährt geradeaus etwa einen Kilometer bis zum Tierpark bzw. der Laßnitz.

Wenn man mit dem Auto von Maribor kommt, nimmt man hingegen die Autobahnausfahrt 208 Lebring an der A9 Autobahn und folgt nordwestlich nach Preding. Im Kreisverkehr in Preding nimmt man die dritte Ausfahrt und fährt geradeaus etwa einen Kilometer bis zum Tierpark bzw. der Laßnitz.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Anreise aufwändiger, da man von Graz zwischen 45 – 90 min benötigt. Von Maribor dauert es sogar mehrere Stunden, weil grenzüberschreitende Verkehrsmittel zuerst nach Graz geleitet werden, was einen enormen Umweg darstellt. Allerdings muss man nach der Ankunft in Preding den letzten Kilometer zum Fluss in beiden Fällen zu Fuß absolvieren.

Für Anreisen in die Region kann man bei Flixbus, Omio und RailEurope Tarife und Verbindungen vergleichen.

Wer nach Beendigung der Tour in Leibnitz auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewisen ist, kann beispielsweise in 20 min zu Fuß bis zum Bahnhof gehen und von dort gut getaktete Bus- und Bahnverbindungen in alle Richtungen vorfinden.

Parken

Am Einstieg der Tour könnte man am Parkplatz des Tier- und Wildpark Preding parken, welcher jedoch in erster Linie den Besuchern des Tierparks vorbehalten ist. Es ist daher unklar, was passiert wenn man kein Tierparkbesucher ist, bzw. ob das abgestellte KFZ bei vollem Parkplatz überhaupt auffällt.

Alternativ bietet es sich an, an der anderen Seite der Laßnitz, über die Brücke gleich rechts, zu parken. Hier parken immer wieder Autos und es scheint so in Ordnung zu sein.

Das Ende der Tour liegt passenderweise direkt am Parkplatz beim Leibnitzer Stadtpark. Hier gibt es massenhaft kostenlose Parkplätze unter schattenspendenden Bäumen.

Baden

Die Laßnitz kann bereits im Frühjahr überraschend warm sein und es wird an manchen Spots auch gerne gebadet. Direkt unter dem Tierpark, aber auch an der Mündung der Sulm befinden sich beliebte Badeplätze. Das Wasser ist recht sauber, allerdings schwimmen vielerorts Blätter und Blüten auf dem Wasser.

Knapp 400 m von der Sulm-Mündung entfernt liegt das allseits beliebte Sulmbad, ein Naturbadeplatz entlang des linken Ufers der Sulm. Es wurde 1929 errichtet und ist das älteste Flussbad der Steiermark.

Der künstlich angelegte Sulmsee ist Fisch- und Badeteich zugleich. Auch er ist eine beliebte Badedestination in der Region. Vom Parkplatz am Tourende fährt man mit dem Auto nur 5 min dorthin.

Tour

Vom Tier- & Wildpark in Preding bis zum Stadtpark in Leibnitz.

Länge

20,6 km

Dauer

5 – 7 Stunden

Ein- und Ausstieg

Einstieg an der Brücke beim Tier-, Wild- & Spielpark in Preding.

Ausstieg an der Brücke beim Leibnitzer Stadtpark.

SUP-Verleih

Stand Up Paddling am Sulmsee
Seggauberg 184, 8430 Seggauberg
Tel. +43 (0)664 944 14 72

Sanftes Wasser mit Tücken

Vor etwa einem Jahr ergriff mich die Idee, die Laßnitz durch die westliche Südsteiermark zu paddeln, als ich sie für Kundentermine immer wieder mit dem Auto überqueren musste. Allerdings war mir nie ganz klar, ob dieser kleine Fluss überhaupt durchgehend befahrbar ist und ob nicht stellenweise zu viel Gebüsch und Geäst über das Wasser ragen würde. Leider gibt es entlang der vorliegenden Route keine online abrufbare Messstation und man kann nur aus dem Wasserstand bei Deutschlandsberg Rückschlüsse ziehen, ob der Fluss bis Leibnitz befahrbar sein könnte.

Der Blick auf die Messhistorie weist aber zeitweise sogar recht hohe Pegelstände und Durchflussraten auf, ganz im Gegensatz zur derzeitigen Sachlage. Dennoch wagen wir das Abenteuer und fragen uns dabei, ob diese Tour aus obigen Gründen überhaupt schon irgendwer durchgehend gepaddelt ist. Der Start beim Tierpark in Preding entpuppt sich als wahrer Glücksgriff, denn hier gibt es die seltene Möglichkeit, entlang der Laßnitz das Auto zu parken und bei wunderschönem Ambiente aufs Wasser zu gehen.

Wir erschrecken beim Einstieg zwar einige Stockenten bei ihrem nachmittäglichen Flussbad, dafür navigieren wir gleich zwischen Schotterbänken, hochgezogenen Erdwänden und plantschenden Kindern hindurch. Vom Tierpark gibt es einen direkten Wasserzugang und so sind uns die ersten Schaulustigen bereits garantiert. Diese SUP Tour scheint ja abwechslungsreich zu werden.

Vor allem fließt das Wasser an dieser Stelle glücklicherweise schneller als gedacht, und auf die gesamte Distanz kann man heute mit einer durchschnittlichen Fließgeschwindigkeit von etwa einem bis zwei km/h rechnen. Wir tauchen sofort in eine einsame Wasserlandschaft ein, die uns immer wieder an kleinen Hindernissen hin und her kommandiert, was bei mäßigem Tempo zu einem dennoch hohen Unterhaltungswert führt.

Die ersten Kilometer erinnern mich teilweise an die Raab im österreich-ungarischen Grenzbereich, allerdings scheint es hier mehr Totholz zu geben, das vom Ufer in den Fluss ragt. Auch mit kleineren Verblockungen ist immer wieder zu rechnen. Allerdings sind diese heute allesamt gut zu umfahren, denn wir finden immer Lücken zwischen den verschachtelten Holzbeständen.

Die Laßnitz ist heute mit ihrem langsamen Wasser und ihrer mickrigen Tiefe (maximal hüfthoch, meist eher knietief) wie ein zahmer Hengst im Selbstfindungsmodus. Immer wieder rattern unsere Finnen in plötzlich auftauchenden Riffles (seichte Stromschnellen) über die glattpolierten Steine am Grund, dann geht es wieder im halbwegs knietiefen Wasser flott weiter. Kurz darauf streut uns der Fluss wieder Sohlschwellen ein, die mitunter unbefahrbar aussehen, sich jedoch am Bug kniend wunderbar erobern lassen.

Es ist ein ständiger Wechsel an kleinen Tücken und Herausforderungen, weshalb wir diese Tour nicht nur aufgrund ihrer Länge, sondern auch aufgrund der etwaigen technischen Finessen Paddlern mit Fließwassererfahrung empfehlen. Viele Flußabschnitte sind absolut familientauglich, aber diese werden dann abrupt wieder von Hindernissen unterbrochen, sodass man ständig konzentriert nach unten und zeitgleich nach vorne blicken muss.

Zwischendurch paddeln wir durch beinahe stillstehendes Wasser und ich habe teilweise große Mühe mein SUP geradeaus auf Spur zu halten. In weiser Voraussicht habe ich nämlich statt meiner großen Mittelfinne zwei kleine Finnen seitlich aufgesteckt. Vorteil: ich gleite nahezu friktionslos über die meisten Riffles und Schwellen. Nachteil: das Board wird ständig von Seite zu Seite gedreht, und so bin ich gezwungen die Paddelseite ständig zu wechseln. Das wäre auch kaum besser, hätte ich nur eine einzige kleine Finne mittig aufgesteckt.

Dieses Problem hat mein Kamerade zwar nicht, dafür muss er seine US-Box Finnen ständig aus dem seichten Wasser heben. Ich sehe ihn teils mehr am Bug stehen als in der Mitte seines SUPs. Manchmal kracht es ziemlich laut und wir sind erstaunt, was so eine Finne alles aushält ohne zu brechen, wenn sie so am Gestein dahinschabt. Ich persönlich habe bei solchen Touren immer eine Ersatzfinne dabei – sicher ist sicher.

Die erste kritische Schwelle erreichen wir nach etwa 5,5 km, genauer gesagt an der vierten Brücke über die Laßnitz. Der heutige Wasserstand lässt es hier nicht zu über die Steine zu gleiten, weshalb wir das erste mal umtragen müssen. Trotz der unzähligen Sohlschwellen und Gesteinsformationen entlang des Weges ereilt uns dieses Schicksal später nur mehr bei fortgeschrittener Kilometrierung im Bereich von Tillmitsch und der Sulm-Mündung. Daher gilt: An der Fischtreppe bei Tillmitsch und an der Mündung der Sulm jeweils links umtragen.

Der Fluss weist entlang seines 64 km langen Laufes ein Sohlgefälle von 22 ‰ auf, davon ist aber auf unserer Reise durch das Laßnitztal nicht viel zu spüren, und so müssen wir zwischen den zügigeren Abschnitten immer wieder etliche Watt aufs Wasser bringen um voran zu kommen. Auch wenn immer wieder kleine Zuflüsse ihr Wasser in die Laßnitz transportieren, ändert dies kaum etwas an ihrer gemächlichen Fließgeschwindigkeit. Zum Ausgleich verwöhnt uns der frühlingsfrische Duft nach Traubenkirschen, Kirschen- und Apfelblüten während die Sonne zwischen den Baumkronen durchschimmert und sich langsam orange einzufärben beginnt.

Schon lange haben Raum und Zeit keine Relevanz mehr für uns, wir wissen nicht wo wir gerade sind und wie lange wir schon unterwegs sind. Irgendwo im Niemandsland zwischen Feldern und Feldwegen – ist denn das nicht Freiheit in Reinform? Nur das Wasser bestimmt wohin es geht, und wir geben uns seiner weisen Führung hin. Irgendwann treffen wir Spaziergänger, die uns sagen, dass Leibnitz etwa 5 km vor uns läge. Dank der unendlichen Windungen, Hindernisse und Untiefen dauert es aber noch eine gefühlte Ewigkeit bis zum Stadtpark in Leibnitz.

Unterwegs hat ein kleiner Junge Glück im Unglück, denn er verliert am Ufer seinen Fußball just in dem Moment als wir vorbei paddeln. Schnell haben wir den Ball aus dem Wasser gefischt und können ihn dem erleichterten Kind wieder zurückgegeben. Als die Besiedelung endlich zunimmt, die Mündung der von links einfließenden Sulm hinter uns liegt und immer mehr Spaziergänger die Ufer entlang schlendern ist ein Ende der Tour in Sicht. Die letzten 700 m paddelt man dann sowieso auf der Sulm, und die könnte man noch etwa sechs Kilometer weiter zu Ende paddeln, bis diese in die Mur fließt.

Mittlerweile ist der Abend hereingebrochen und wir steigen an der Brücke beim Leibnitzer Stadtpark an einem Trampelpfad links aus dem Wasser. Rechter Hand gäbe es zwei Metallstiegen, die ebenso angesteuert werden könnten. Wir wollen uns jedoch noch das Thomas Muster Denkmal im Stadtpark ansehen, und dazu müssen wir links raus und kurz über den Parkplatz schlendern. Schön war’s – schön lang, und das Abenteuer dieses Nachmittags bleibt sicher noch lange in Erinnerung.

Alternativen: Die vorliegende Tour kann man um etwa 11 km verkürzen, wenn man in der Gemeinde Lang an der kleinen Brücke startet. Kostenlose Parkmöglichkeiten gibt es entweder beim Gemeindeamt oder beim Friedhof.

Die Laßnitz ist bei ausreichendem Wasserstand bereits ab dem Ort Frauental befahrbar. Bis zum Tierpark in Preding sind das etwa 15 Flusskilometer.

Die Laßnitz mündet in die Sulm, und die kann man noch etwa 5,5 Kilometer weiter bis in die Mur paddeln. Auch die Mur ist dann bis zu ihrer Mündung mit der Drau hunderte Kilometer lang durch Slowenien und Kroatien befahrbar.

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Donaukanal Durchquerung https://supatlas.com/item/donaukanal-durchquerung/ https://supatlas.com/item/donaukanal-durchquerung/#respond Mon, 25 Mar 2024 13:13:09 +0000 https://supatlas.com/?post_type=citadela-item&p=10579 Einer der schnellsten Wege quer durch Wien - mit dem SUP über den Donaukanal. Diese abwechslungsreiche Tour zeigt binnen kürzester Zeit viele Facetten der österreichischen Hauptstadt.

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Anspruch 3 |  Einkehr 3 |  Länge 17,6 km |  Dauer 2 – 3 Stunden

Einer der schnellsten Wege quer durch Wien – mit dem SUP über den Donaukanal. Diese abwechslungsreiche Tour zeigt binnen kürzester Zeit viele Facetten der österreichischen Hauptstadt. Bei angenehmer Fließgeschwindigkeit geht es durch Vororte, Innenstadt und Naherholungsgebiete.

Allgemeine Infos

Befahrungsregeln

Der Donaukanal ist grundsätzlich ganzjährig befahrbar, allerdings sollte man sich vor der Schifffahrt in Acht nehmen. Um auf Nummer Sicher zu gehen, sollte man seine Tour zwischen den Fahrintervallen des Twin City Liners ausrichten. Allen anderen Passagierschiffen kann man am Wasser gut ausweichen, der Twin City Liner kann aber aufgrund seiner Geschwindigkeit zur großen Gefahr werden.

Generell verhalten sich Paddler so, dass die kommerzielle Schifffahrt nicht gehindert wird.

Fischern und gelegentlichen Schwimmern entlang der Strecke frühzeitig ausweichen.

Gefahren

Die Fließgeschwindigkeit des Kanals beträgt in der Regel um die 5 km/h und bietet Paddlern einen angenehmen Antrieb. Auch Einsteiger können dieses gemütliche Tempo locker bewältigen, sollten aber vor allem bei Schiffsverkehr frühzeitig ausweichen, um aus Mangel an Erfahrung keine überhasteten und falschen Entscheidungen zu treffen.

Der Katamaran Twin City Liner verkehrt ganzjährig zwischen Wien und Bratislava und kann für Paddler aufgrund seiner Geschwindigkeit und seiner Wellen eine enorme Gefahr darstellen. Daher immer vorab den Fahrplan checken und die Tour dementsprechend zwischen den Fahrten planen, damit man dem Schnellboot nicht begegnet. Zum Glück hat man zwischen den Ankünften und Abfahrten am Terminal Wien/Schwedenplatz mehrere Stunden Zeit, den Donaukanal ungestört zu bepaddeln. Die Monate Jänner bis März sind aus diesem Grund die besten, da der City Liner nur einmal täglich samstags und sonntags unterwegs ist.

Auch die Linienschiffe der DDSG Blue Danube verkehren regelmäßig im Kanal und können mit ihren vergleichsweise sanften Wellen unerfahrene Paddler abwerfen. Die Taktung ist recht hoch, sodaß man ganzjährig mit etlichen Fahrten pro Tag rechnen muss.

Gefischt wird überall entlang der Route, auch im Zentrum Wiens hängen immer wieder Fischerleinen von den Kais ins Wasser. Das letzte Drittel der Tour, wenn es stadtauswärts zur Donaumündung geht, ist gespickt mit Fischerhäuschen und freien Wasserzugängen. Durchgehend immer nach Fischern Ausschau halten und bei Gelegenheit mittig paddeln!

Die gemauerten Ufer im Zentrum (ab der Augartenbrücke) werfen starke Boots- und Schiffswellen ebenso stark zurück auf den Kanal und sorgen mitunter für unberechenbare Wasserbedingungen. Einerseits sollte man natürlich so weit es geht ausweichen, andererseits aber auch nicht zu nahe an den Kaimauern paddeln. Man will weder an den Mauern zerschellen, noch die diffusen gebrochenen und rückläufigen Wellen abbekommen.

Wien wird aufgrund seiner Flachlandlage sehr oft von starken Winden heimgesucht, die mitunter das Paddeln unmöglich machen oder plötzlich erschweren können. Daher vorab immer die Windstärke und die Windrichtung checken!

Bei der Mündung des Donaukanals in die Donau (Praterspitz) sowie einen Kilometer weiter beim Hafeneingang ist mit Kehrwasser zu rechnen. Auch der Wind kann hier zulegen. Weniger erfahrene Paddler sollten hier am besten am rechten Ufer entlang paddeln und bei Notwendigkeit kniend rechts um die Kurve in den Hafen einfahren.

Anfahrt

Wenn man Wien nicht gut kennt und ortsunkundig ist, sollte man auf jeden Fall mit Navigation fahren, um einen Weg durch das Großstadtlabyrinth zu finden. Das gilt vor allem für die Anfahrt vom Süden oder von der Innenstadt kommend. In diesen Fällen fährt man am besten entlang des Donaukanals bis nach Nußdorf.

Stressfeier, aber mitunter länger, ist die Anfahrt mit den Öffis: in der Heiligenstädter Straße gibt es die Bushaltestelle Sickenberggasse (Linie N36) sowie die Straßenbahnhaltestellen Sickenberggasse und Nußdorf (Linie D).

Der Bahnhof Nußdorf befindet sich oberhalb des Kraftwerkes und ist zu Fuß 300 m vom Einstieg entfernt. Hier fährt die Schnellbahn der Linie S40 nach bzw. aus Tulln vorbei.

Die aktuellen Fahrpläne der Wiener Linien findet man online.

Günstige Bus-, Bahn- und Flugverbindungen nach Wien findet man auf den Vergleichsportalen Omio und RailEurope.

Parken

In den Straßen rund um den Tourstart kann man das Auto kostenfrei am Straßenrand abstellen und ist binnen kürzester Zeit beim Einstieg unter dem Kraftwerk Nußdorf (z.B. Bachofengasse, Sickenberggasse, Eisenbahnstraße). Achtung: der einladende Parkplatz unter der Brücke und direkt unter dem Kraftwerk ist nicht öffentlich und nur für Bedienstete der Stadt Wien reserviert. Dort bitte nicht parken!

Baden

Grundsätzlich kann man auch im Donaukanal schwimmen und baden, das hat sogar eine lange Tradition und ist auch gestattet. Allerdings ist dies aufgrund der Strömung und den damit einhergehenden Gefahren nur guten und gesunden Schwimmern vorbehalten. Nähere Infos darüber findet man beim Schwimmverein Donaukanal.

Als Stadt am Wasser bietet Wien unzählige Bademöglichkeiten. Das Gänsehäufel an der Alten Donau ist Wiens erste Adresse wenn es ums Baden in der Natur geht. Aber neben der Alten Donau es gibt noch zahlreiche andere Möglichkeiten das Wasser zu genießen und zu entsannen.

Sollte es im Freien zu kalt zum Baden sein, kann man immer noch auf die Therme Wien in Oberlaa ausweichen.

Tour

Vom Kraftwerk in Nußdorf bis zum Alberner Hafen.

Länge

17,6 km

Dauer

2 – 3 Stunden

Ein- und Ausstieg

Einstieg beim Kraftwerk Nußdorf entlang des Radweges und unter der Uferbahnbrücke.

Ausstieg beim Alberner Hafen links vor der Hafeneinfahrt.

SUP-Verleih

SUP Center Wien – Gänsehäufelbad
Moissigasse 21, 1220 Wien
Tel. +43 (0)660 8343759

Boats2Sail
Am Kaisermühlendamm 106, 1220 Wien
Tel. +43 (0)660 6151 204

Segelschule Hofbauer Alte Donau
An der Oberen Alten Donau 186, 1220 Wien
Tel. +43 (0)660 6151 204

Flotus – Stand Up Paddling
Laberlweg 19, 1220 Wien

Snowboard – Surf – Shop
Favoritenstraße 28 1040 Wien
Tel. +43 (1) 606 79 88

Graffiti, Großstadt & Grünraum

Wann ist die beste Zeit, um auf dem Wiener Donaukanal zu paddeln? Immer, wenn keine Schnellboote ihre zerstörerischen Wellen schlagen. Aus diesem Grund entschieden wir uns dazu, am letztmöglichen Märzwochenende in See zu stechen, bevor der Twin City Liner wieder in die Frühjahressaison startet. Über den Winter und bis in den März hinein begegnet man dem schnellen Passagierschiff nur sporadisch bzw. an Wochenenden, weshalb es recht einfach ist, eine Kanaldurchquerung abseits der Fahrtzeiten zu planen.

Der Donaukanal, welcher im Mittelalter der Hauptarm der Donau bei Wien war, erstreckt sich über eine Länge von etwa 17 km vom nordwestlichen Ende der Stadt bis zu ihren südöstlichen Ausläufern. Dank der angenehmen und konstanten Fließgeschwindigkeit von etwa 5 km/h kann man vom Nußdorfer Wehr bis zum Hafen in Albern zwei bis drei Stunden urbanes Paddelvergnügen genießen.

Der Einstieg entlang der Nußdorfer Lände ist ideal, da man einerseits dank der Stiege und des weitläufigen Wasserzuganges angenehm starten kann und auch weil man in den umgebenden Straßen kostenlos parken kann.

Wenn man beispielsweise in der Eisenbahnstraße oder der Sickenberggasse sein KFZ abstellt, ist man binnen weniger Minuten zu Fuß am Donaukanal und kann dort in aller Ruhe sein Material tourtauglich machen.

An eines sollten Paddler sich aber gleich vom Start an gewöhnen: die interessierten und teils begeisterten Blicke der Radfahrer, Jogger und Spaziergänger entlang der Uferpromenaden. Schließlich paddeln nicht viele Leute über diesen Innenstadtkanal. Da wir natürlich das Standup Paddeln als umweltfreundlichen Outdoorsport promoten wollen, gehen wir mit gutem Beispiel voran und lassen uns von der kühlen Donau durch die Wiener Bezirke treiben. Vom prognostizierten Rückenwind mit bis zu 15 km/h (3 bf) ist dabei leider nicht viel zu spüren.

Über den Uferpromenaden verlaufen Wiens verkehrslogistische Lebensadern und projizieren ihre Gräuschkulisse runter bis zum Fluss. Dazwischen – wie könnte es für eine Millionenmetropole auch anders sein – Wände voller Graffiti. Optisch überflüssige Tags, aber auch sehr oft schöne Murals werden ein ständiger Begleiter entlang unseres Weges bleiben. Wer mehr über Wiens Graffitkultur erfahren möchte, dem sei übrigens das Buch Graffiti Wien #1 wärmstens ans Herz gelegt. Während uns immer wieder Passanten zuwinken und auch akustisch ihre Sympathie zeigen, vergessen wir irgendwann die Anzahl der Brücken zu zählen, die wir bereits passiert haben. Es werden nach 17 km 34 Brücken und Stege gewesen sein. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Obwohl es erst Mitte März ist, sind die Ufer schon relativ grün und überall genießen die Leute die frische Luft an diesem sonnigen Sonntag. Bis zur Augartenbrücke kann man entlang der ersten 4,7 km der Tour zu beiden Seiten des Kanals relativ gut anlanden, da die Ufer schräg, aber flach genug sind. Außerdem gibt es entlang der gesamten Strecke immer wieder Stiegen, die vom Wasser an Land führen. Aus diesen Gründen kann man Paddeltouren von beinahe jedem Punkt entlang des Kanals starten.

Es gibt einen eigenen Schwimmverein für Leute, die im Kanal schwimmen, was tatsächlich zu jeder Jahreszeit praktiziert wird. Achtgeben sollte man aber, wenn Passagierschiffe vorbei kommen, denn der Kanal ist durchgehend an die fünfzig Meter breit. Man hat als Schwimmer als auch als Paddler nur wenig Platz den Kielwellen auszuweichen. Was bei den gemächlichen Schiffen der DDSG Blue Danube noch halbwegs gemütlich ist, kann beim Twin City Liner lebensgefährlich werden.

Daher sollte jede Tour vorab mit den Fahrplänen und Taktungen dieser Schiffe abgeglichen werden. Der City Liner zirkuliert zum Glück erst ab dem Terminal beim Schwedenplatz zwischen Wien und Bratislava. Die Blue Danube Schiffe können einem zu beiden Seiten des Schwedenplatzes begegnen, stellen aber kein Problem dar, sofern man ihnen früh genug ausweicht.

Sobald die Augartenbrücke passiert ist, wird es richtig urban. Wir lassen uns zwischen den gemauerten Ufern durch den Großstadtdschungel treiben und wissen nicht, wohin wir zuerst schauen sollen. Hier geniale Grafitti Art, dort ein wunderschöner historischer Bau, an den Brücken ober uns winkende und fotografierende Passanten. Der Song Vienna Calling geht mir abrupt durch den Kopf und mein Herz schlägt schneller wenn ich daran denke, dass ich wieder mal in unserer Hauptstadt bin, der Weltstadt der Musik und der Diplomatie, der lebenswertesten Metropole der Welt (Stand 2023), aber auch der Spionagehauptstadt Europas. Ich resoniere mit dem Puls der Stadt und versuche mir jedes Detail zu merken.

Leider reißt mich das Horn der Blue Danube Line aus meiner Konzentration und wir sind aufgerufen Platz zu machen, damit das Schiff an der Schiffsstation beim Schwedenplatz anlegen kann. Knapp danach biegen wir rechts ab in den einfließenden Wienfluss und gönnen uns eine entspannte Pause im stehenden Wasser zwischen der Urania und der Strandbar Hermann. Hier kann man auch gemütlich abwarten, bis der Twin City Liner vorbeigedüst ist und seinen brachialen Wellen ausweichen.

Vorsicht ist geboten, denn wir haken beide nacheinander an einer schier unsichtbaren Fischerleine ein, was dem Herrn am Ufer gar nicht schmeckt. Daher am besten bei freier Fahrt in der Mitte des Kanals paddeln und an den Ufern nach Fischern Ausschau halten, denn ihnen kann man überall entlang der Route begegnen.

So langsam verlassen wir die innere Stadt und paddeln in zusehends ruhigeres Gebiet. Die Ausläufer der Bezirke Landstraße und Leopoldstadt offenbaren uns wieder schräg abfallende Wiesen mit Bäumen und gut zugängliche Ufer. Wien ist gerade wegen des Donaukanals auch eine sehr grüne Millionenstadt, und überall gibt es idyllische Plätzchen, um sich in der urbanen Natur zu entspannen.

Links ober uns befindet sich in zweiter und wohl auch in dritter Reihe der bekannte Wiener Prater, welcher auf knapp 6 km² Parklandschaft und Vergnügungspark gekonnt kombiniert. Sehen kann man ihn vom Wasser aus jedoch nicht.

Wir nähern uns der Südosttangente (Autobahn A23) und dürfen ein letztes Mal unsere Köpfe steil nach rechts oben wenden. Die drei Türme des YOUNIQ Vienna TrIIIple beherbergen Micro-Apartments und sind definitiv ein Hingucker. Sie bilden den monumentalen Abschluss des urbanen Abschnittes unserer Tour, denn die letzten acht Kilometer bis zum Alberner Hafen verlaufen geradeaus durch vorstädtisches und durch Naturgebiet.

Landschaftlich ist die Gegend zwar nicht abwechslungsreich, aber wir erfreuen uns an den unzähligen Fischerhütten am linken Kanalufer. Irgendwann verstummen die Geräusche der Ost-Autobahn A4 und machen damit gleichzeitig Platz für das frühlingshafte Vogelgezwitscher, das uns bis zum Praterspitz und weiter bis zur Hafeneinfahrt in Albern begleiten wird. Im Mündungsbereich und an der Hafeneinfahrt muss man mit Kehrwassern und mitunter stärkeren Winden rechnen. Zur Sicherheit bleibt man eher am rechten Ufer und kniet im Zweifelsfall.

Am Kai geht es einmal scharf rechts um die Ecke und schon kann man über eine Stiege links entlang der Hafeneinfahrt leicht an Land gehen. Wir kamen aus der Großstadt und sind im ländlichen Raum gelandet, das zeigt schon sehr gut, wie stark die Kontraste entlang dieser Paddelroute waren. Vienna Calling – wir kommen sicherlich bald wieder!

Optimalerweise wartet hier schon ein geparktes Auto für die Rückfahrt, denn Abstellplätze gibt es in diesem Naherholungsgebiet ausreichend. Auf dem Rückweg in die Stadt sollte man unbedingt noch den kleinen Friedhof der Namenlosen besichtigen. Hier fanden etliche unbekannte Wasserleichen, die bis in die 1930er Jahre aus der Donau geborgen wurden, ihr letztes irdisches Zuhause.

Paddler, die nicht shutteln oder abgeholt werden, fahren unweit von hier mit dem Bus zurück. Etwa einen Kilometer vom Ausstieg entfernt liegt die Haltestelle Alberner Hafen von wo weg die Busse in Richtung Stadt fahren. Bis nach Nußdorf dauert das etwa anderthalb Stunden, für andere Destinationen erkundigt man sich am besten über den Netzplan der Wiener Linien. Im Falle der Rückreise mit den Öffis unbedingt die SUP-Tasche mit aufs Board nehmen, um selbiges danach wieder einpacken und in den Öffis transportieren zu können!

Alternativen: Von hier aus kann man den Hauptstrom der Donau weitere 35 km bis nach Hainburg paddeln, der letzten Stadt vor der slowakischen Grenze. Wen es weiter in die Ferne zieht, kann es innerhalb eines Tages von hier bis nach Bratislava schaffen (15 weitere Kilometer). Mehrtägige Touren könnten sogar bis nach Györ oder Budapest führen.

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Isola della Cona https://supatlas.com/item/isola-della-cona-2/ https://supatlas.com/item/isola-della-cona-2/#respond Sat, 16 Dec 2023 05:08:44 +0000 https://supatlas.com/?post_type=citadela-item&p=9883 Fluss, Meer und Lagune - die Umrundung der Halbinsel Cona ist nicht nur für Vogelbeobachter ein besonderes Erlebnis. Auch beim Paddeln spürt man die Magie dieses Vogelschutzgebietes und erlebt ein unvergessliches SUP-Erlebnis.

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Anspruch 4 |  Einkehr 1 |  Länge 13 km |  Dauer 2,5 – 3,5 Stunden

Vom Fluss über das Meer und zurück in die Lagune. Die Umrundung der Halbinsel Cona ist nicht nur für Vogelbeobachter ein besonderes Erlebnis. Auch vom Wasser aus spürt man die Magie dieses einzigartigen Vogelschutzgebietes und gönnt sich gleichzeitig ein unvergessliches SUP-Erlebnis.

Allgemeine Infos Isola della Cola

Befahrungsregeln

Boote und Schiffe haben entlang der Route Vorrang. Weil man hier im Naturschutzgebiet unterwegs ist, sollte man besonders achtsam unterwegs sein, sich möglichst leise verhalten und natürlich Müll vermeiden.

Naturschutzgebiet

Das regionale Naturschutzgebiet der Isonzomündung, das sich im östlichen Teil der Region Friaul-Julisch Venetien am letzten Abschnitt des gleichnamigen Flusses befindet, erstreckt sich über ein Gebiet, das zu den Gemeinden Staranzano, San Canzian d’Isonzo, Fiumicello und Grado gehört und eine Fläche von 2.338 Hektar umfasst (davon 1.154 ha in Meeresgebieten).

Es wurde 1996 gegründet und deckt sich weitgehend mit dem SAC / SPA „Mündung des Isonzo – Isola della Cona“ IT3330005. Das Symbol des Reservats ist der Brachvogel.

Alle Freizeit-, Sport- und Tourismusaktivitäten, die mit dem Schutz von Fauna, Flora, Vegetation, Boden und Wasser vereinbar sind, sind innerhalb des Reservats erlaubt.

Befolge aber in Naturschutzgebieten unbedingt die geltenden Vorschriften. Häufig ist Wassersport in Naturschutzgebieten untersagt oder nur unter ganz bestimmten Bedingungen möglich.

Halte einen ausreichenden Mindestabstand zu bewachsenen Uferpartien, sowie zu Ufergehölzen und Vogelansammlungen auf dem Wasser – wenn möglich mehr als 100 Meter. Dies gilt insbesondere in der Brutzeit (1. März bis 30. September).

Benutze Sie beim Ein- und Aussteigen die dafür vorgesehenen Plätze oder Stellen, an denen sichtbar kein Schaden angerichtet werden kann.

Aktuelle Verordnung zum Download (italienisch)

Gefahren

Der Einstieg am Isonzo verläuft senkrecht vom Sandufer nach unten, sodass die Wasseroberfläche etwa einen halben Meter unter der Uferkante liegt. Stand hat man hier nur bedingt, zumal die Wassertiefe etwa mannshoch ist (wasserstandsabhängig). Beim Aufsteigen auf das SUP sollte man sich also Zeit nehmen, um nicht gleich im Wasser zu landen.

Etwa zwei Kilometer vor der Mündung ins Meer fließt von rechts der Isonzato in den Isonzo. Hier verkehren auch Motorboote, welche Richtung Fluss und Meer ziehen und ihre Wellen hinterlassen. Augen offen halten und sich auf unruhigeres Gewässer einstellen.

Am Rückweg entlang der Ostseite der Halbinsel fährt man immer wieder über knietiefes Wasser und Seegrasteppiche in etwa einem Meter Tiefe. Den Boden immer in Blick behalten und auf Finnen und Paddelblätter achtgeben. Hier findet man auch immer wieder am Boden unter Wasser eingespannte Netze (gut an den aus den Wasser ragenden Fixierungsstöcken erkennbar). Je nach Wasserstand kann man mit den Finnen darüber gleiten oder man bleibt unweigerlich darin hängen.

Im Vorfeld das Satellitenbild gut studieren oder an Bord stets griffbereit haben, denn man kann sich entlang der kleinen Wasserwege durch die Salzwiesen leicht verfahren, wenn man direkt am Ufer paddeln möchte. Leider gehen die Wasserwege nicht durchgehend bis zum Canale Quarantia, sodass man unweigerlich wieder aus diesem Becken raus paddeln und diese umfahren muss.

Der Ausstieg gestaltet sich herausfordernd, weil es hier glitschige Steinplatten gibt. In den Spalten dazwischen befinden sich auch Muscheln, welche leicht zu Schnittverletzungen führen können, wenn man nicht vorsichtig ist.

Anfahrt

Die Halbinsel Cona erreicht man am besten mit dem Auto, da keine Öffis hierher fahren. Wer von Grado anreist, kommt entlang der SP 19 über Grado Pineta und Villaggio Primero und fährt in Richtung Monfalcone. Direkt nach Überquerung des Isonzo könnte man gleich rechts den schmalen Feldweg nehmen und ungefähr drei Kilometer immer geradeaus fahren, bis man am Besucherzentrum ankommt. Oder man fährt den von GoogleMaps angegebenen Weg über die SP 19 bis zum ersten Kreisverkehr nach dem Isonzo und folgt der Straßenbeschilderung bis zum Besucherzentrum.

Parken

Am Besucherparkplatz des Foce dell’ Isonzo.

Baden

Der Isonzo ist herrlich kühl und an heißen Tagen sehr zu empfehlen. Drinnen ist man schnell, aber aufgrund der erhöhten Uferkante kann das Verlassen des Süßwassers schwierig werden. Besser ist es, zwischendurch vom SUP zu gehen und sich mitten am Fluss abzukühlen.

Die Lagune am Ostufer der Insel ist teils knie- bis hüfthoch und mit warmen Salzwasser gefüllt und man kann hier bedenkenlos im Wasser liegen und ggf. sogar schwimmen. Je weiter man in Richtung Monfalcone unterwegs ist (also weg vom Ostufer der Insel Cona) desto mehr Boote kreuzen den Weg. Hier nur mehr mit höchster Vor- und Voraussicht ins Wasser gehen und nur wenn es unbedingt notwendig ist.

Sehenswert

Das MU/CA – Museo della Cantieristica di Monfalcone ist Italiens einziges Museum, welches sich mit dem Schiffsbau beschäftigt und auf innovative Weise die Bedeutung des Schiffbaus für die Region darstellt.

Nahe Monfalcone befindet sich seit 2005 der Themenpark Erster Weltkrieg (Parco Tematico della Grande Guerra di Monfalcone). Auf einer Fläche von rund 4 km² werden den Besuchern, auf drei Hauptbereiche unterteilt, verschiedene Aspekte des ‘Großen Krieges’ näher erklärt. Man findet hier Schützengräben, Unterstände und andere Relikte des Krieges. Das Gebiet kann auf drei unterschiedlichen Routen erkundet werden.

Das Museum in der Burg von Monfalcone (Museo della Rocca di Monfalcone) bietet seinen Besuchern eine paläontologische Abteilung sowie eine Höhlenabteilung welche beide kostenlos zu besichtigen sind. Vom Hauptplatz (Piazza della Republica) dauert der Aufstieg entlang der Straße etwa 15 min zu Fuß.

Die Galleria Comunale d’Arte Contemporanea wurde 2002 eröffnet und widmet sich der zeitgenössischen Kunst und forciert vor allem die Förderung regionaler Künstler. 

Extra-Tipps

Das Naturreservat Foce dell’Isonzo auf der Halbinsel Isola della Cona ist gerade im Herbst einen Besuch wert.  Neben den ganzjährig dort lebenden Standvögeln sind auch unzählig viele Zugvögel, Gänse und Enten im Naturschutzgebiet zu beobachten. Empfehlenswert ist vor allem der Rundweg mit seinen Aussichtspunkten und Beobachtungsständen. Außerdem gibt es ein informatives Besucherzentrum. 

Auch das im Foce dell’Isonzo untergebrachte Vogelschutzgebiet Riserva Alberoni begeistert seine Besucher mit einem tollen Mix aus Sport (Wandern, SUP, Kajak, Rad), Kulinarik und Naturerlebnis. 

Tour

Vom Trampelpfad beim Besucherzentrum des Vogelschutzgebietes flussabwärts bis zum Meer. Über den kleinen Kanal links in die Lagune und nach Norden in den Canale Quarantia hinauf zum Ausstieg an den Steinplatten.

Länge

13 km

Dauer

2,5 – 3,5 Stunden

Ein- und Ausstieg

Einstieg am Isonzo am Ende des Trampelpfades, welcher sich in der Kurve vor dem Besucherzentrum befindet (am rechten Straßenrand).

Ausstieg etwa 600 m nördlich des Besucherzentrums an der Zufahrtsstraße. Hier befinden sich etliche Parkplätze und deutlich sichtbare Steinplatten am Ufer des Canale Quarantia.

SUP-Verleih

Keiner

Übernachtung

Finestra sul mare
Via delle Giarrette 109, 34074 Monfalcone
Tel. +39 (0)345 571 7092

Al Sol Levante
Via Verteneglio 7, 34073 Fossalòn
Tel. +39 (0)431 88169 

Isola della Cona – Riserva naturale Foce dell’Isonzo
Isola della Cona, 34079 Alberone

Einkehr

Al Pesce d’Oro
Via Dei Bagni Nuova 19, 34074 Monfalcone
Tel. +39 (0)481 830206

Osteria Bisiaca
Località Rivalunga 1, 34079 Staranzano
Tel. +39 (0)392 084 2598

Arcimboldo
Via Risiera di San Sabba 17, 34075 San Canzian
Tel. +39 (0)339 525 5570

Fluss, Meer, Lagune und eine Menge Wildtiere

Zwischen Grado und Monfalcone liegt die für ihre über dreihundert Vogelarten bekannte Halbinsel Cona. Die naturbelassene und unter Naturschutz liegende Landzunge ist ein Eldorado für Naturliebhaber und Vogelbeobachter. Auch für uns Paddler kann die Isola della Cona ein Segen sein, denn die Umrundung offenbart sich als einzigartiges Naturerlebnis mit Entspannungsfaktor. 

Von Grado aus fährt man ca. 25 min bis hierher, von Monfalcone dauert es nur halb so lange und die Wasserwege neben der einzigen Zufahrtsstraße lassen die Herzen schon im Voraus höherschlagen. 

Der Zugang zum Rundwanderweg inklusive Beobachtungsständen erfolgt am Besucherzentrum und kostet 5 € für Erwachsene (Stand 2021). Von hier aus hat man die Wahl, entweder die große Runde (3 Stunden) oder die kleine Runde (1,5 Stunden) durch das Reservat zu spazieren. Besucher sollten sicherheitshalber ein wenig Italienisch verstehen, da deutsche und englische Wegweiser und Infotafeln hier rar gesät sind.

Für eine SUP-Tour ist das jedoch irrelevant, denn wir richten uns nach dem Wasser und gegebenenfalls nach dem Satellitenbild. Der Parkplatz vor dem Besucherzentrum ist ausreichend groß und an der letzten Kurve vor der Zufahrt befindet sich ein kleiner Trampelpfad durch das Gebüsch, der zum Einstieg am Isonzo führt. Dieser Pfad ist gut über Satellitenbilder ersichtlich und dürfte wohl permanent dort bestehen bleiben. 

Auch mit langen Touring Boards kommt man recht leicht durch den etwa 15 m langen Durchgang, wobei man nach den Dornen der wilden Beeren Ausschau halten sollte, welche vor allem die linke Seite des Pfades säumen. Man gelangt an eine kleine sandige Lichtung und steht vor dem gemächlich Richtung Meer treibenden Isonzo. Hier hört man nichts außer das entfernte Zwitschern der Vögel und das sanfte Plätschern des Wassers. Da diese heute gut einen Meter unter der sandigen Uferkante verläuft, ist der Einstieg etwas steil und mit Vorsicht zu genießen. Das sollte für erfahrene Paddler jedoch kein größeres Problem darstellen. Wer an heißen Tagen nach einer wirklich erfrischenden Abkühlung sucht, kann vorab gleich mal im Süßwasser der Alpen untertauchen bevor es am SUP losgeht.

Der Fluß ist hier absolut verlassen und spiegelglatt, eine Strömung kaum auszumachen. Die nächste Stunde paddelt man hier zwischen Schilfufern und Gebüsch Richtung Meer. Der Isonzo entspringt als Soča (slowenischer Name) im Nordwesten Sloweniens und bahnt sich seinen Weg über 140 km bis hierher zum Meer. Jeder Paddelschlag sitzt und die verschwommen Bergzüge über Triest und Koper kommen Stück für Stück näher. Die Fernsicht reicht hier über die Meeresmündung des Isonzo hinaus bis zu 30 km. Über dem linken Flussufer beobachte ich immer wieder Vogelschwärme, wie sie in Formation über das Naturschutzgebiet fliegen. Rechter Hand erstrecken sich die reisbrettartig angelegten Felder der Region Fossalon di Grado in Richtung Westen. 

Ungefähr zwei Kilometer vor der Meeresmündung beginnen leichte, langgezogene Wellen vom Meer reinzudrücken. Das gewaltige Meer presst sein Wasser gegen den vergleichsweise schwachen Fluss und führt zu einem angenehmen, unterschwelligen Wellengang. Bis an die Mündung fährt man im Süßwasser, während die slowenische Küstenlinie am Horizont immer deutlicher sichtbar wird. 

Bevor es den schmalen Bootskanal nach links in die Lagune geht ist kurz innehalten angesagt. Der Blick schweift übers Meer in Richtung Triest und Koper und zurück auf den erhabenen Isonzo und die Halbinsel. Mit Sicht auf den Hafen von Monfalcone geht es anschließend weiter. Man kann das Fahrwasser nach links verlassen, um in der knie- bis hüfthohen Lagune zu paddeln. Der Boden ist mit Seegras bewachsen und das klare Salzwasser gibt den Blick auf alle Arten kleiner Fischer frei.

Seegras schwimmt hier auch immer wieder in kleinen Teppichen auf der Wasseroberfläche, sodass die Finnen ab und zu davon befreit werden müssen. Wer das Problem umgehen möchte muss sich vom Halbinselufer fernhalten und im großen Bogen Richtung Canale Quarantia paddeln. So schön es hier im seichten Wasser ist, man ist gut beraten rechtzeitig aus diesem Becken wieder raus zu fahren, um nicht in den Salzwiesen mit ihrem Labyrinth aus Wasserwegen verloren zu gehen.

Der Versuch, den Wildpferden am Ufer der Cona entgegen zu paddeln kostete mich schließlich etwa eine halbe Stunde, da ich in den Salzwiesen in eine Sackgasse kam und gezwungen war das Wasserlabyrinth zurück zu paddeln, um es danach zu umrunden.

Auf dem Weg zum Canale Quarantia kommt man der Stadt Monfalcone und den davor anlegenden Schiffen deutlich näher. Die letzten zwei Kilometer bis zum Ausstiegt verlaufen ebenfalls ruhig, obwohl der Kanal für den motorisierten Wasserverkehr geeignet ist. Bis auf ein paar intakte und abbruchreife Häuschen sind auch hier die Ufer unbewohnt und der Natur überlassen.

Der Ausstieg liegt ungefähr 600 m nördlich des Besucherzentrums des Foce dell’Isonzo entlang der Zufahrtsstraße. Am Satellitenbild sind die großen, rechteckigen Steinplatten am Ufer vor dem Parkplatz gut zu erkennen. Auch vom Wasser aus sind sie nach der letzten Windung des Kanals sichtbar – genauso wie das Auto meiner Freundin, die heute den Shuttle für mich macht. Wer diesen Luxus nicht genießen kann, muss sein SUP zu Fuß bis runter zum Besucherzentrum tragen.

Egal ob mit oder ohne Shuttle, die Halbinsel Cona ist es wert, solche Mühen in Kauf zu nehmen. Wenn die Energie nach dieser Tour noch ausreicht, sollte man sich anschließend das Eiland entlang der Fußwege gönnen. Die Tierwelt, welche man hier hautnah entlang der zwei Erkundungsrouten (1,5 & 3 Stunden) entdecken kann ist einzigartig und ein unvergessliches Erlebnis. Die Isola della Cona – zu Wasser und zu Land eine Reise wert.

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https://supatlas.com/item/isola-della-cona-2/feed/ 0 9883
Sile von Jesolo zum Meer https://supatlas.com/item/sile-von-jesolo-zum-meer/ https://supatlas.com/item/sile-von-jesolo-zum-meer/#comments Sat, 09 Sep 2023 05:57:00 +0000 https://supatlas.com/?post_type=citadela-item&p=8754 Der Sile bietet eine entspannte Alternative zum Strandpaddeln entlang der lebhaften Hotelmeilen am Lido. Man genießt italienische Flussidylle und glaubt stellenweise, sich lediglich auf einem Kanal im Hinterland zu befinden.

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Anspruch 2 |  Einkehr 3 |  Länge 12 km |  Dauer 2,5 -3 Stunden

Der Sile bietet eine entspannte Alternative zum Strandpaddeln entlang der lebhaften Hotelmeilen am Lido. Man genießt italienische Flussidylle und glaubt stellenweise, sich lediglich auf einem Kanal im Hinterland zu befinden.  

Allgemeine Infos

Befahrungsregeln

Am Sile und auch im Hafen von Cavallino gibt man allen anderen (motorisierten) Wasserfahrzeugen Vorrang. Besonders im Hafenbereich sollte man zwischen der Brücke und der Meeresmündung am Ufer entlang paddeln.

Die Schilfgürtel und Wasserpflanzen am Sile umfahren, etwaigen Müll mitnehmen und auch Fischern großräumig ausweichen!

Nach dem Leuchtturm sollte man die letzten Meter vor dem Strand kniend paddeln, wenn sich viele Badegäste im Wasser befinden.

Gefahren

Der Bootsverkehr ist bis zum Porto Cavallino vernachlässigbar. Meist hat man genügend Weitsicht und Zeit, einem Boot auszuweichen und kann gerne auch mittig paddeln. Im Hafen von Cavallino ist das dann natürlich anders und bis zur Meeresmündung sollte man hier eher uferseitig paddeln. Es ist auch mit etwas mehr Wellengang zu rechnen.

Unterschiedliche Pflanzen bilden immer wieder kleine Teppiche aus. Fährt man darüber, könnte an den Finnen etwas hängen bleiben, das bremsend wirkt und dann händisch entfernt werden muss. Der Blick auf das Wasser vor und unter dem SUP zahlt sich aus.

Beim Einstieg in Jesolo liegt ein minimaler Höhenunterschied vor und es lässt sich meist nicht vermeiden, das Board auf den Wasserpflanzen einzusetzen. Je nach Dichte der Vegetation könnte dies ein wenig umständlich sein. Bei Gelegenheit bitte eine möglichst unbewachsene Wasserstelle aufsuchen.

Beim Ausstieg am Strand Spiaggia del Faro liegen viele kleine Muscheln am Strand, mit viel Pech könnte man sich hier an den Füßen etwas wehtun.

Anfahrt

Man kann Jesolo mit allen erdenklichen Verkehrsmitteln erreichen, außer mit dem Zug, denn die Stadt verfügt über keinen Bahnhof. Ist man bereits in de Stadt, fährt man lediglich im Stadtzentrum zu einem der beiden Ufer des Sile und parkt am besten entlang der Straße im Bereich der Bücke Ponte della Vittoria.

Parken

Zu beiden Ufern des Sile kann man im Stadtzentrum Jesolos um die Brücke Ponte della Vittoria kostenlos parken, wobei entlang der Via Piave Vecchio mehr Abstellplätze zu finden sind, als entlang der Via Drago Jesolo. Da die Parkstreifen an beiden Seiten sehr breit sind, hat man auch genug Platz zum Aufpumpen und Vorbereiten der Boards.

Außerdem gibt es etwas außerhalb des Stadtkerns einen kostenlosen und großflächigen Parkplatz. Von diesem geht man ungefähr zehn Minuten zu Fuß bis zum Ausgangspunkt der Tour.

Baden

Der Sile führt zwar sauberes Süßwasser bei kaum spürbarer Fließgeschwindigkeit, dennoch ist er zum Baden nicht empfehlenswert. Es fehlen geeignete Wasserzugänge und trotz geringem Bootsverkehr ist es immer ein Risiko, darin zu schwimmen.

Jesolos Badestrände sind mit der blauen Flagge ausgezeichnet und ermöglichen auf einer unfassbaren Länge von durchgehend 13 km abwechslungsreiches Badevergnügen. Am Ende dieser Paddeltour landet man am Strand von Cavallino-Treporti gleich hinter dem Leuchtturm. Dieser ist ebenso beliebt und gut besucht, wie die Strände Jesolos an der anderen Seite der Sile-Mündung.

Bereits im April und auch im November können die Maximalwerte der Wassertemperatur die 20° C erreichen. Im Juli und August sind sogar bis zu 28° C möglich, wobei die Durchschnittswerte im Sommer stets über 23° C liegen.

Wer Wasseraction abseits der Strände erleben möchte, kann sich im Caribe Bay Themenpark austoben:

Caribe Bay
Wasserthemenpark & Minigolf-Themenpark
Via Michelangelo Buonarroti 15, 30016 Lido di Jesolo
Tel. +39 (0)421 371648

Tour

Vom Ponte della Vittoria in Jesolo den Sile bis zur Meeresmündung, rechts um den Leuchtturm von Cavallino-Treporti herum und zur Spiaggia del Faro.

Länge

12 km

Dauer

2,5 – 3 Stunden

Ein- und Ausstieg

Einstieg an der Brücke Ponte della Vittoria in Jesolo.

Ausstieg am Strand Spiaggia del Faro in Cavallino-Treporti.

SUP-Verleih

A.S.D. Sail Beach Jesolo
Via Levantina 136, 30016 Jesolo
Tel. +39 (0)346 6615605

Yes We Surf
Via Pietro Mascagni, am Strand bei Turm Nr. 5
30016 Lido di Jesolo
Tel. +39 (0)347 3815937

Watermelonjesolo
Via Vittorio Veneto, am Strand bei Turm Nr. 20
30016 Jesolo
Tel. +39 (0)389 7880025

Zusätzlich gibt es an den Stränden auch SUP-Verleiher ohne Internetauftritt.

Süßwassergleiten zum Meer

Jesolo bzw. Lido di Jesolo ist für viele Sommerurlauber seit Jahrzehnten ein Inbegriff für Sonne, Strand und Meer. Leider ist die ungefähr 25 km Landzunge bis nach Punta Sabbioni paddeltechnisch sehr monoton zumal sich Hotelanlange an Hotelanlage reiht und kein Ende davon in Sicht ist. Daher war ich auf der Suche nach mehr Abwechslung und fand eine interessante Alternative zum schier endlosen Geradeauslauf vor der Küste.

Der gemächliche Fluß Sile fließt glücklicherweise auch durch das Zentrum Jesolos und schlängelt sich über seine letzten zwölf Kilometer von der Brücke Ponte della Vittoria bis zur Meeresmündung in Cavallino. Die Gemeinde Cavallino-Treporti schließt östlich an Lido di Jesolo an und wurde erst 1999 gegründet, als das Gebiet immer mehr verbaut und touristisch genutzt wurde. Der Sile definiert dabei die Trennlinie zwischen beiden Gemeinden, wobei ansonsten rein optisch kaum eine Differenzierung zwischen beiden Abschnitten der bis in die Lagune Venedigs reichende Landzunge feststellbar ist.

Den Sile, Europas längsten grundwassergespeisten Fluss, kann man an vielen Stellen problemlos betreten und sein gemächliches Tempo von ungefähr 1,5 km/h ermöglicht auch Einsteigern angenehmes Flusswandern. Das Zentrum von Jesolo erinnert mich mit seinen blumenbehangenen Brücken leicht an Grado, leider hinkt jedoch die Altstadt vielen anderen nordadriatischen Urlaubsorten hinterher. Ich entscheide mich, knapp oberhalb der Brücke Ponte della Vittoria an einer der schönen Trauerweiden einzusteigen, weil man an beiden Flussufern kostenlos parken kann und man auch hier in der Stadt leicht zum Wasser kommt. Die Ufer sind entweder mit Gras oder mit leichtem Gebüsch bewachsen, der Höhenunterschied ist minimal und es liegen keine offensichtlichen Gefahrenquellen vor. Am linken Flussufer (also gegenüber) wächst jedoch mehr raues Hornblatt, welches sich wie ein Band entlang des Ufers ausbreitet. Wenn möglich sollte man es nicht betreten und beschädigen. Andererseits sind die Pflanzen ziemlich robust und verheddern sich auch nicht so leicht an den Finnen.

Im Stadtbereich sollte man aber mit gelegentlichem Bootsverkehr rechnen, entlang der gesamten Route ist dieser jedoch vernachlässigbar. Ich winde mich die ersten Kurven durch den kleinen Stadtkern, passiere dabei die Abzweigung des Canale Cavetta nach Cortellazzo, entdecke ein paar verlassene venezianische Gondeln am Ufer und finde mich nach wenigen Minuten bereits im naturbelassenen Niemandsland wieder.

Zu beiden Seiten ist man hier von Schilf eingekesselt und kann dahinter Häuser und Landstraßen ausmachen, am Wasser bleibt man aber die meiste Zeit allein. Als nicht motorisierter Paddler ist man hier sowieso ein Exot, aber das spricht für das Naturerlebnis im Hinterland. Auffällig ist sofort, dass Purpur-Weiden und das raue Hornblatt immer wieder kleine Inselchen oder Teppiche ausbilden und zwischendurch für Aulandschaften mit unterschiedlichen Wasserwegen sorgen. Aber keine Sorge, man landet auch ohne Navi immer wieder am Hauptstrom, der in diesem Bereich maximal 40 m breit ist.

Zwischendurch stoppe ich, um mir einen Schluck Wasser zu gönnen und denke mir innerlich: “Endlich wieder hier in Italien! Nach zwei Jahren Pause wieder eine dieser Hinterlandtouren an der Adria!”. Ich bin während meiner knapp 2,5 Stunden am Fluss wunschlos zufrieden und mit meinen Gedanken nur im jetzigen Moment. Immer wieder schießen kleine Fischschwärme blitzschnell und fluchtartig aus dem Hornblatt-Dickicht unter mir. Anscheinend schreckt sie meine Ankunft auf und sie suchen sich ein ruhigeres Plätzchen.

Zwischendurch, etwa auf halbem Weg, paddle ich an zwei netten Grundstücken zu meiner Linken vorbei, während ich beim Blick nach rechts über dem Schilf den fast vier Kilometer entfernten Turm der Kirche San Giovanni Battista in Jesolo deutich erkennen kann. Später offenbart mir der Blick voraus und nach links immer wieder Hoteltürme am Meer, während direkt am Sile nur wenige einsame Wohnhäuser hinter dem Schilf auftauchen.

Auch einige landwirtschaftliche Ruinen passiere ich entlang der mittleren Passage dieser Tour, bevor es zum Ende hin vermehrt Fischerhäuschen mit großen Fangnetzen zu bestaunen gibt. Diese viereckigen Netze werden mit Kran und Seilzug zu Wasser gelassen, wenn dann genügend Fische über dem Netz umher schwimmen, wird das Ganze hochgezogen.

Die letzten zwei Kilometer ziehe ich auch etwas fester am Paddelschaft, um nach dem angenehmen Flusswandern auch noch meine Muckis ein wenig zu spüren. Immer wieder koste ich zwischendurch das Flusswasser. Es bleibt exakt bis zur Meeresmündung Süßwasser, was ich eigentlich nicht erwartet hatte. Kurz vor der Sile-Brücke, welche vom Lido nach Cavallino führt, steigt der Verkehr plötzlich, und mit ihm der Wellengang am Sile. Die Yachten und Motorboote bremsen meist, wenn sie mich sehen. Die zwei entgegenkommenden Jetskis tun dies zwar nicht, deren Wellen sind jedoch auch nicht mit Motorbootwellen vergleichbar.

Die Stimmung wird zusehends maritimer und nach der Brücke reihen sich zunächst die Fischkutter aneinander, bis diese am Hafen von Cavallino mengenmäßig von Motorbooten und Yachten übermannt werden. Mit jedem Paddelschlag nähere ich mich dem 1951 fertiggestellten Leuchtturm Faro di Cavallino.

Achtung Verwechlungsgefahr! Dieser wird nämlich auch Faro di Piave Vecchia genannt, was mich doch sehr verwundert, fließt der Piave doch zwölf Kilometer östlich von hier in das Meer. Hingegen wird hier das Ende des Sile von einer langgezogen Mole zu seiner linken Seite begleitet, während rechter Hand der Leuchtturm und die am Areal ansässige Küstenwache das Bild abrunden.

Eine Erklärung zu diesem Namens-Wirrwarr liefert Wikipedia: Demnach wird der Sile bei Portegrandi über einen jahrhundertealten Kanal – den Taglio del Sile – bis nach Camposile umgeleitet, wo dieser in das ehemalige Flussbett des Piave (Alveo del Piave Vecchia) mündet. Entlang dieser Tour paddelt man geschichtlich gesehen sozusagen zwei Flüsse auf einmal, den „alten“ Piave und gleichzeitig den seit dem 17. Jahrundert hier verlaufenden „neuen“ Sile.

Geschafft! Endlich darf ich wieder auf das weite Meer blicken und stelle wieder einmal fest wie groß dieses wunderschöne Land ist, wenn ich von hier ja nicht mal das Festland südlich von Venedig sehen kann, in dessen Richtung ich gerade blicke. Schnell paddle ich noch rechts um den Leuchtturm herum und steige an der Spiaggia del Faro zufrieden ab. Von hier ginge es noch 13 Kilometer den Strand entlang in die venezianische Lagune und vor die Tore Venedigs weiter. Aber das nehme ich mir ein anderes Mal vor. Zunächst geht es aber zu Fuß gleich um die Ecke in meine Unterkunft direkt am Hafen, wo eine eine kühle Erfrischung auf mich wartet.

Wer jedoch von hier zurück bis nach Jesolo kommen muss, um das abgestellte KFZ abzuholen, hat folgende Möglichkeit:

Man geht zu Fuß vom Strand geradeaus bis zur Hauptstraße, welche von Lido di Jesolo nach Cavallino führt und steigt dort in den Bus der Linie 23 ein. Damit geht es bis zum zentralen Busterminal in Lido di Jesolo. Hier aussteigen und mit der Linie 19 weiter bis ins Zentrum Jesolos fahren. Beide Fußwege (vor und nach der Busfahrt) dauern weniger als 10 min.

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Donau-Tour durch Budapest https://supatlas.com/item/donau-tour-durch-budapest/ https://supatlas.com/item/donau-tour-durch-budapest/#comments Sat, 17 Jun 2023 11:59:53 +0000 https://supatlas.com/?post_type=citadela-item&p=7336 Budapest ist auch eine eingefleischte Paddelstadt. Die Donau bildet im Stadtgebiet zwei große Inseln aus, welche gemütlich umpaddelt werden können, bevor man das imposante Parlamentsgebäude vom Wasser aus bestaunt.

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Anspruch 2 |  Einkehr 3 |  Länge 11,5 km |  Dauer 2 Stunden

Budapest ist nicht nur eine der Top-Städte Europas, sondern auch eine eingefleischte Paddelstadt. Die Donau bildet im Stadtgebiet zwei große Inseln aus, welche gemütlich umpaddelt werden können, bevor man das imposante Parlamentsgebäude vom Wasser aus bestaunt.

Allgemeine Infos

Befahrungsregeln

Schwimmer findet man hier auf der Donau keine, jedoch wird hier viel und vielfältig gepaddelt (SUP, Kajak, Regatta, etc.). Neben der kommerziellen Schifffahrt können auch private Boote das Wasser aufwirbeln, daher gilt es immer genügend Abstand zu halten und niemandem den Weg versperren. Nur mit Schwimmweste aufs Wasser gehen!

Gefahren

Im Bereich Budapest ist die Donau ein typischer Tieflandstrom, welcher die meiste Zeit des Jahres recht gemütlich vor sich hin fließt und angenehm zu befahren ist. Nach ausgiebigen Regenfällen kann der Fluss deutlich schneller werden (6 km/h und mehr), und gepaart mit dem starken Boots- und Schiffsverkehr kann dies im Zentrum der Stadt zu einem unruhigen Wellengang führen. Darum ist das Tragen einer Schwimmweste hier verpflichtend. In der Früh und am frühen Vormittag ist das Wasser noch am ruhigsten weil der Verkehr am Wasser nicht existent bis gering ist.

Generell gilt: je weiter man ins Stadtzentrum vordringt, desto stärker werden Verkehr und Wellen, im Zweifelsfall einfach am SUP sitzen bleiben. Ebenso sollte man von Brückenpfeilern und angelegten Schiffen ausreichend Abstand halten, um unter obigen Bedingungen nicht auf selbige gespült zu werden.

Die gesamte Route bleibt man bestenfalls rechts und unterlässt es, den Fluss zu queren. Dies gilt vor allem ab der Margaretenbrücke. Der Ausstieg vor der Elisabethbrücke ist etwas tricky, denn die untersten Stufen können – je nach Wasserstand – rutschig sein. Am Weg zur Straße (Friedrich Born Straße) rauf können zerborstene Glasscherben am Boden liegen. Wenn man schon barfuß unterwegs ist, dann zumindest den Blick zum Boden richten und nach geeigneten Trittstellen Ausschau halten. Im Idealfall vor dem Anlegen Schuhe oder Sandalen anziehen.

Oben an der Friedrich Born Straße angekommen geht man zwar hinter Leitplanken, aber mit dem Board in der Hand ist es etwas eng und der rege Straßenverkehr fließt mit geringem Abstand zügig vorbei. Am Parkplatz fehlen diese Leitplanken natürlich, hier daher besonders vorsichtig mit den Boards hantieren!

Anfahrt

Kommt man aus Richtung des östlichen Teils der Stadt (östlich der Donau) nimmt man beispielsweise die Árpádbrücke (Árpád híd), welche über den Fluss und über die Margareteninsel führt, in Richtung Westen. Nach der Brücke nicht gleich rechts abzweigen, sondern etwa 260 m nach der Abzweigung die lange Rechtskurve nach Norden nehmen! Der Straße Szentendrei út 5 km geradeaus folgen und an der Mátyás király út Straße nach rechts abbiegen. Dem Straßenverlauf etwa 1,5 km bis zur Királyok útja folgen und an dessen Kreuzung nach links abbiegen. Nach 400 m geht es rechts weg in die Piroska út, an dessen Ende sich der Standort von SUP Budapest befindet.

ACHTUNG: Google Maps zeigt hier einen etwas anderen Weg an, welcher über die nächste Parallelstraße der Piroska út führt. Diese ist jedoch eine Privatstraße, welche von einem Tor abgesperrt wird – man kommt von hier nicht zur Donau rüber. Daher bitte obiger Wegbeschreibung folgen!

Wer nicht mit dem eigenen Auto fährt, kann sich ein Zweirad mieten, per App unkompliziert ein Taxi rufen oder auf das gut ausgebaute Netz an Öffis setzen.

Parken

Entlang der Straße Piroska út kann man kostenlos parken und ist gleich beim Startpunkt für die Tour.

Baden

Die Donau ist generell nicht mit klarem Wasser gesegnet, wir raten auch jedem davon ab, im Stadtzentrum ins Wasser zu steigen. Der Schiffs- und Bootsverkehr ist einfach zu stark, auch leichte Durchflussraten können für unfitte Schwimmer schnell zu einem ernsten Problem werden.

Allerdings wurde 2021 mit dem SHO Beach das einzige Donau-Strandbad in der Lágymányosi-Bucht (Budapest) eröffnet und bietet neben sportlichen Aktivitäten und Unterhaltung auch tolle Gastronomie an. Die Budapester Bevölkerung liebt es jedoch vorrangig in den unzähligen öffentlichen Bädern und Heilbädern zu baden. Keine andere Hauptstadt der Welt bietet so viele Heilquellen und Heilbäder, wie Budapest und seine Vororte.

Zu den Highlights zählen dabei sicher das Gellert Spa sowie das Széchenyi-Bad, welche auch an Regentagen für entspannte Stunden im Wasser sorgen.

Tour

Vom Stützpunkt von SUP Budapest im Norden der Stadt am rechten Ufer entlang bis zur Elisabethbrücke.

Länge

11,5 km

Dauer

2 Stunden

Ein- und Ausstieg

Einstieg: Donauzugang gegenüber vom Stützpunkt von SUP Budapest.
Ausstieg: an der Stiege rechts vor der Elisabethbrücke.

SUP-Verleih

SUP Budapest (geführte SUP Touren)
Kossuth Lajos udulopart 81, 1039 Budapest
Tel. +36 (0)30 701 9318

Kolonics György Vízisport Központ (Wassersport Center)
Duna utca 61, 1215 Budapest
Tel. +36 (0)30 936 0513

Óbuda-Pénzügyőr SE Sporttelep
Kossuth Lajos Üdülőpart 15. Budapest III. kerület, Hungary 1039

Kiteline bzw. BudapestSUP
Batthyány utca, 1015 Budapest
Tel. +36 (0)70 453 2414

SUPcsi
Látványsport Kft.
1203 Budapest Közműhelytelep u. 5 II/8
Tel. +36 (0)30 530 9003

SUP the lifestyle
Népsziget 1-3 Budapest Evezős Egyesület, 1138 Budapest
Tel. +36 (0)20 437 8733

SUPshop BudaPart
Napkelte utca 1, 1117 Budapest
Tel. +36 (0)1 23 44 888

Besichtigungsfahrt vor politischem Hintergrund

Sonnenanbeter haben die letzten Wochen harte Zeiten durchlebt, denn ständige Regenfälle ließen kaum brauchbare Fenster für SUP Touren aufkommen. Umso zügiger läuft die Donau an mir vorbei, als ich vor der Einstiegsstelle von SUP Budapest stehe und mir die Wasserverhältnisse für meine bevorstehende Tour von Norden Budapests bis in das Stadtzentrum ansehe. Mit geschätzten fünf bis sechs km/h fließt dieser Superstar unter Europas Flüssen am heutigen Tag doppelt so zügig wie normalerweise. Regenzeiten haben halt nicht nur Schattenseiten, und so verspricht der Blick über das Wasser einen unterhaltsamen Paddeltörn bei hohem Wasserstand.

Ich habe heute das Vergnügen mich von den Mädels von SUP Budapest bis ins Zentrum der ungarischen Hauptstadt lotsen zu lassen und zum ersten Mal die Donau in ihrer vollen Erhabenheit zu erleben.

Der Standort sowie der Einstieg liegen gut erreichbar knapp unter der Mündung der Szentendrei-Donau (Szentendrei-Duna, Szentendrei-Duna-ág) in den Hauptfluss der Donau, und als ich das weitläufige Areal des Touranbieters betrete, liegt schon ein Dutzend SUPs auf der Wiese in der Sonne. Die heutigen Tour-Guides Maja und Réka begrüßen mich gleich herzlich und händigen mir eine passende Schwimmweste sowie eine Drybag aus. Die Schwimmweste ist hier übrigens Pflicht, wenn man am Fluss wassersportlich unterwegs sein möchte.

Internationales Publikum gehört zum Arbeitsalltag der Mädels, und so finden sich heute nicht nur ungarische Paddler ein, sondern unter anderem auch französischen, deutsche, us-amerikanische – und mit mir auch ein österreichischer. Nach einer Sicherheitsunterweisung und einer kurzen Technikschulung auf Englisch greifen wir zu unseren Boards und schreiten erwartungsvoll über den Radweg zum Ufereinstieg an der gegenüberliegenden Seite.

Paddelsport wird hier großgeschrieben, und so ziehen bereits unzählige Kajaks an uns vorbei, als wir die Bretter ins Wasser lassen. Zum Saisonbeginn bietet das Team von SUP Budapest seine geführten Touren nur an Wochenenden an. Sobald der Sommer voll im Gang ist, kann man von hier jedoch täglich bis in die Stadt runter paddeln. Auch Sunrise Touren, Sonnenuntergangstouren und Nachttouren werden regelmäßig angeboten. Für Gruppen zwischen zwanzig und dreißig Leuten ist genügend Material da, denn Stand Up Paddeln ist mittlerweile auch eine interessante Alternative zum etwas staubig gewordenen Betriebsausflug geworden. Firmen nutzen das Angebot ebenso gerne für Motivationschulungen und andere Incentives für ihre Mitarbeiter.

Die ersten Kilometer fließt das Wasser zwar zügig, aber bis auf gelegentliche laterale Bootswellen recht ruhig. Bei all den Beach Bars und Cafés am rechten Ufer würde man am liebsten gleich mit einer Drink-Pause starten wollen. So langsam stehen auch die zaghaftesten in der Gruppe auf beiden Beinen und gemeinsam lassen wir uns kraftsparend vom Wasser nach Süden ziehen. Nach drei Kilometer erscheint die bekannte Insel Óbudai-sziget vor uns, auf der das alljährliche Sziget-Festival hunderttausende Besucher anlockt. Aber natürlich ist dieses Eiland in der Donau auch ein beliebtes Naherholungsgebiet, welches unterschiedliche Freizeitaktivitäten und Einkehrmöglichkeiten bietet.

Maja weist uns an der Eisenbahnbrücke an, nach rechts in den Seitenarm zu paddeln, wohlwissend, dass uns hier ein urban-rurales Wechselspiel begegnen wird. Rechter Hand das verbaute und stellenweise teils heruntergekommen anmutende Ufer samt aufgelassener Schiffsanlegestellen, baufälliger Stiegen und einer Menge farbenfroher Graffitis. Links hingegen kein Hauch davon, denn die Insel bildet an ihrem Ufer eine Aulandschaft mit tief wachsenden Bäumen und Büschen aus. Der Fluss ist hier deutlich langsamer und man kann sich gerne rücklinks auf dem SUP Board unter die K-Brücke treiben lassen. Allerdings sollte man davor sichergehen, dass ringsherum kein Treibholz im Wasser schwimmt.

Als wir wieder auf dem Hauptfluss sind und entlang der Margareteninsel weiter paddeln, begegnen wir prominenten Opfern der vergangenen Regenwochen. Ein riesiger abgestorbener Baum wird vom Wasser getragen, als wäre er eine Wasserente. Wie viel Holz den Fluss runter kommen kann, sieht man erst im Stadtzentrum, wenn man die Treibholzteppiche zwischen den Docks und den angelegten Schiffen sieht. Wir sehen hingegen bereits die Margaretenbrücke vor uns, welche noch das ungarische Parlamentsgebäude gekonnt hinter sich verdeckt.

So langsam nehmen der Verkehr am Wasser sowie der Wellengang zu. Allein an dieser Stimmung merken wir schon, dass wir uns dem Höhepunkt unserer Tour nähern. Mein Herz schlägt schneller als Maja uns letzte Anweisungen gibt, wie wir unter der Margaretenbrücke durch und am Parlament vorbei paddeln sollen. Wie imposant dieser 270 m lange Megabau wirklich ist, kann ein Foto kaum festhalten. Fünf Minuten lang sieht man ein Dutzend Paddler mit nach links fixierten Köpfen über das nun deutlich welligere Wasser navigieren. Sattsehen kann man sich an diesem Anblick nur schwer. Wahrscheinlich geht es den zahlreichen Schaulustigen, die uns vom Ufer und von der Elisabethbrücke herab beobachten ebenso.

Wie schnell und choppy das Wasser geworden ist merken wir erst wirklich, als wir uns langsam an den Ausstieg vor der Elisabethbrücke herantasten. Erst der Blick auf die langgezogenen Steinstufen, welche es vom Wasser aus zu betreten gilt, zeigt wieso eine Auftriebshilfe hier immer wichtig ist. Die Stufen werfen das unruhige Wasser kraftvoll zurück auf den Fluss, während wir vorsichtig und dennoch schnell mit einem Bein von Board gehen müssen, um es am Ufer zu fixieren und folglich abzusteigen. Hier kann leicht etwas schiefgehen und man landet im Wasser. Die untersten Stufen können rutschig sein und der Aufstieg zur Straße offenbart die eine oder andere Glasscherbe. Leichtes Schuhwerk ist hier sehr von Vorteil.

Nach fast zwei Stunden kommen wir alle unbeschadet am Kai an und laden unsere Boards auf den Hänger auf, den bereits ein Crewmitglied von SUP Budapest hier abgestellt hat. Wir haben nicht nur eine unverwechselbare Flusserfahrung gemacht und Budapest von einer Seite gesehen, die nur sehr wenige Leute zu Gesicht bekommen. Wir haben von unseren Tour-Guides unterwegs auch etliche tolle Geheimtipps bekommen, die unseren Aufenthalt in der Stadt aufwerten werden. Von hier aus geht es zu Fuß über die Brücke ins Stadtzentrum, denn es gibt noch viel zu erkunden in dieser wunderschönen Weltstadt. Man könnte beispielsweise gleich rüber zum Parlament spazieren und dort eine Besichtigungstour genießen.

Wer allerdings wieder zurück zum Standort des Touranbieters kommen muss, weil das Auto dort parkt, kann vorab bei SUP Budapest eine Rückfahrmöglichkeit reservieren.

Natürlich gibt es hier auch die Möglichkeit mit gemietetem E-Scooter oder Moped zurück zu fahren.

Budapest bietet über ShareNow übrigens auch einen hervorragenden Carsharing Dienst an.

Und dann bleibt da noch immer das gut ausgebaute öffentliche Verkehrsnetz. Die nächste Metrostation befindet sich gleich über die Elisabethbrücke. Beim Eszperantó Park befindet sich auch eine Straßenbahnstation. U-Bahn und Straßenbahn führen in etwa einer Stunde wieder zurück zum Einstieg im Norden der Stadt.

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Feistritz und Lafnitz von Fürstenfeld nach Szentgotthárd  https://supatlas.com/item/feistritz-und-lafnitz-von-fuerstenfeld-nach-szentgotthard/ https://supatlas.com/item/feistritz-und-lafnitz-von-fuerstenfeld-nach-szentgotthard/#comments Fri, 09 Jun 2023 05:22:24 +0000 https://supatlas.com/?post_type=citadela-item&p=7066 Die Feistritz und die Lafnitz führen auf knapp zwanzig verträumten Kilometern durch grenzüberschreitende Bibergebiete, Flussauen und vorbei an abgelegenen Sandbänken.

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Anspruch 3 |  Einkehr 1 |  Länge 18,2 km |  Dauer 5 – 6 Stunden

Der Südosten Österreichs ist voller einsamer Wasserstraßen, die bis nach Ungarn reichen. Die Feistritz und die Lafnitz führen auf knapp zwanzig verträumten Kilometern durch Bibergebiete, Flussauen und vorbei an abgelegenen Sandbänken.

Allgemeine Infos

Befahrungsregeln

Kies- und Sandbänke sowie Zonen mit Wasserpflanzen weitestgehend meiden (Tier- und Naturschutz). Abfälle bitte mitnehmen und später an Land entsorgen. Es gilt, Arten wie die sibirische Schwertlilie, den Storch und den Eisvogel zu schützen. Darum ist das Lafnitztal mit seinen Feuchtgebietslebensräume seit 2022 auch Ramsargebiet.

Gefahren

Das Unvorhersehbare ist ständiger Begleiter dieser Tour, und so sind je nach Wasserstand und vorhergehender Wetterlage immer wieder Verklausungen aus Treibholz entlang der Feistritz möglich. Beide Flüsse haben sich teils tief in den Boden hineingegraben, und weil viele Stellen umtragen werden müssen, sind feste Schuhe die bessere Wahl als Neoprenschuhe oder Sandalen. Auf jeden Fall bitte Fußbekleidung tragen, denn meist muss man über steile Ufer mit bis zu drei Metern Höhe umtragen!

Baumleichen und größere Äste liegen immer wieder einzeln im Wasser. Man muss vorausschauend paddeln, um nicht mit den Finnen an einem knapp unter der Wasseroberfläche verlaufenden Stamm oder Ast hängen zu bleiben. Auch Sweepers – also gelegentlich zum Wasser herunter hängende Äste und Bäume – und im Wasser liegende Baumleichen können sogar für fortgeschrittene Paddler gefährlich werden, wenn man sie übersieht.

Riffels und seichte Stellen tauchen immer wieder auf, meist ist aber kein Absteigen nötig. Es sollte ausreichen, weit vorne am Board zu stehen, um die Finnen anzuheben.

Die Lafnitz weist alle paar Kilometer Sohlschwellen auf, wovon wahrscheinlich nur zwei befahrbar sind. Bei Hochwasser könnte das jedoch anders sein. Die Umtragungen erfolgen oft über steile und erdige Ufer. Man sollte daher trittsicher und koordinativ fit sein, um das gesamte Equipment an den Hindernissen vorbei zu tragen.

Wir weisen auch auf die Gefahr eines zu geringen Wasserstandes hin. Dieser kann an beiden Flüssen öfter vorkommen, als einem Paddler beliebt.

Die relevanten Messtationen an der Feistritz sollten zumindest folgende Wasserstände ausweisen:  Anger 200 cm, Hofing 80 cm.

Die relevanten Messtationen an der Lafnitz sollten zumindest folgende Wasserstände ausweisen: Dobersdorf und Eltendorf beide zumindest 140 cm.

Die Mühle in Dobersdorf am besten über den Kanal des Mäanderdurchbruchs umfahren! Nach der Mühle müsste man ansonsten verbotenerweise über ein Privatgrundstück wieder einsteigen. Wie gut der Einstieg an der gegenüberliegenden Seite dieses Privatgrundstückes möglich ist, ist derzeit unbekannt.

Gelegentlich können Fischer an den Ufern ihrem Tagwerk nachgehen, denn die Flüsse Feistritz und Lafnitz sind samt ihrer Nebengerinne und Altarme beliebte Fischereireviere. Dann heißt es nach Angeln, Schwimmern und Fischerleinen Ausschau zu halten und diese zu umfahren.

Anfahrt

Von Graz kommend nimmt man die Autobahn A2 (Südautobahn) in Richtung Wien und fährt an der Ausfahrt Ilz/Fürstenfeld ab. Von Wien kommend fährt man an der A2 in südlicher Richtung über Hartberg bis zur Ausfahrt Ilz/Fürstenfeld. Man folgt dem Verlauf der Landstraße bis man nach etwa 11,5 km am Hauptbahnhof von Fürstenfeld vorbei kommt. Dieser ist linker Hand nicht leicht erkennbar, da das Bahnhofsgebäude einem großen Wohnhaus ähnlich sieht.

Nach weiteren 800 m nimmt man an der Straßengabelung links die Loipersdorfer Straße, fährt geradeaus über den Kreisverkehr und biegt 140 m danach in die Rennmühlstraße ein (scharf links nach dem roten Imbissstand am linken Straßenrand). Diese Straße verläuft 1,7 km geradeaus über eine kleine Brücke am Wehr. Nach der Brücke rechts abbiegen und am rechten Straßenrand entlang des Radweges parken.

Parken

Nördlich der kleinen Wehranlage beim Einstieg in Fürstenfeld kann man am Kohlwiesenweg das Auto am rechten Straßenrand parken. Die großzügigen Parkflächen am gegenüberliegenden Flussufer sind leider Privatgrundstücke, das Parken ohne Genehmigung also verboten.

Am ungarischen Ende der Tour gibt es viele Parkplätze zu beiden Flussufern im Bereich von Geschäften, deren Benutzung mehrere Stunden am Stück jedoch auf eigene Gefahr erfolgt. In Paddlerforen gibt es durchaus schlechte Erfahrungsberichte mit abgestellten KFZ.

Parkplatz Penny und DM Supermarkt
Parkplatz Fezo Supermarkt
Parkplatz Markt

Baden

An vielen strömungsarmen Stellen, wie beispielsweise an Uferbänken, kann man sich auf eigene Gefahr hin herrlich abkühlen. Allerdings ist vor allem das Wasser der Feistritz nicht immer so klar, wie man es gern hätte, denn der sandige und lehmige Untergrund gibt immer wieder Sedimente frei, welche das Wasser bräunlich verfärben können. Auch wenn die Wasserstände generell gering sind, gibt es genügend Abschnitte ohne ausreichendem Stand unter den Füßen.

An Verblockungen treten auch gerne Schaumkronen auf, welche leider auf einen gewissen Verschmutzungsgrad hinweisen.

Als Alternative bieten die Bäder der Region umfassenden Badespass und Komfort mit weniger Risiken:

Freibad Fürstenfeld
Badstraße 1, 8280 Fürstenfeld
Tel. +43 (0)664 73451854

Naturbadesee Königsdorf
7423 Neustift an der Lafnitz
Tel. +43 (0)3338 3050

Sehenswert

Beim Stadtrundgang in Fürstenfeld lernt man entlang von 16 Stationen die historische Altstadt kennen. Es geht dabei durch enge Gassen und an Jahrhunderte alten Gebäuden vorbei (z.B. das alte Rathaus, die Stadtpfarrkirche oder das Franziskanerkloster).

Das Kloster Szentgotthárd stammt aus dem 12. Jahrhundert und ein Teil seiner Räumlichkeiten – die Räume der Zisterzienser – dient heute als Rathaus. Der ehemalige Speisesaal im Erdgeschoss dient heute als Konzertraum und Eheschließungssaal.

Extra-Tipps

Wenn es nicht das SUP Board ist, darf es ja gerne auch ein Kanu sein. Geführte Kanutouren gibt es in der Region eine Menge, denn sie ist ein beliebtes Ziel für Kanufahrer. Die unterschiedlichen Gewässer und Anbieter laden in der Regel zwischen Mai und Oktober zu mehrstündigen Erkundungsfahrten ein.

Infoseite Tourismusverband Südburgenland
Infoseite Tourismusverband Jennersdorf
Sunsplash Kanu

Die Abokonzerte in Fürstenfeld bieten über das ganze Jahr verteilt Musik aus unterschiedlichsten Stilrichtungen. Der Sommer ist jedoch veranstaltungsfrei.

In Szentgotthárd  befindet sich in der Nähe der Zisterzienserkirche und des Klostergebäudes ein Lehrpfad. Entlang dieses Pfades stehen sieben geneigte Informationstafeln in der Form eines geöffneten Buches und geben dem Leser einen Einblick in das frühere Leben der Zisterzienser.

Tour

Vom kleinen Wehr in Fürstenfeld die Feistritz und später die Lafnitz entlang bis zur Raab-Mündung in Szentgotthárd.

Länge

18,2 km

Dauer

5 – 6 Stunden

Ein- und Ausstieg

Einstieg am kleinen Wehr im Osten von Fürstenfeld.

Ausstieg in Szentgotthárd am linken Ufer an der Mündung der Lafnitz in die Raab.

SUP-Verleih

Keiner

Übernachtung

Big apartment in Bad Loipersdorf on a farm near Fürstenfeld
Rittscheintalstraße 84, 8282 Bad Loipersdorf
Tel. +31 (20) 894 5659

Aparthotel Heuberger
Grazer Straße 1, 7571 Rudersdorf
Tel. +43 (0)660 460 0919

Haus Semmi
Grazer Platz 9, 8280 Fürstenfeld
Tel. +43 (0)676 7448234

La Villa Pergola
Kossuth út 56, 9970 Szentgotthárd
Tel. +36 (0)30 9 471 559

Andante Pension & Restaurant
Füzesi út 12, 9970 Szentgotthárd
Tel. +36 (0)94 44 55 66

Hotel Zsida
Zöldlomb utca 1, 9970 Szentgotthárd

Einkehr

Das Hermann’s
Ungarstraße 1, 8280 Fürstenfeld
Tel. +43 (0)3382 52939

Fürstenbräu Braugasthaus
Hauptstrasse 31, 8280 Fürstenfeld
Tel. +43 (0)3382 55255

Beim Borckenstein – Styrian Style Tapas Bar
Hauptstraße 2A, 8280 Fürstenfeld
Tel. +43 (0) 664 5142326

Maximilian Cocktailbar
Stadt-Zug-Platz 2, 8280 Fürstenfeld
Tel. +43 (0)676 5833330

Havanna Lounge
Burgenlandstrasse 2, 8280 Fürstenfeld
Tel. +43 (0)664 1200092

Rezi Pizzeria and Restaurant
Martirok ut 5/A, 9970 Szentgotthard
Tel. +36 (0)70 263 2761

Cafe Corso
Szell Kalman ter 21/A, 9970 Szentgotthard
Tel. +36 (0)20 430 5766

Doppeltes Flussvergnügen

Das österreich-ungarische Grenzgebiet zeichnet sich durch unzählige naturbelassene Zahmwasserwege aus, welche für Naturliebhaber Reviere mit unterschiedlichem Charakter bereithalten. Die heutige Tour ist eine Kombi aus den beiden Flüssen Feistritz und Lafnitz, sie wird nach etwa 18 km in der netten ungarischen Grenzstadt Szentgotthárd enden.

Den Einstieg wählen wir in der südoststeirischen Kleinstadt Fürstenfeld, welche ja gerade hierzulande durch einen herrlichen Austropop-Klassiker allseits bekannt ist (Band: STS – Song: Fürstenfeld). Östlich der Stadt liegt ein kleines Wehr, welches uns ideale Startbedingungen bietet, denn hier kann man sein KFZ am Straßenrand parken und das Board gemütlich zwischen den Büschen zum sandig-lehmigen Becken unter dem Wehr tragen.

Das beinahe stehende Wasser wird nach etwa hundert Metern mit dem schneller fließenden Wasser des Wehrkanals zusammengeführt und mit einem kleinen Push geht es ab ins Naturabenteuer. Schwungvoll paddeln wir die ersten anderthalb Kilometer unter den Baumkronen durch langgezogen Kurven und genießen das frühlingshafte Gezwitscher der Vögel um uns herum.

Uns wurde gesagt, dass es im Sommer bei weitem schwieriger ist hier zu paddeln, weil der Wasserstand oft zu wünschen übrig lässt. Daher lohnt sich im Vorfeld der Blick auf den PegelAlarm. Wir hatten wohl auch das Glück, dass während der Woche vor unserer Tour immer wieder Regentage das Wetter vermiest hatten, was uns damit aber einen besseren Wasserstand an den beiden Flüssen einbrachte.

Wenn die Messtationen an der Feistritz bei Anger 200 cm und bei Hofing 80 cm Wasserstand ausweisen ist man mit dem SUP auf der befahrbaren Seite.

Die Pegelstände für die Lafnitz sollten an den Messpunkten Dobersdorf und Eltendorf zumindest 140 cm erreichen. Darunter wird es dann wohl auch mit der Durchflussrate extrem langsam.

Nach etwa 1,5 Kilometern gemütlichen Dahintreibens treten wir mit einer scharfen Linkskurve in den mäandernden Teil unserer Route ein. Die Feistritz ist hier nur zwischen zehn und fünfzehn Metern breit und es liegen immer wieder Baumstämme und Treibholz im Wasser. Der Zick-Zack-Kurs durch die Flussauen macht uns sichtlich Spaß und an den kleinen Inseln geht es links und rechts meist mit erhöhter Strömung vorbei. Anders als beispielsweise an der Raab, welche über weite Strecken einen ähnlichen Charakter aufweist, hängen hier weniger Bäume und Äste ins Wasser. Allerdings gibt es auch hier steile und hohe Prallhänge sowie verträumte Sandbänke.

Kurz vor der Dobersdorfer Mühle landen wir dann doch in einer hölzernen Verblockung, da sich das Treibholz mit Plastikabfällen in einer Kurve gesammelt hat.

Der schwimmende Teppich sieht zunächst unüberwindbar aus, auch ein Umtragen der Boards kommt kaum in Frage, da die Ufer senkrecht und erdig sind und man keinen Stand im Wasser hat. Glücklicherweise liegt ganz rechts ein schöner Baumstamm etwa 30 cm fest fixiert über dem Wasser, sodass man das Board darunter durchschieben und selbst über den Baum steigen kann. Solch eine leichte Hindernislösung findet man nicht alle Tage und später werden wir auch noch weniger leichte Stellen vorfinden.

Nach ein paar Flusswindungen erreichen wir die Dobersdorfer Mühle (auch Bagdy Mühle genannt) und gehen hier an Land, um die Mühle zu umtragen. Gleich um die Ecke kann man an der Mühlwinkelstraße einen alten Grenzstein aus dem Jahre 1756 bestaunen, dessen Aufschrift Maria Theresia, die damalige Königin von Ungarn nennt.

Leider wissen wir nicht, dass unser geplanter Einstieg an der anderen Seite (rechts nach der Brücke und der Fischtreppe) über ein Privatgrundstück geht und somit nicht gestattet ist. Nach einem netten und aufklärenden Gespräch mit den dort wohnenden Grundstückseigentümern steigen wir ausnahmsweise doch unter dem Wehr ins schnelle Wasser und geben folgende Empfehlung für diese Umtragung ab:

Das Sinnvollste wäre, den Mäanderdurchbruch kurz vor der Mühle zu nehmen, denn dieser führt auf kürzestem Weg am Privatgrundstück vorbei und ist leicht zugänglich.

Man könnte sein Glück an der Mühle eventuell versuchen, indem man nicht wie wir über die kleine Brücke nach links zum Privatgrund geht, sondern rechts an der Mühle vorbei und dort über die Wiese runter zum Ufer steigt. Das Gelände lässt hier an vielen Stellen einen guten Abstieg zu (Erfahrungen mit dieser Variante bitte gerne an uns weiterleiten).

Dass wir hier mitten im Bibergebiet sind, erkennen wir spätestens am Ende der nächsten Flusswindung, als wir zwei seit kurzem quer liegenden Baumstämmen ausweichen müssen. Das ist tricky und zeitintensiv, weil es keinen stabilen Stand, sondern nur ein paar halbwegs gut verkeilte Äste zum Draufsteigen gibt. Der Grundbesitzer hatte uns vor diesem Hindernis zuvor gewarnt und über den Kanal hätten wir uns locker 15 Minuten Zeit und Nerven erspart.

Beim Übersteigen der beiden Blockierungen merken wir gar nicht, dass rechts über uns bereits der Thermengolfclub Loipersdorf liegt, was aber ein paar Meter flussabwärts offensichtlich wird, sobald sich die kurzgemähten Wiesen neben der Feistritz erheben. Wir befinden uns seit der Mühle bereits im Burgenland und paddeln an der unspektakulären Mündung der Feistritz in die Lafnitz vorbei, welche zwischen Dobersdorf und Königsdorf plötzlich von links daherkommt.

Beide schmalen Flüsse gehen nun in einem etwas breiteren Flussverlauf weiter. Die Feistritz ist zu Ende und die Lafnitz ist ab hier an manchen Stellen sogar bis zu 30 Meter breit, hat dafür aber an vielen Stellen beinahe regungsloses Zahmwasser.

Die Lafnitz ist schon immer ein Grenzfluss gewesen, welcher bereits die römischen Regionen Pannonia und Noricum trennte. Allerdings sind Flüsse als Grenzmarkierungen nicht immer verlässlich, da sie ihren Verlauf ändern können. So ist es nicht verwunderlich, dass die Grenze zwischen dem Burgenland und der Steiermark entlang unserer Route nicht immer dem Flussverlauf entspricht. Der tatsächliche Grenzverlauf entspricht also einem historischen Flussverlauf der Lafnitz, der sich im Laufe der Jahrzehnte seit dem ersten Weltkrieg durch die fortlaufende Fließdynamik verändert hat. Der Blick auf eine Landkarte verrät uns also, wie stark sich unregulierte Flussverläufe verändern können.

Ab nun ist der Flusslauf ist jedoch stark reguliert und eine Sohlschwelle folgt auf die nächste. Kurz nach dem Golfplatz liegt bereits die erste, welche jedoch rechter Hand gut befahren werden kann, wenn der Wasserstand passt. Es schadet aber nicht, etwas weiter vorne am Brett zu stehen oder gar zu knien.

Wenige Minuten später stehen wir leider an einer unbefahrbaren Stromschnelle, beide Ufer in unmittelbarer Nähe sind leider zu verwachsen. Am rechten Ufer befindet sich allerdings ein kleiner Kanal um die Sohlschwelle herum. Den nehmen wir motiviert und fahren ihn aus, bis der Weg vollkommen versperrt ist. Zu viel Treibholz und tief wachsendes Gebüsch. Die Lösung liegt also im 2-3 Meter hohen Aufstieg zur Wiese über uns. Das Ufer ist zwar fast vertikal und erdig, aber ein paar gut gelegene Steine erleichtern uns die Arbeit. Ein Paddler geht voraus, danach werden die Boards hochgezogen und dann folgen die anderen Paddler. Wir werden dieses Manöver noch ein paar mal wiederholen müssen, bis wir in Ungarn sind.

Die Wiese ist nun im Frühling noch recht gut passierbar und wir steigen bei nächstbester Gelegenheit wieder am steilen, aber nicht hohen Ufer hinab zum Wasser. Auch aufgrund der Vegetation wäre diese Tour im Sommer wahrscheinlich undenkbar, weil vermutlich viele Umtragungen im hochgewachsenen Gras und der üppigeren Vegetation noch mühsamer wären.

Danach paddeln wir gemächlich weiter, während uns gelegentlich leichte Windzüge um die Ohren blasen. Immer wieder tauchen nachgebaute Tschartaken in Ufernähe auf. Diese Wachtürme dienten den Osmanen zur Gebietsverteidigung und bereichern heute die Ausblicke vom Ufer aufs Land. Schließlich nähern wir uns der pannonischen Ebene, welche unter dem Einfluss des Mittelmeerklimas steht. Ab und zu kommen wir an einsamen landwirtschaftlichen Gebäuden vorbei, ansonsten befinden wir uns hier im idyllischen Niemandsland.

Die nächste rauschende Schwelle vor uns ist aber bereits hörbar, auch diese ist leider nicht befahrbar, und auch hier bietet sich am rechten Ufer wieder eine ruhige Stelle zum Ausstieg an. Es geht wieder die erdig-lehmige Wand hinauf zur nächsten Wiese und kurz darauf wieder ab ins Wasser. Wir etablieren einen Rhythmus.

Der ziemlich begradigte Fluss zieht uns langsam weiter nach Osten und glücklicherweise ist die bald folgende Sohlschwelle unter einer Brücke leicht rechts von der Mitte befahrbar.

Über beiden Ufern verlaufen Rad- bzw. Wirtschaftswege und so werden wir immer wieder zu einer Attraktion für die sonntäglichen Radler und Spaziergänger. Leider können wir ihnen nicht mehr Action bieten, da die meisten Steinaufschüttungen nicht passierbar sind, zumindest nicht beim derzeitigen Wasserstand.

Die weiteren Sohlschwellen sehen wie folgt aus:

Bei Poppendorf am besten links umtragen. Das Ufer ist nur etwa einen Meter hoch, der Aufstieg relativ leicht, dafür der Abstieg direkt unter der Schwelle etwas steil.

300 m weiter steht man leider wieder an und umträgt am besten auch wieder linker Hand. Aufgrund der Vegetation muss man direkt unter der Sohlschwelle an den letzten Felsbrocken wieder einsetzen.  

Danach gibt es knapp drei Kilometer lang frei fließendes Wasser und die letzte Schwelle ist nochmals gut befahrbar. Am besten wieder leicht rechts von der Mitte bleiben und damit rechnen, dass eventuell die Finne leicht am Gestein aufsitzt. Daher das Gewicht ein wenig nach vorne verlagern!

Obwohl der Wasserstand über die gesamte Tourstrecke passt, ist immer wieder mit seichten Stellen und Riffels zu rechnen. Gerade bei dem idyllischen Tempo dieser Fahrt ist es kein Problem, ab und zu den Boden unter den Boards im Visier zu halten. Und so geht es uns bei Neuheiligenkreuz an der österreich-ungarischen Grenze als wir mit etwas Glück eine längliche und quer verlaufende Steinkante im seichten Wasser erkennen und rechtzeitig links schwungvoll daran vorbei paddeln können.

Wer diese Stelle zu spät erkennt, muss entweder sein Board über die Steine heben oder aber ein Stück zurück paddeln, um in die linke Strömung einfahren zu können.

Auf jeden Fall gibt es hier nochmal ein wenig Schub, der uns über die Grenze und in einer langgezogenen Rechtskurve nach Szentgotthárd drückt. Kurz darauf passieren wir eine grün lackierte Eisenbahnbrücke und erkennen kurz darauf den Turm der Himmelfahrtskirche im Ortszentrum.

Kurz vor der dritten Brücke, über welche die Straße Füzesi út führt, landen wir links an einer halbwegs geeigneten Stelle an. Von der anderen Seite fließt die Raab um die Kurve, und die Lafnitz hat hier mit ihrer Mündung in die Raab ihr Ende erreicht. Ein letztes Mal dürfen wir einen kleinen Höhenunterschied emporsteigen, um dann über das hochstehende Gras rauf zur Straße zu gelangen. Unsere nachmittagsfüllende Tour findet hier im Norden der Kleinstadt ihr Ende und nach einem High-Five und einer Siegerpose wartet zunächst mal ein Zecken-Check, der zum Glück bei jedem von uns negativ bleibt.

Paddeltechnisch ist die Strecke keine große Herausforderung und auch mit Einschränkungen für Flussanfänger gut geeignet. Die Schwierigkeit liegt mitunter in den umständlichen Umtragungen der Sohlschwellen und etwaigen Verblockungen. Sweepers – also gelegentlich zum Wasser herunter hängende Äste und Bäume – und im Wasser liegende Baumleichen können auch für fortgeschrittene Paddler gefährlich werden, wenn man sie übersieht. Darum empfehlen wir, stets in Gruppen in die Pannonische Ebene einzupaddeln.

Wer nicht mit zwei PKWs unterwegs ist und shuttelt, kann mit den Öffis zurück nach Fürstenfeld fahren.

Zug: Vom Ausstieg ist man zu Fuß in etwa 15 Minuten beim Bahnhof und von dort in spätestens anderthalb Stunden (je nach Verbindung) am Bahnhof in Fürstenfeld. In Fehring muss einmal umgestiegen werden.

Vom Bahnhof in Fürstenfeld geht man zu Fuß ungefähr eine halbe Stunde zurück zum Einstieg.

Bus: Vom Ausstieg ist man zu Fuß in etwa 15 Minuten beim Bahnhof und von dort mit dem Zug in spätestens 20 Minuten in Fehring am Bahnhof. Hier kann man, wenn man nicht mit dem Zug weiterfährt, auf den Bus umsteigen und bis Fürstenfeld HBF fahren.

Vom Bahnhof in Fürstenfeld geht man zu Fuß ungefähr eine halbe Stunde zurück zum Einstieg.

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Gail – von der Schütt bis zum Silbersee https://supatlas.com/item/gail-von-der-schuett-bis-zum-silbersee/ https://supatlas.com/item/gail-von-der-schuett-bis-zum-silbersee/#respond Wed, 19 Oct 2022 20:00:03 +0000 https://supatlas.com/?post_type=citadela-item&p=6202 Die Gail ist für ihr glasklares und kühles Wasser bekannt. Ihre letzten dreizehn Kilometer bis zur Mündung in die Drau bieten kleine SUP-Herausforderungen sowie einen tollen Blick auf die Karawanken.

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Anspruch 3 |  Einkehr 1 |  Länge 15 km |  Dauer 2,5 – 3 Stunden

Die Gail ist für ihr glasklares und kühles Wasser bekannt. Wer dem Wildwasser auf diesem Fluss entgehen möchte, paddelt am besten seine letzten dreizehn Kilometer bis zu seiner Mündung in die Drau und genießt dabei unterschiedliche kleinere Herausforderungen sowie einen tollen Blick auf die Karawanken.

Allgemeine Infos

Befahrungsregeln

Die Uferbänke nur zum kurzen Pausieren ansteuern und sich leise verhalten, um die Tiere nicht unnötigen Stressoren auszusetzen. Ebenso Müll immer mitnehmen.

An der Drau hat die Passagierschifffahrt immer Vorrang.

Gefahren

Die Gail führt entlang der gesamten Strecke angenehm befahrbares Zahmwasser mit einigen leichten Wildwasserpassagen und Schwällen.

Der Einstieg ist etwas steinig und das Becken zwischen den aufgeschütteten Felsen an den sogenannten weißen Steinen der Gail ist zur Autobahnbrücke hin recht seicht (am Satellitenbild an der bräunlichen Schattierung des Wassers erkennbar). Einmal im Wasser, muss man wohl an die einhundert Meter zu Fuß zurücklegen und das Board über die Felsaufschüttung tragen/schieben. Hier zeigt sich bereits, dass gute Neopren- oder Badeschuhe mit rutschfester Sohle unabdingbar sind, denn auch an anderen Stellen kann es nötig sein, über die glatten Steine durchs Wasser zu waten.

Entlang der gesamten Strecke gibt es etliche seichte Passagen, die jedoch befahrbar sind. Im Extremfall einfach das Gewicht aufs vordere Drittel des Boards verlagern, um die Finnen hinten hoch zu bekommen.

Unter dem Steg beim Gailstüberl bildet sich eine Sohlschwelle aus, die nur über die Mitte gut befahren werden kann. Dazu paddelt man knapp links am Mittelpfeiler vorbei und findet eine passable Lücke zwischen den Felsen voraus – hier locker in den Knien bleiben und mit Körperspannung durchpaddeln.

Alternative: links vorbei durch das seichte Flussbett waten und nach dem Steg wieder einsteigen.

Eine weitere Sohlschwelle gibt es vor den Sandbänken nach Passieren der Eisenbahnbrücken bei Gödersdorf. Die Schwelle ist ganz rechts befahrbar, man darf aber unter Umständen mit einer Wasserlandung rechnen. Anderenfalls früh genug links ran, durch das seichte Wasser waten und vorsichtig das Board ufernah über die Schwelle tragen.

Kurz bevor man ins Villacher Stadtgebiet kommt, kann es an der Sandbank bei den Grillplätzen nochmals kurz stärkeren Wellengang geben. Hier stehen auch immer wieder gerne Fischer im Fluss, also Augen auf und rechtzeitig ausweichen!

Wer im Frühling auf der Drau und auf der Gail paddelt, muss mit sehr kaltem Schmelzwasser rechnen. Die Schneeschmelze kann durch das zusätzliche Wasser in den Abschnitten westlich von Villach auch für eine turbulentere Strömung sorgen.

An der Drau verkehren Passagierschiffe. Diesen bitte rechtzeitig ausweichen!

Anfahrt

Von Villach kommend nimmt man die Kärntner Straße B 83 stadtauswärts Richtung Süden (Udine, Wurzenpass, Tarvisio) und fährt nach Warmbad rechts Richtung Schütt ab (Abzweigung Wurzenpass, Tarvisio). Kurz bevor man unter der Autobahnbrücke (A2) durchfährt, nochmals rechts nach Schütt/Oberfederaun/Unterfederaun abzweigen und der Schütter Straße etwa fünf Kilometer forlgen, bis man die Autobahnbrücke der A2 unterquert hat und sich auf Höhe der Kiesbänke und der sogenannten weißen Steine der Gail befindet. An den wenigen und hoffentlich freien Parkflächen am Straßenrand parken bzw. aussteigen.

Parken

Das Parken gestaltet sich am Einstieg etwas schwierig. Entlang der Schütter Straße gibt es zu beiden Straßenseiten zwar ein paar einzelne Abstellplätze, diese können an schönen Tagen jedoch bereits besetzt sein.

Am besten ist, man lässt sich dorthin führen, sodass man sein KFZ selbst nicht abstellen muss. Egal von wo man in dieser Gegend in die Gail einsteigt, man wird immer irgendwie am Straßenrand einen Abstellplatz und danach einen Weg durch einen Grüngürtel finden müssen.    

Baden

Die Gail ist eigentlich für ihr kühles Gebirgswasser bekannt, allerdings kann die Wassertemperatur im Hochsommer überraschend warm werden. In der Schütt wird zwischen dem Kraftwerk und den weißen Steinen an unzähligen Sand- und Steinbänken das relativ kühle und klare Wasser genossen. In den aufgestauten Becken gibt es im Hochsommer auch Seetemperaturen über 20° C.

Entlang der gesamten Strecke findet man immer wieder Wasserzugänge, Sandbänke, und im Raum Villach etliche Badeplätze mit vorgelagerten Parkmöglichkeiten, und das alles zum Nulltarif.

Die Drau führt im Sommer oft braunes Wasser und ist aufgrund der darin mitgeführten Sedimente nicht immer so klar und einladend wie die Gail. An geeigneten Wasserzugängen kann man entlang dieser Route auch in diesen Fluss steigen, da die Fließgeschwindigkeit teils gegen Null tendiert.

Im Raum Villach gibt es außerdem etliche Bademöglichkeiten im Freien sowie die Indoor-Bäder Kärnten Therme und Warmbaderhof in Warmbad.

Tour

Von der Schütt in nordöstliche Richtung zum Silbersee.

Länge

15 km

Dauer

2,5 – 3 Stunden

Ein- und Ausstieg

Einstieg: die weißen Steine der Gail bei Oberschütt.
Ausstieg: Schiffsanlegestelle an der Drau beim Silbersee.

SUP-Verleih

Kanupanzi
Vorderberg 144, 9614 Vorderberg
Tel. +43 (0)4256 29196

Fels & Wasser
Flurweg 20, 9524 Villach
Tel. +43 (0)650 6161327

Kajak Center Faak     
Am Sonnhügel 1, 9583 Faak am See
Tel. +43 (0)650 41 022 71  

Drau Paddelweg
Dahlienweg 14, 9161 Maria Rain
Tel. +43 (0)463 2032 30100

FreizeitBASE
Drauterrassen beim Lagana am Fluss
Tel. +43 (0)463 203230100

Unterhaltsamer Ritt über klares Wasser

Die Gail ist der längste rechte Nebenfluss der Drau und entspringt dem Osttiroler Gailtal. Nach 122 km mündet sie beim Villacher Gailspitz in die Drau. Leider begann man schon zum Ende des 19. Jahrhunderts den Fluss großflächig und über weite Teile zu regulieren, sodass der Abschnitt unter dem alten Kraftwerk Schütt 1 und dem Gailspitz viel von seiner mäanderartigen Natürlichkeit eingebüßt hat.

Dennoch macht eine Paddeltour bis zum Silbersee eine Menge Spaß und bietet weitgehend einsame Abschnitte mit teils leichtem Wildwasser. Abenteuerlich wird bereits die Suche nach einem geeignetem Einstieg, denn ab dem 2018/19 sanierten Kraftwerk Schütt 1 liegt der Fluss im Bereich der Schütt über eine Strecke von ungefähr 4,5 km trocken. Bis zum Kraftwerk hin ist der Fluss noch recht naturbelassen und teils ungestüm. Durch die Regulierung ist die weitestgehend trockengelegte Schütt nicht befahrbar, jedoch ein beliebtes Naturbadegebiet. An schönen Tagen aalen sich Sonnenanbeter und Wasserratten zwischen den Uferbänken und Felsaufschüttungen.

Ich wähle meinen Einstieg am unteren Ende dieser Zone an den weißen Steinen der Gail, am Fuße des Dobratsch. Dazu muss ich mich in die Schütter Straße führen lassen, da ein permanenter Parkplatz hier kaum zu finden ist. Zwar gibt es einige asphaltierte Abstellflächen entlang der Straße, aber keine optimalen Bedingungen für Langzeitparken.

Über einen Feldweg gelangt man zu einer gemauerten Steinwand und von dort an den Bäumen vorbei zum Becken unter den weißen Steinen der Gail. Gegenüber haben sich Badegäste ihren Tagesverbau gebaut und verfolgen gespannt meinen Einstieg mit dem SUP. Ein paar Meter kann man flussabwärts paddeln, danach muss man jedoch absteigen und das Board durchs Wasser watend zur und über die folgende Felsaufschüttung ziehen. Das Gestein am Boden ist durchwegs glatt, weshalb Badeschuhe oder Neoprenschuhe unabdingbar sind.

Ab der Autobahnbrücke der A2 Südautobahn zeigt die Gail dann endlich Flusscharakter und die nächsten 1,5 km kann man sich bis zur Fußgängerbrücke beim Radlertreff Gailstüberl angenehm einpaddeln.

Aufgrund des begradigten Flussverlaufes ist die kleine Brücke aus der Ferne sichtbar und man kann sich schon mal für das Befahren der darunter liegenden Sohlschwelle optimal einrichten. Dazu sollte man knapp links neben dem mittleren Brückenpfeiler anfahren und geradeaus über die Schwelle ziehen. Als Alternative kann man auch das Board am seichten linken Ufer über die Steine tragen.

Egal für welche Variante man sich entscheidet, die aufmerksamen Blicke stehengebliebener Radfahrer und Wanderer sind einem gewiss. Ab hier führt nämlich ein Radweg zu den Villacher Vororten bis zum Warmbach, welcher aus dem Thermalgebiet Warmbad/Villach zum öffentlichen Badestrand Gail führt.

Die nächsten zwei Kilometer verlaufen recht unspektakulär, bis man auf eine 200 m lange Passage mit im Wasser verteilten Felsblöcken stößt, welche schöne kleine Schwälle, Walzen und Verwirbelungen auslösen. Hier kann man Slalom fahren und sich dem hohen Unterhaltungswert dieser Passage hingeben, bevor es wieder recht unauffällig weiter geht.

Immer wieder wechseln sich Schotterbänke und der Blick auf die Karawanken ab, wobei der Mittagskogel mit seinem vermeintlichen Gipfelplateau immer wieder auffällt. Wer dort schon mal oben war weiß jedoch, dass es eigentlich kein Plateau sondern eher ein Grat ist, den man erklimmt.

Bei Gödersdorf passiere ich drei Eisenbahnbrücken und komme der Stadt Villach immer näher. Nach den Brücken folgt eine Linkskurve und die Gail schlängelt sich fortan – womöglich ein wenig ihren ursprünglichen Verlauf folgend – in die Stadt und weiter zur Drau. Immer wieder paddle ich an plantschenden Familien, Freizeitsportlern und einzelnen Fischern vorbei. Viele Uferabschnitte sind hier gut zugänglich und ermöglichen es, sein Auto abzustellen.

Es folgen eine größere Sohlschwelle, welche rechts befahrbar ist, und etwa 200 m weiter eine kleinere Sohlschwelle, welche am besten linker Hand bezwungen wird. Zur Not lässt man sich einfach kniend oder sitzend über die Schwellen ziehen, man sollte aber die Möglichkeit einer Wasserlandung nicht ganz ausschließen. Klassische Flusspaddelaction halt!

Eine Rechtskurve später kann es an der Schotterbank im Bereich des Warmbaches nochmals etwas wilder werden, man kommt aber hier gut über die Passage und gleitet folglich durch die Villacher Vorortbezirke Tschinowitsch und Maria Gail bis zum Gailspitz – dem Mündungspunkt der Gail in die Drau.

Ab der Tschinowitscher Brücke am Halbleiterwerk der Infineon lässt die Strömung deutlich nach, so dass man zum Gailspitz hin wieder ordentlich am Paddelschaft ziehen muss, um voran zu kommen. Das ändert sich auch nicht mehr sobald sich das klare Wasser der Gail mit dem sedimenthältigen Wasser der Drau vermischt hat und man die letzten anderthalb Kilometer bis zum Silbersee zurücklegt.

Der Silbersee ist ein beliebter Schotterteich östlich von Villach und liegt in unmittelbarer Nähe zum linken Drauufer. An der Schiffsanlegestelle ist dann für mich Schluss und ich lasse die letzten 15 km auf der Badewiese ausklingen, während ich den SUP-Paddlern im See beim Planschen zusehe.

Am See gibt es zwei (im Sommer) kostenpflichtige Parkplätze, wo man sein Kfz vorab abstellen kann. Für den Rückweg steht auch die Buslinie 3 zur Verfügung, die zum Villacher Hauptbahnhof führt. Die Haltestelle steht an der Straßenabzweigung zum See.

Alternative 1: Natürlich muss am Silbersee noch nicht Schluss sein, denn man kann noch bis Rosegg weiterpaddeln und dort am Kraftwerk anlanden. Das Kraftwerk kann zu Fuß und mit dem Rad überquert werden, wobei sich links davon ein Parkplatz und rechts davon eine Bushaltestelle befindet.

Alternative 2: Beim Geilspitz kann man auch links in die Drau abbiegen. Diese paddelt man folglich stromaufwärts entlang in die Villacher Innenstadt (4,3 km) oder sogar weiter bis zum nächsten Kraftwerk (7,2 km). Diese Variante entspricht einem Teilabschnitt der Route Silbersee – Villach.

Weitere schöne Paddeltouren im Raum Villach findest du übrigens im SUP Guide Kärnten.

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Drau – Von Lippitzbach nach Wunderstätten https://supatlas.com/item/drau-von-lippitzbach-nach-wunderstaetten/ https://supatlas.com/item/drau-von-lippitzbach-nach-wunderstaetten/#respond Sun, 16 Oct 2022 07:34:59 +0000 https://supatlas.com/?post_type=citadela-item&p=6362 An der Schnittstelle zwischen der Region Südkärnten und dem Lavanttal bietet die Drau außergewöhnliche SUP-Erlebnisse in weitgehend unberührter Natur.

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Anspruch 2 |  Einkehr 1 |  Länge 12 km |  Dauer 3 – 4 Stunden

An der Schnittstelle zwischen der Region Südkärnten und dem Lavanttal bietet die Drau außergewöhnliche SUP-Erlebnisse in weitgehend unberührter Natur. Während einer Uferreinigung lernt man dabei auch abseits des Hauptstromes viele versteckte Kraftplätze kennen.

Allgemeine Infos

Befahrungsregeln

Entlang der Tour bewegt man sich durchwegs in der freien Natur ohne nennenswerte Infrastruktur. Respektvoll mit dem Lebensraum der Tiere und Pflanzen umgehen und etwaigen Müll wieder mitnehmen. Die Seichtgebiete abseits der Ufer bzw. die Wälder so gut es geht meiden bzw. so schonend wie möglich betreten.

Gefahren

Wenn die Schleusen des Kraftwerkes Edling geöffnet werden, muss mit stärkerer Fließgeschwindigkeit gerechnet werden.

An den Brückenpfeilern immer genügend Abstand halten.

Zum Einstieg am Wölfnitzbach muss man eine minimale Höhendifferenz am grasigen Ufer überwinden. Da es je nach Tageszeit und Witterung etwas rutschig sein kann, vorsichtig ins Wasser steigen.

Gelegentlich kann man Fischern begegnen. Wenn man sie sieht, bitte deren Fischerleinen früh genug ausweichen.

Vorsicht ist beim Parkplatz am Ausstieg geboten, denn dieser befindet sich direkt neben der Hauptstraße (B 80 – Lavamünder Straße).

Anfahrt

Wenn man über die Südautobahn A 2 aus nördlicher oder westlicher Richtung anreist, nimmt man bei Griffen die Ausfahrt 273 und fährt Richtung Lavamünd/Ruden. Man fährt dabei 5,7 km entlang der Lippitzbacher Landesstraße, bis diese in Ruden in die B 80 mündet. An der Kreuzung nach links in Richtung Lavamünd weiter fahren und nach bereits 360 m rechts weg in die Lippitzbacher Straße abzweigen. Diese führt ungefähr 2,5 km entlang des Wölfnitzbaches runter nach Lippitzbach zur Einstiegsstelle an der Drau.

Parken

Am Einstieg beim Wölfnitzbach kann man im Bereich der Brücke bzw. am Ufer parken. Ebenso ist es möglich, an der Ausstiegsstelle am Straßenrand zu parken (etwa im Bereich Lavamünder Straße 30).

Baden

In der aufgestauten Drau kann man entlang der gesamten Tour auch herrlich baden und bis in den Spätsommer erfrischende 20° C Wassertemperatur genießen. Nur wenn die Schleusen beim Kraftwerk Edling geöffnet sind und die Strömung steigt, ist baden nicht empfehlenswert. Zwar ist das Gebiet bis zum Wasser runter stark bewaldet, aber es finden sich immer wieder gute Zugänge zum Fluss. Oder man springt einfach vom SUP direkt ins Wasser.

Nicht nur die Drau lädt zum Baden ein, auch der Klopeiner See, der Turnersee und der Gösselsdorfer See sind begehrte Destinationen für Wasserratten und Sonnenanbeter.

Außerdem gibt es etliche kleinere Bäder und Badeseen, wie die netten Badeseen in Lavamünd sowie in St. Andrä und das Erlebnisschwimmbad in St. Paul.

Tour

Vom Wölfnitzbach in Lippitzbach bis zur kleinen Bootsanlegestelle in Wunderstätten.

Länge

12 km

Dauer

3 – 4 Stunden

Ein- und Ausstieg

Einstieg: an der Drau-Mündung des Wölfnitzbach in Lippitzbach.

Ausstieg: an der kleinen Bootsanlegestelle in Wunderstätten.

SUP-Verleih

Draupaddelweg
Dahlienweg 14, 9161 Maria Rain
Tel. +43 (0)463 2032 30100

Tausche Metallfass und Autoreifen gegen Flusshöhlen und Bachminzenteppich

Dass die Drau unzählige schöne Paddeletappen zu bieten hat ist ja kein Geheimnis mehr. Dass sie jedoch exotisch anmutende versteckte Kraftplätze und Naturdenkmale zu bieten hat, weiß man erst nachdem man zwischen Ruden und Wunderstätten im Lavanttal unterwegs ist. Noch besser lernt man diese Gegend kennen, wenn man eine Paddeltour mit einer Uferreinigung verbindet und Meter für Meter flussabwärts alles unter die Lupe nimmt.

Um zum Einstieg an der Wölfnitzbachmündung in Lippitzbach zu gelangen, fährt man zunächst 2,3 km neben dem Bach entlang der schmalen Lippitzbacher Straße runter zur Drau. Hier kann man sein Auto im Bereich der Brücke parken, muss es aber natürlich nach der Tour wieder hier abholen. Neben dieser verkehrslogistischen Herausforderung warten im Verlauf des Tages noch ein paar weitere entsorgungslogistische Herausforderungen auf uns, sobald wir am Wasser sind.

Glücklicherweise wird unsere Uferreinigungsaktion von den Gemeinden Lavamünd und St. Paul sowie vom Abfallwirtschaftsverband Lavanttal und von der Österreichischen Wasserrettung unterstützt, sodass wir beim Einstieg ausreichend Müllsäcke, Arbeitshandschuhe und etwas Verpflegung gesponsert bekommen. Außerdem hat sich der ORF dafür interessiert und wird über unsere Aktion österreichweit berichten. Ein wenig Vorbildwirkung und Bewusstsein für das Thema Umweltschutz kann schließlich nicht schaden. Unser Unterfangen wurde sogar vorab vom Wiener Künstler Peter Schönhard passend malerisch in Szene gesetzt, damit sich viele freiwillige Helfer dafür finden lassen.

Nicht nur wir Paddler besteigen im Mündungsbereich unsere SUPs, sondern auch die Wasserrettung ihr Schlauchboot, aus welchem sie uns für nautische Notfälle entlang der gesamten Tour bereitstehen wird.

Am Einstieg stürzt der Wölfnitzbach in die Drau und bildet ein kleines Mündungsbecken aus, in dem sich bereits kleinere Abfälle angesammelt haben. Diese lesen wir gleich mal auf und paddeln dann nach rechts weg los. Direkt vor und über uns haben wir gleich ein imposantes Naturdenkmal – eine meterhohe senkrechte Felswand ragt moosbehangen in den Fluss, während unaufhörlich Wasser von oben herunter rinnt und in die Drau fällt. Bevor wir unseren ersten großen Müll am Wasser finden wird es also gleich Zeit für ein Gruppenfoto mit tropischem Hintergrund.

Danach paddeln wir gleich flussaufwärts weiter und finden zunächst gar nichts, was bei einer Müllsammelaktion ja ein gutes Zeichen ist. Das sollte jedoch nicht lange so bleiben und bald entdecken wir ein mülltechnisches Highlight.

Aus dem Wald ziehen wir eine verrostete Tonne und noch andere kleinere metallische Abfälle, welche wir auf unsere Boards aufladen und folglich zum Einstieg zurück paddeln, um den Schrott dort abzuladen. Nach einem kurzen Fernsehinterview geht es dann weiter in Richtung Lavamünd.

Ungewöhnlich ist es, die Drau auf diesem Flussabschnitt so tief eingekesselt zu erleben und zwischen den bewaldeten Flanken dahin zu treiben. Vor uns erhebt sich die Jörg-Haider-Brücke, welche zu Ehren des ehemaligen Landeshauptmanns nach seinem Ableben umbenannt wurde. Gemächlich paddeln wir an den angelegten Booten unter der Brücke vorbei und legen danach unsere Hinterköpfe in den Nacken – 96 Meter hoch ist die Brücke von der Wasseroberfläche aus gemessen und ihr Echo kann sich hören lassen. Weil hier auch kein bewohntes Gebiet ist, kann man gerne mal etwas hinaufrufen, ohne irgendwelche Anrainer zu erschrecken.

So ruhig und entspannt dieser Flussabschnitt hier ist, lässt er uns beinahe vergessen, welchen Zweck unsere Paddelrunde heute eigentlich erfüllen soll, denn die Ufer sind absolut sauber und wir lassen uns genüsslich vom Wasser treiben. Die Wälder reichen bis an die Uferkanten herunter und immer wieder ragen Nadelbäume schräg in das Wasser. Manche wachsen sogar so kurios, dass sie ihre Schräglage zur Baumkrone hin versuchen auszugleichen und somit gebogen wieder zum Himmel wachsen.

Ab und zu lesen wir etwas Kleinrat auf und genießen dabei die herrliche Stille gepaart mit einer unglaublich malerischen Umgebung, als einer aus der Gruppe etwas entdeckt hat:

Am rechten Ufer befindet sich wieder mal eine etwas höhere Felsformation, welche darüber stark bewaldet ist und einen schmalen Höhleneingang bietet. Den kann man jedoch nur erkennen, wenn man ganz nah am Ufer fährt und es mit Laseraugen nach Abfällen abscannt. Wer mittig im Fluss paddelt sieht hingegen nur die Felsen und paddelt wahrscheinlich recht unbeeindruckt daran vorbei.

Kniend kann man in die Höhle hineingleiten, aber leider ist drinnen bald Ende. Lediglich ein Lichtschein aus dem Wasser lässt vermuten, dass man auf der anderen Seite wieder hinaus tauchen könnte – das überlassen wir jedoch gerne anderen.

Zwar beträgt die Wassertemperatur nun Anfang September immer noch an die zwanzig Grad, aber wir bleiben für eine kurze Pause vor der Höhle auf unseren Boards. Danach verteilen wir uns wieder zu beiden Uferseiten und paddeln weiter in Richtung Jauntalbrücke. Auf dem Weg dorthin fließen immer wieder größere und kleinere Rinnsale in den Fluss ein und die dunkelgrünen Wasserpflanzen reichen bis an die Wasseroberfläche heran. Immer wieder findet man kleine Tümpel abseits des Hauptstromes, welche glasklares Wasser führen und eine unglaubliche Pflanzenvielfalt offenbaren.

Unter der Jauntalbrücke, eine der höchsten Eisenbahnbrücken Europas, wächst die Bachminze sogar aus dem Wasser heraus und bildet großflächige Teppiche unter unseren Boards. Teilweise spielen die Wasserfarben auch dank der unterschiedlichen Grundsedimente und Pflanzen verrückt, denn von Grün in allen Schattierungen bis zu blau-grün und türkis ist farblich vieles dabei. Natürlich kann man diese Naturschönheit auch von oben herunter kommend betrachten, wenn man den Mut aufbringt und von der Jauntalbrücke einen Bungy-Jump wagt.

Wir sind mit unseren SUP-Boards in eine wahrhaften Märchenwelt gelandet, werden aber wieder etwas geerdet, sobald wir an den Schilfgürteln nach der Jauntalbrücke vorbei paddeln und dann so richtig mit der Arbeit beginnen können. Gerade im Schilf bleiben eine Menge Flaschen, Styroporteile, Verpackungen und sogar eine noch geschlossene Bierdose hängen.

Wie lange deren Inhalt haltbar ist oder war kann man darauf nicht mehr erkennen, aber nach einer kleinen Grundreinigung wagen wir den Versuch und verkosten das edle Getränk. Es ist leider nicht optimal gekühlt und würde uns daher wahrscheinlich im Winter deutlich besser bekommen. Allerdings ist es geschmacklich unauffällig und kann somit konsumiert werden. Nebenwirkungen traten bei den Trinkern danach nie auf, was wahrscheinlich an der kontaktlosen Trinktechnik gelegen hat.

Diese Kuriosität wird später abgelöst von eher traurigen Funden, wie in der Erde verwachsenen Müllsäcken, Lackdosen und – von den Tauchern der Wasserrettung geborgen – einem versunkenen Boot und einer WC-Schüssel. Wenn man mal weiß wo man suchen muss, wird einem klar, dass es mit einer einmaligen Müllsammelaktion leider doch nicht getan ist, denn gerade im Schilf hätten wir noch viel mehr entdecken können. Unserer Meinung nach ist es auf jeden Fall sinnvoller, das Schilf kurzzeitig zu befahren und dabei manchmal etwas zu beschädigen, als jahrelang Müll darin schwimmen zu lassen, der die Wasserqualität beeinträchtigt und an dem auch die hier lebenden Tiere verenden können.

Nach ungefähr fünf Stunden findet unsere Tour an der kleinen Bootsanlegestelle in Wunderstätten, kurz vor dem Kraftwerk Schwabeck, ein Ende. Der flache linksseitige Ausstieg zwischen Schilf und Steg ist optimal und an der Hauptstraße kann man einige KFZ am Ende des Schotterweges parken. Nachdem der Abfallwirtschaftsverband Lavanttal den Müll abgeholt hat, wurde er natürlich sachgerecht entsorgt. Schließlich konnten wir diesen Drauabschnitt um 280 kg Müll erleichtern und können diesen kleinen Erfolg danach im Laquamünd beim Badesee Lavamünd auch ein wenig feiern. Bei Hotdogs und Drinks erleben wir einen herrlichen Sonnenuntergang und planen bereits unsere nächsten Reinigungsaktionen mit dem SUP.

Alternative: Man kann auch 1,8 km weiter bis zum Kraftwerk Schwabeck paddeln und dieses rechts umgehen. Von dort schlängelt sich der Fluss weitere sechs Kilometer bis zum Kraftwerk Lavamünd. Oder auch weiter, denn die Drau ist durch Slowenien bis nach Kroatien befahrbar.

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Mur – Von Graz nach Mureck https://supatlas.com/item/mur-von-graz-nach-mureck/ https://supatlas.com/item/mur-von-graz-nach-mureck/#respond Tue, 27 Sep 2022 20:06:46 +0000 https://supatlas.com/?post_type=citadela-item&p=5882 Abenteuerliche Wehrumtragungen und leichtes Wildwasser gepaart mit teils menschenleeren Flussabschnitten - das alles hat die Mur zwischen Graz und der slowenischen Grenze zu bieten.

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Anspruch 5 |  Einkehr 2 |  Länge 57 km |  Dauer 11 – 13 Stunden

Abenteuerliche Wehrumtragungen und leichtes Wildwasser gepaart mit teils menschenleeren Flussabschnitten – das alles hat die Mur zwischen Graz und der slowenischen Grenze zu bieten. Mit genügend Zeit und Durchhaltevermögen lässt sich hier der Kopf freipaddeln während persönliche Limits herausgefordert werden.

Allgemeine Infos

Befahrungsregeln

Nur im Grazer Raum (bis zum Kraftwerk Gössendorf) ist mit Wassersportlern und einigen Bädegästen vor allem im Bereich Auwiesen zu rechnen. Diesen natürlich ausweichen und den Vorrang geben.

Entlang der gesamten Strecke ist ebenso mit Fischern an den Ufern zu rechnen, daher immer sichergehen, dass man in keine Fischerleine reinpaddelt.

Schilfgebiete und andere Ruhezonen für Tiere am besten nicht betreten.

Gefahren

Obwohl die Mur vor langer Zeit begradigt wurde und auf diesem Abschnitt südlich der Landeshauptstadt Graz viel von ihrer Natürlichkeit eingebüßt hat, leuchtet es ein, dass auf knapp 60 km Flussgeschehen so einige Gefahrenquellen lauern. Darum ist diese Mammut-Tour in ihrer Gesamtheit auch nur für erfahrene Flusspaddler geeignet, obwohl viele ruhige Flussabschnitte abseits der Wehre auch für Einsteiger keine Herausforderung darstellen.

Die acht Wehre haben es in sich und meist findet man keine Optimalbedingungen vor, um aus dem Wasser bzw. wieder in das Wasser zu gelangen. Wenn nicht das Anbooten durch Stiegen leicht gemacht wird, muss man sich selbst eine geeignete Stelle suchen. Die größere Herausforderung stellen aber die Wiedereinstiege unter den Kraftwerken dar, weil es sehr oft nur über Gestein, Geröll oder schräg gemauerte Ufer zum Wasser geht. Geduld, Koordination und Voraussicht sind hier enorm wichtig.

Das Highlight ist in dieser Hinsicht sicher das Kraftwerk Mellach, welches nur über Dickicht verlassen werden kann und 500 bis 1500 Meter (je nach Präferenz) umtragen werden muss. Hier ist selbst die kurze Variante nervenaufreibend, weil man dann durch einen stark verlegten, seichten Bach zum Wasser gehen/paddeln muss. Gerade an dessen Ende muss man dann die Steinstufen vorsichtig mit dem SUP in der Hand runter steigen und gleichzeitig dem Wasserschwall von hinten standhalten – nichts für schwache Nerven. Allein darum ist es ein Muss, stabile und rutschfeste Neoprenschuhe oder anderes Schuhwerk zu tragen.

Außerdem ist es aufgrund der Tourlänge ratsam, eine Ersatzfinne und ein Ersatzpaddel mitzunehmen, denn gerade am Fließwasser kann ein Verlust der beiden zum Tourabbruch führen oder schwerwiegende Folgen haben.

Natürlich führen etliche Brücken und Stege über die Mur, deren Pfeiler großräumig ausgewichen werden sollen, die Strömung zeigt hier jedoch meist sowieso den richtigen Weg an. Nach dem Wehr bei Lebring könnten Motorboote ihre Runden drehen. Eher am rechten Ufer entlang paddeln, denn die Anlegestelle befindet sich links nach dem Überfuhrweg.

Ebenso hängen ab Gralla immer wieder Bäume und Äste vom Ufer rein. Auch hier ist Vorsicht geboten, wenn man zwecks Schatten oder Strömung gerne am Ufer entlang paddeln möchte.

Ab 500 m vor dem Kraftwerk Obervogau ist das linke Flussufer seicht und schlammig. Wer zu weit links paddelt, könnte mit der Finne stecken bleiben oder die Fischerleinen kreuzen. Generell scheinen ab hier bis Spielfeld immer mehr Fischer das Ufer zu säumen. Es schadet daher nicht, eher in der Mitte zu paddeln.

700 m nachdem man die Autobahnbrücke der A9 bei Spielfeld hinter sich gelassen hat gleitet man auf eine Sohlgleite zu, die wahrscheinlich nicht zu bewältigen ist. Hierbei handelt es sich um die Überreste des verfallenen Wehrs Oberschwarza. Hartgesottene Paddler könnten es aber ganz bei ausreichendem Wasserstand versuchen. Andererseits kann man hier jedoch rechts in den Seitenarm einfahren und das Board über den Steinwall tragen, um unter der Sohlgleite wieder einzusteigen. Ob der Seitenarm durchgehend befahrbar ist, geht aus dem Satellitenbildern nicht eindeutig hervor und müsste noch vor Ort getestet werden. Wenn ja, könnte man damit etwa drei Kilometer WW1 bis WW2 umfahren, wenn man es lieber gemütlich angehen möchte.

Ab jener Sohlgleite ist bis zum Ausstieg in Mureck immer wieder mit Wildwasser und kleineren Riffels zu rechnen, jedoch kein Problem für erprobte Paddler. Hier gilt es blitzartig abzuwägen, ob man kniet oder nur das Gewicht nach vorne verlagert, um die Finnen zu schonen.

Anfahrt

Vom Grazer Zentrum kommt man am einfachsten über die Wielandgasse zum Murkraftwerk Graz. Die Wielandgasse wird auf dem Weg nach Süden zuerst zur Schönaugasse und dann zur Kasernstraße – einfach dem Straßenverlauf nach Süden geradeaus folgen. An der Apotheke am Grünanger einfach nach rechts in die Eduard-Keil-Gasse einbiegen und von dort weiter zum GDG Sportcenter (Minigolf und Tennis). Hier gibt es in der Regel genügend freie und kostenlose KFZ-Parkplätze.

Alternativ kann man ab Jakominiplatz jeden Bus der Linie 34 in Richtung Thondorf nehmen, an der Haltestelle Andersengasse aussteigen und von dort geradeaus zum GDG Sportcenter und davor links weg zum Einstieg in Richtung Kraftwerk gehen. Nach dem angelegten Park zwischen Radweg und Mur gelangt man an der Olympiawiese zur Einstiegtsstelle.

Parken

Im Bereich des GDG Sportzentrum in der Pichlergasse gibt es genügend kostenfrei Parkplätze. Bitte nur die nicht gekennzeichneten Parkplätze besetzen und jene direkt an den Wohnsiedlungen meiden – Privatgrund!

Baden

Im Sommer ist auch die Mur angenehm warm und man kann in aufgestauten Bereichen von vielen Stellen aus ins Wasser gehen. Im Bereich der Kraftwerke ist das Schwimmen und Baden jedoch untersagt.

Außerdem bietet die Steiermark entlang dieser Tourstrecke eine Menge toller Bademöglichkeiten abseits der steirischen Lebensader.

Tour

Von Graz die Mur entlang bis Mureck.

Länge

57 km

Dauer

11 – 13 Stunden

Ein- und Ausstieg

Einstieg an der Olympiawiese unter dem Kraftwerk Graz.

Ausstieg ungefähr 100 m vor der Schiffsmühle in Mureck.

SUP-Verleih

Bootsverleih Stadtstrand Graz
Hafen Liebenau
Murpromenade Graz-Süd, 8020 Graz
Tel. +43 (0)677 63 95 50 96

Stand Up Paddling am Sulmsee
Seggauberg 184, 8430 Seggauberg
Tel. +43 (0)664 944 14 72

Südsteirisches Flusswandern mit Extrameilen

Der längste Fluss der Steiermark ist vor allem in seinem obersteirischen Oberlauf landschaftlich abwechslungsreich und beinahe durchgängig befahrbar. Die knappen sechzig Kilometer von Graz zur slowenischen Grenze sind hingegen durch acht Kraftwerke in überschaubare Etappen gegliedert und stellen trotz ihres vielfach strömungsarmen Wassers eine eigene Herausforderung dar. Diese liegt einerseits am hohen Kraftaufwand, welcher der geringen Strömung geschuldet ist und andererseits am regelmäßigen Umtragen der Wehre. Auch wenn interaktive Satellitenbilder eine gute Vorbereitung darstellen, wird man entlang dieser Strecke immer wieder Überraschungen aber auch Glücksmomente erleben.

Kraftwerk Graz

Den ersten erlebe ich gleich um kurz nach sieben Uhr Früh, als ich mein Board bei wolkenlosem Himmel und wohlig kühler Morgenluft ins Wasser lasse. An der Olympiawiese unter der Staustufe in Graz Liebenau kann man gleich mit etwas Schwung in den Tag hinein paddeln und sich geradeaus Richtung Naherholungsgebiet Auwiesen machen.

Ich genieße die ersten Sonnenstrahlen über den Baumwipfeln und Hausdächern und sehe erwartungsvoll nach vorne, wo mich die Staustufe Gössendorf in etwa fünf Kilometern erwarten wird.

Staustufe Gössendorf

Bis hierher hat man schon etliche Kilometer im stehenden Wasser gepaddelt und kann an der Stiege 220 m rechts vor dem Wehr anlanden. 380 m weiter südlich steigt man an der steilen Stiege unter dem Kraftwerk wieder ins Wasser und nimmt gleich den Schwung mit zu den schmalen und bewaldeten Altarmen, welche zu beiden Seiten vom Hauptfluss abzweigen und parallel zu diesem verlaufen.

Vor mir baut sich eine langgezogene Insel mitten im Fluss auf und gibt mir zwei Optionen: wenn ich rechts vorbei paddle ist es etwas gemütlicher und nach etwa 250 m wird man über seichtes Wasser wieder in den Hauptfluss getragen. Die linke Passage garantiert mir mehr Schwung und Flussfeeling und ich entgehe dem seichten Wasser am Ende des rechten Altarmes. Also umfahre ich die Insel links und erfreue mich an der angenehmen Strömung.

Direkt nach der Insel könnte man links und rechts in weitere Seitenarme einfahren und ein wenig die Seele baumeln lassen. Lieber genieße ich die flotte Fließgeschwindigkeit, denn ich weiß, dass das Wasser bald deutlich langsamer wird und ich bis nach Kalsdorf sowieso noch anständig paddeln werde.

Staustufe Kalsdorf

Auch in Kalsdorf kann man 240 m vor dem Kraftwerk an einer kleinen Stiege rechts das Wasser verlassen und nach 400 m die nächste Stiege unter dem Wehr wieder zum Wasser runter steigen. Der Einstieg ist steil, aber dank Stiege ungefährlich und ich tauche spätestens ab hier in eine einsame Landschaft ein, welche zwar durch einen Radweg erschlossen, aber dennoch menschenleer ist. Schnell verlangsamt sich das Wasser und nach einigen sanften Flusswindungen erblicke ich bereits die Schlote des Fernheizkraftwerkes in Mellach. Während ich dem Vogelgezwitscher aufmerksam lausche und kräftig am Paddel ziehe ahne ich noch nicht, dass mir hier gleich eine kleine Denkaufgabe bevorsteht.

Staustufe Mellach

Zunächst mal hat man die Wahl, ob man rechter Hand über den Steinwall an Land geht, oder direkt am Wehr über das etwas verwachsene Ufer (ein Ausstieg links scheint laut Satellitenbild wenig sinnvoll). In beiden Fällen wird man auf einen Feldweg kommen, der zwar zum Kraftwerk führt, aber vor dessen Zaun bzw. Gatter endet.

Rechts Gebüsch und ein kleiner tiefgelegener Bach Richtung Mur, links das abgeriegelte Kraftwerksgelände. Die gesamte Anlage ist relativ weitläufig und verfügt über ihr eigenes Wegenetz – auch bis zum Fluss runter. Über den Zaun zu klettern wäre zwar möglich und wahrscheinlich gar nicht so schwer, und würde einen optimalen Wiedereinstieg unter der Staumauer ermöglichen. Allerdings ist mir das zu illegal und zu anspruchslos.

Dummerweise mündet der Bach zunächst in zwei Rohrleitungen und kann nicht bis zur Mur befahren werden. Ebenso bedenklich ist es, dass sich an der gegenüberliegenden Seite des Baches ein Maisfeld befindet, welches im Sommer so gut wie nicht durchquerbar ist.

Der wahrscheinlich einzig sinnvolle Weg, hier um das Kraftwerk herum zu kommen besteht darin, zum Bach runter und an der anderen Seite wieder rauf zu gehen (Dickicht, Gebüsch, erdiges und steiles Ufer) – und zwar an einer ganz bestimmten Stelle:

Etwa auf Höhe der Staumauer führen zwei große Rohrleitungen nach rechts (westlich) weg und genau dort sollte man den Bach überqueren, denn unter den Rohrleitungen verläuft eine breite unbebaute Trasse, entlang welcher man das Maisfeld umgehen kann. Man folgt den Rohren etwa einhundert Meter bis zum Fahrradweg (Kraftwerkstraße), muss unterwegs jedoch mit einigen Brennesseln an den Waden rechnen, was für Outdoor-Junkies nicht weiter schlimm sein sollte.

Den Radweg folgt man nach links (Süden) für 550 m und umgeht damit das Kraftwerksgelände. An der Weggabelung ergibt sich die Möglichkeit, einen weiteren, größeren und gut begehbaren Bach in Richtung Mur zu bepaddeln. Die Alternative wäre lediglich weiter raus auf die Hauptstraße B 67 zu gehen und danach über den R2 Murradweg deutlich weiter unten wieder in den Fluss zu steigen. Dieser Umweg würde ungefähr einen Kilometer lang sein, der Bach führt nach nur 600 m in die Mur.

Ich nehme also den Bach und lass mich unter dem Blätterdach zur Mur treiben, merke aber gleich, dass auch das kein Honigschlecken werden wird. Über die gesamte Länge findet man immer wieder aufgeschwemmte Äste, Bäume und Baumstämme quer im Wasser liegen. Außerdem bewegt sich das Wasser in unzähligen niedrigen Gesteinsstufen zum Fluss runter und ist zu allem Überfluss vielerorts so seicht, dass man das Board per Hand ziehen muss.

Am sinnvollsten ist es wohl, die Finnen vorab abzunehmen und sie erst beim Fluss wieder am SUP zu befestigen. Rchtiges Geradeauspaddeln ist hier sowieso nicht möglich und man könnte sich so zumindest etliche Male vom Board absteigen ersparen.

Der unscheinbare Bach ist nicht zuletzt auch wegen der Bremsen und der unzähligen Tragevorgänge sehr nervenaufreibend und zeitaufwändig zurückzulegen. Den Mur-Einstieg muss man sich letztendlich jedoch wirklich verdienen, denn die letzten Meter stürzt der Bach über deutliches Gefälle in den Fluss und hier muss man dann alles vorsichtig runter tragen und dem Zug des Wassers widerstehen.

Am besten mindestens zu zweit an diese Herausforderung herangehen, denn jeder Schritt muss richtig sitzen und man kann hier jede Hilfe gebrauchen.

Dafür geht es nach dieser Kraftwerksumgehung recht gemütlich dahin und man passiert den Ort Wildon, dessen Pfarrkirche man vom Wasser aus gut sehen kann. Ab Wildon beginnt die sowohl landschaftlich als auch kulinarisch höchst verführerische Südsteiermark. Hier werden Weinkultur und Brauchtum gelebt wie kaum wo anders in Österreich.

Mittlerweile ist auch der Radweg gut frequentiert und als Paddler wird man hier schnell zum Blickfang für alle Verkehrsteilnehmer an Land. Nach einigen langgezogenen Windungen gelangt man schließlich zum Kraftwerk Lebring.

Staustufe Lebring

Hier kann man stressfrei das rechte Ufer direkt vor der Staumauer anfahren und danach runter zur Hauptstraße gehen. Nach links geht es zu Fuß an der hiesigen Tankstelle sowie am Gemeindeamt vorbei und man biegt nach etwa 400 m links in die Florianistraße ein. Dort befindet sich am unteren Ende des Spielplatzes ein kleiner Parkplatz. Von hier kommt man gut zum Wasser runter und kann unbeschwert wieder in See stechen.

Die nächsten Kilometer bis nach Gralla verlaufen beinahe strömungslos und man paddelt kerzengerade durch bewaldetes Gebiet. Sollten hier Motorboote ihre Runden ziehen, ist Vorsicht geboten und man sollte in Ufernähe paddeln. Faiererweise wird jedoch langsam an mir vorbeigefahren, sodass die Wellen sich in Grenzen halten.

Staustufe Gralla

Ober dem Kraftwerk bildet sich der Gralla Stausee mit einer kleinen Aulandschaft aus und gegenüber – am linken Ufer – findet man genügend flache Ausstiege. Hier können Fischer ihre Ruten positioniert haben, darum immer die Augen nach den Schnüren offenhalten. Die Umtragung fällt hier leicht und kurz aus, indem man einfach dem Feldweg links um das Kraftwerk folgt und über den asphaltierten Parkplatz unter der Staumauer wieder runter zum Ufer geht. Hier liegen zwar aufgeschüttete Felsbrocken abschüssig zum Wasser, aber diese Uferverbauung ist mit Leichtigkeit zu bezwingen.

Der Großteil der nächsten Flussetappe geht durch einsames Grüngebiet und spätestens jetzt treten bei mir spürbare Erschöpfungserscheinungen auf, denn die Hälfte der Tour ist hiermit bereits absolviert und es gibt auf diesem recht gerade verlaufenden Abschnitt wenig Abwechslung. Das Geradeausfahren kann auch mental ermüden, zumal auch hier das Wasser sehr langsam fließt.

Staustufe Gabersdorf

Dafür bietet die Staustufe Gabersdorf einen angenehmen Ausstieg an der rechten Seite, wo es über eine kleine Böschung direkt vor dem Wehr rauf zum Radweg geht. Ich nutze den Schatten unter den Bäumen und die Sitzbank für eine kleine Pause, bevor ich über den Radweg (Muruferbegleitweg West) zum Bach marschiere. Nach dessen Mündung in die Mur kann man vorsichtig über die Felsen zum Wasser runter steigen. Auch hier ist paarweises Agieren vorteilhaft, denn teilweise sind die Felsblöcke etwas instabil bzw. der Untergrund kann bröckeln. Am besten mit dem Paddelgriff voraus abtasten wohin man steigen möchte.

Ab jetzt nimmt die Fließgeschwindigkeit der Mur endlich zu und bleibt auch länger erhalten. Ich paddle unter der Autobahn A9 durch, welche nach Slowenien führt, und genieße die Leichtigkeit auf meinem SUP, denn der Fluss trägt mich angenehm an der Stadt Leibnitz vorbei, welche man jedoch vom Wasser aus weder sehen, noch erahnen kann. Immer wieder tauchen Baumstämme am Ufer auf und ich paddel im Schatten unter den Bäumen genüsslich zur nächsten Staustufe.

Staustufe Obervogau

Die Anfahrt zum Kraftwerk Obervogau entpuppt sich als besonders idyllisch, da das linke Ufer ab 500 m vor dem Wehr sehr lehmig und seicht ist, was man auf dem Satellitenbild auch gut erkennen kann. Wer nicht mindestens zwanzig Meter vom Ufer entfernt bleibt, könnte im Lehmboden stecken bleiben. Ansonsten gleitet man über das hier recht durchsichtige Wasser an einer Aulandschaft vorbei und sucht sich spätestens nach der Fischhütte auf Holzpfählen einen flachen Ausstieg links vor dem Wehr.

Über den Feldweg erreiche ich schnell den Radweg und finde ca. 150 m weiter eine kleine Jausenstation unter dem Kraftwerk vor. Gerade entlang der zweiten Hälfte dieser Tour findet man immer wieder gute Einkehrmöglichkeiten am Ufer.

Die rastenden Radfahrer sehen mich gleich verdutzt an und fragen sich wohl, woher ich denn komme. Man kommt ins Gespräch und der Wirt der Murradeweg Hütte 1 zeigt mir gleich einen tollen Einstieg unweit vom Rastplatz.

Ich folge dem Weg einfach bis zur Schranke und finde dann rechter Hand zwischen den Bäumen eine Stiege in die Felsen geschlagen. Diese führt zu einem kleinen gemauerten Wasserzugang, welcher schräg zum Fluss führt. Von der gegenüberliegenden Seite fließt die Sulm in die Mur ein und im Kehrwasser kann man gut auf sein SUP steigen und sich dann gleich in die Fluten werfen. Auch hier bleibt mir die dezente Strömung erhalten und nach ein paar Windungen erblicke ich bereits das Schloss Ehrenhausen rechts ober mir.

Nun bin ich mitten im südsteirischen Weinbaugebiet angelangt und als ich die Brücke nach Ehrenhausen passiere geht mir das Herz auf. Wie oft hab ich diese schon auf dem Weg nach Slowenien mit dem Auto passiert und sehnsüchtigst auf den Fluss gestarrt. Jedes mal sagte ich zu meiner Freundin, dass ich hier mal runter paddeln möchte. Und nun ist es tatsächlich so weit. Ein kleiner Traum ist mit dieser Tour wahr geworden und so richtig bewusst wird es mir erst hier unten im steirischen Weingebiet.

Ich bleibe am rechten Ufer und paddle im Schatten zum allerletzten Umstieg des Tages.

Staustufe Spielfeld

Da in Annäherung des Kraftwerkes in Spielfeld immer mehr Fischerruten aus dem Gebüsch ragen, weiche ich über die Mitte aus und muss schließlich sowieso zum linken Ufer schwenken. Zwischen den Fischern finde ich noch genügend flache Ausstiege und schleppe mein Equipment ein letztes Mal zum Feldweg runter. Dort geht es rechts vorbei an der Radl Hittn. Ich folge dem einsamen Weg und entdecke zwei Hasen vor mir. Erst als ich ihnen auf wenige Meter nahe komme hoppeln sie davon und geben mir den Weg frei zur Unterseite der Staumauer.

Dazu muss man am Ende des Feldweges einfach über die Wiese gehen, bis man am Ende der Anhöhe steht. Von dort führt noch mal ein recht steiler und glatter Uferverbau über einbetonierte Felsblöcke. Von hier aus paddle ich gleich zur Flussmitte, um in die stärkste Strömung zu kommen und mich schwungvoll nach Spielfeld drücken zu lassen. Nachdem ich die A9 ein zweites Mal passiere (2. Brücke nach dem Umtragen bei Spielfeld) beginnt der flusstechnisch aufregendste Teil meiner Reise, denn in etwa 700 m erwartet mich an der slowenischen Grenze eine Sohlgleite und danach immer wieder Passagen mit leichtem Wildwasser und Fließgeschwindigheiten zwischen 4 bis 8 km/h.

Die Sohlgleite, die Überreste eines ehemaligen Wehrs, kann leicht umgangen werden, indem man über das Steinbett rechts davon an dessen Unterseite wieder in den Fluss einsteigt. Alternativ gäbe es einen Seitenarm, der drei Kilometer durch slowenisches Gebiet führt, aber es ist unklar klar, wie gut dieser durchwegs befahrbar ist. Hartgesottene könnten es bei ausreichendem Wassestand versuchen, die Gleite ganz links zu befahren bzw. zu umfahren, aber dazu müsste die Stelle vorab aufgrund ihrer Steine und Untiefen besichtigt werden. Davor gibt es für dieses Unterfangen definitiv keine Empfehlung!

Von hier aus sind es noch zehn Kilometer bis zum geplanten Ausstieg in Mureck und diese runden die Tour definitiv ab. Endlich kann man Wellen und Strömung voll auskosten und kommt bei Wildwasser I-II voll auf seine Kosten.

Einige Stellen bilden zwar seichte Riffels aus, aber die können gut über kleine Seitenarme umfahren werden. Man ist hier zwar viel im menschenleeren Raum unterwegs, jedoch tauchen immer wieder kleine Buchten auf, in denen sich Sonnenanbeter bräunen.

Ich paddle an einer kuriosen Rarität vorbei: die Murfähre in Weitensfeld ist mittlerweile leider die letzte intakte Rollfähre am Fluss und führt täglich Radfahrer und Spaziergänger von Ufer zu Ufer. Und das sogar kostenlos! Aber man sollte seinen Reisepass dabei haben, da es auf österreichischer Seite passieren kann, dass die Militärpolizei stichprobenartig vorbeischaut und die Reisedokumente kontrolliert.

Plötzlich und viel zu schnell erblicke ich die Schiffsmühle Mureck vor mir und lasse ein begeistertes und zugleich erleichtertes ‘Yeah!’ aus mir raus.

Ungefähr hundert Meter vor der Mühle finde ich den optimalen Ausstieg zwischen den Bäumen, wo es zu Fuß direkt über eine Holzbrücke zu einem asphaltierten Weg rauf geht. Hier bieten sich folgende Möglichkeiten zur Rückfahrt an: entweder wartet ein Auto vor dem Erlebnisbad Mureck zur Abholung, oder man geht zu Fuß zum Busbahnhof (10 min) bzw. zum Bahnhof Mureck (20 min). Günstige Zugverbindungen in alle Richtungen findet man auf Omio und auf RailEurope.

Mich beschert das Leben mit der ersten Option und meine Liebste wartet bereits mit einer kühlen Erfrischung auf mich. Was war das für ein genialer Tag voller Überraschungen, kleiner Frustrationen, Erschöpfung und Motivation, Sonne und purer Lebensfreude. Auch wenn man danach froh ist, den Fluss hinter sich zu lassen, kommt wenig später bereits der Ruf, es bald zu wiederholen. Schließlich mündet diese Tortur de Mur doch in echter Amour de Mur.

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Mur – Frohnleiten https://supatlas.com/item/mur-frohnleiten/ https://supatlas.com/item/mur-frohnleiten/#respond Fri, 29 Jul 2022 05:34:10 +0000 https://supatlas.com/?post_type=citadela-item&p=3905 Auf diesem gemütlichen Flussabschnitt der Mur gibt es dank der farbenfrohen Fassaden der Stadt Frohnleiten, ihrer Industriezone und der ruhigen Natur eine Menge Abwechslung. 

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Anspruch 3 |  Einkehr 1 |  Länge 10,2 km |  Dauer 2 – 2,5 Stunden

Der Besuch der historischen Kleinstadt Frohnleiten direkt an der Mur ist wie eine Reise in die Vergangenheit – ob zu Fuß oder mit dem SUP. Auf dem gemütlichen Flussabschnitt gibt es dank der farbenfrohen Fassaden der Stadt, ihrer Industriezone und der ruhigen Natur eine Menge Abwechslung. 

Allgemeine Infos

Befahrungsregeln

Höchstens ab Frohnleiten kann man gelegentlich mit Booten rechnen. Diesen sollte man frühzeitig ausweichen. Außerdem sollten die Schilfufer nicht befahren werden, um die darin lebenden Tiere zu schützen.

Gefahren

Der Einstieg unter dem Kraftwerk Frohnleiten liegt zwar tief, jedoch dank der stufenförmig angelegten Steine recht sicher. Wir empfehlen dennoch mit griffigen Schuhen bis zur Sandbank hinunter zu gehen und im Zweifel die Boards zu zweit über die untersten Steine zu heben.

Die Fließgeschwindigkeit am Einstieg ist leicht erhöht (ca. WW I-II) und erfordert auf jeden Fall Erfahrung in solchem Wasser. Die unteren Abschnitte der Tour werden dann schnell für jedermann befahrbar (bei normalem Wasserstand).

Außerdem gilt es, auf die Brückenpfeiler entlang der Route zu achten und die von beiden Seiten etwa 15 m in den Flussverlauf ragenden Molen zu umfahren.

Die Rechtskurve nach dem Industriegebiet sollte links bewältigt werden, da rechts ein seichtes Schotterbett die Finnen aufsitzen lässt.

Die Hauptbrücke, welche ins Zentrum Frohnleitens führt verläuft schräg über das Wasser. Sie kann zu einer Seite stehend, aber zur anderen Seiten nur kniend oder gebückt passiert werden.

Am unteren Wendepunkt der Tour, hält man genügend Abstand zum Wehr am Kraftwerk Rabenstein.

Anfahrt

Von Graz bzw. Bruck an der Mur kommend die Brucker Schnellstraße S 35 bis zur Abfahrt Rothleiten nehmen. Von dort in Richtung der Brücke direkt östlich unter dem Kraftwerk Frohnleiten fahren (Kühau, links neben der SB Autowaschanlage). Über die Brücke und an deren Ende scharf nach links auf den kleinen Weg fahren. Hier kann man am linken Wegrand gut parken.

Auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist Frohnleiten aus allen Richtungen leicht zu erreichen. 

Parken

Nach dem Überqueren der Brücke (Kühau) befindet sich an dessen Nordseite gleich links ein kleiner Weg zwischen Mur und Eisenbahntrasse. Hier gibt es am linken Wegrand ausreichend Platz zum Abstellen des KFZ.

Baden

Bis auf die obere Hälfte der Route ist das Wasser ruhig und strömungsarm und man könnte an den wenigen öffentlich zugänglichen Stellen durchaus eine Abkühlung wagen (dies ist jedoch keine Empfehlung). Andererseits verfügt die Kleinstadt sowieso über ein Erlebnisbad und es gibt in der näheren Umgebung etliche weitere Bademöglichkeiten.

Erlebnisbad im Freizeitpark Frohnleiten
Grazer Str. 20, 8130 Frohnleiten
Tel. +43 (0)3126 51190

Sehenswert

Allemal zahlt sich der historische Rundgang durch das Zentrum Frohnleitens aus. Die sehr gut erhaltenen Bauten erzählen von der über 700 Jahre alten Geschichte der Stadt.

Über dem Murtal liegt die beinahe 900 Jahre alte Burg Rabenstein. Einst gebaut um die Verkehrswege zu überwachen und zu sichern, dient sie heute als Veranstaltungsort und ist auch für Hochzeiten sehr beliebt.

Für all jene, die einen Ort der Ruhe und Stille suchen, ist der Klostergarten einen Besuch wert. Der bewirtschaftete Garten dient der Eigenversorgung der Bewohner des Klosters und kann nach Voranmeldung auch besichtigt werden (Tel. +43 (0)3126 2488).

Am Hauptplatz von Frohnleiten findet man die Galerie Raimann. Hier man kann Bilder, Skulpturen, Installationen und Performances des Künstlers Michael Raimann aus Graz bestaunen. 

Extra-Tipps

Der Murradweg ist purer Genuss und führt entlang des Flusses nicht nur durch Frohnleiten, sondern auch durch vielfältige Naturlandschaften, vorbei an Kulturdenkmäler und netten Einkehrmöglichkeiten. 

Für die Bierliebhaber ist die Brauerei Flecks sehr zu empfehlen. Donnerstags ist THIRSTday, hier ist jeder von 9 bis 17 Uhr willkommen. 

Die Lurgrotte ist die größte wasserdurchströmte Tropfsteinhöhle Österreichs. Führungen dauern in der Regel ein bis zwei Stunden. Für besonders Unternehmungslustige gibt es auch Abenteuerführungen. 

Tour

Vom Einstieg unter dem Kraftwerk Frohnleiten bis runter zum Kraftwerk Rabenstein und wieder zurück.

Länge

10,2 km

Dauer

2 – 2,5 Stunden

Ein- und Ausstieg

Rechts unter dem Bildstock an der Brücke (Kühau), etwa 200 m unter dem Wehr.

SUP-Verleih

nicht vorhanden

Übernachtung

Murhof Hotel und Restaurant
Adriach-Rabenstein 53, 8130 Frohnleiten
Tel. +43 (0)3126 3000

Gastkeusche Höss
Schöneggerstrasse 54, 8102 Semriach
Tel. +43 (0)680 2308697

Gasthof Lembacherhof
Bruckerstraße 1,8130 Frohnleiten
Tel. +43 (0)3126 2453

Einkehr

Heiningers Schlemmerei
Brucker Str. 7, 8130 Frohnleiten
Tel. +43 (0)3126 44444

Trend Lokal
Mauritzener Hauptstraße 1, 8130 Frohnleiten
Tel. +43 (0)3126 51199

Durch das facettenreiche Murtal 

Diese Tour ist wieder das klassische Beispiel dafür, dass Satellitenbildern nicht immer vertraut werden kann, zumal sich die Vegetation und die bauliche Infrastruktur seit dem Zeitpunkt der Aufnahme verändern könnte. Der Einstieg, den wir im Vorfeld ins Visier genommen hatten, entpuppte sich aufgrund des Ufergefälles als nicht begehbar. Daher dauert es eine Weile, bis wir vor Ort die optimale Einstiegsstelle unter dem Kraftwerk Frohnleiten finden.

Durch die Industrie sind viele Zugänge sowieso versperrt und abseits der Straße sind mögliche Wege zum Wasser durch das Dickicht unerreichbar. Letztendlich finden wir jedoch links neben der Brücke (Kühau) an der rechten Uferseite beim kleinen Bildstock einen optimalen Abstieg zur tief unten liegenden Mur. Die stufenartig angelegten Steine führen zu einer kleinen und versteckten Bucht mit Kies und groben Sand. 

Mit den Boards geht es flott hinab und wir starten direkt in die stärkste Strömung der gesamten Tour. Am Anfang noch im Knien und sobald sich das Wasser beruhigt steht man trotz leicht erhöhtem Wellengang schon auf seinen Füßen. Die ersten Meter führen Wildwasser der Stufe 1 bis 2, daher ist es ratsam, diese Tour schon mit etwas Flusserfahrung zu paddeln. 

Zu beiden Uferseiten ragen aus Felsen und Steinen aufgeschüttete Molen etwa 10 bis 20 Meter in den Flusslauf – eine optimale Spielwiese, um das Anfahren von Kehrwasser zu üben. Die Bedingungen dazu sind auch für Flussanfänger ideal.

Danach geht es vorbei an den Industrieanlagen und obwohl es nicht die schönste Kulisse ist, hat sie Potenzial für interessante und ungewöhnliche SUP-Fotos. Auch hier kann man an vielen Stellen noch ein kleines Kehrwassertraining einbauen und sich sogar am seichten linken Ufer unter den Bäumen kurz ausrasten, bevor man die Industriezone hinter sich lässt und in eine langgezogene Rechtskurve getrieben wird. Hier wird das Wasser kurz nochmal ein wenig choppy und je nach Wasserstand kann nur die linke Seite gut befahren werden. Wer dann zu weit rechts paddelt, könnte Finnen und Paddel direkt auf dem Flussbett aufsetzen.

Mit der ersten Brücke (Brucker Schnellstraße) in Sicht geht es in Richtung Stadtkern. Direkt unter der Brücke befindet sich rechter Hand eine Anlegestelle inklusive Slipanlage und Parkplatz. Wer sich die ersten zwei Kilometer dieser Route sparen und lieber gleich ins gemütlichere Wasser einsteigen möchte, findet hier beste Einstiegsbedingungen. 

Ab jetzt lässt die ohnehin leichte Strömung deutlich nach und man paddelt im gemächlich fließenden Wasser vorbei an den bunten Fassaden Frohnleitens, die ihre Spiegelungen gekonnt am Wasser projizieren. Ein Blickfänger sind nicht nur diese, sondern anscheinend auch wir Paddler, denn an der zweiten Brücke, welche direkt ins Zentrum der Stadt führt, werden wir von den ersten Schaulustigen begrüßt, die an einem Lokal genüsslich ihr sicher nicht erstes Bier trinken. 

Schnell lassen wir die Stadt hinter uns und finden uns in der beinahe stillstehenden Mur mitten in der Natur eingebettet wieder. Wir begegnen vereinzelten Vögeln und Schwänen sowie Gänsen, welche ungeniert entlang der vorbeiführenden Landstraße herumwatscheln.

Da das Wasser hier spiegelglatt ist, spiegelt sich auch jeder Paddler darin und ermöglicht es uns, tolle Fotos zu machen. Zug um Zug geht es hinunter in Richtung Kraftwerk Rabenstein, wo dann auch der Wendepunkt ist. An der Staumauer angekommen sieht man die aus dem 13. Jahrhundert stammende Burg Rabenstein, wie sie auf einem Felssporn hoch über dem Murtal thront. Im Wasser hört man zischende Geräusche, welche im ersten Moment für Verunsicherung sorgen können. Man könnte meinen, das SUP habe ein Loch und verlöre Luft. Aber unsere SUPs bleiben prall und halten auch am Rückweg. Wahrscheinlich sind es lediglich im Wasser verlegte Leitungen oder Rohre, die Luftbläschen verlieren. 

Der Rückweg beginnt gemütlich und im Prinzip ist es egal, ob man am Ufer oder in der Flussmitte paddelt. Erst nach der letzten Kurve vor Frohnleiten beginnt die Fließgeschwindigkeit wieder etwas zu steigen, jedoch kann man bis in die Stadt hinein weiterhin mittig paddeln. Da wir nicht genau einschätzen können, was im Oberlauf der Route auf uns zukommt, beginnen wir hier bereits, vermehrt am Ufer zu paddeln, um Kraft zu sparen. Nur so entdecken wir noch einen kleinen Zugang zum Wasser, welcher sich an der Hauptbrücke der Stadt am kleinen Park vor der Gesundheits- und Krankenpflegeschule befindet (linkes Flussufer).

Parken könnte man hier gleich hinter der Schule und sogleich eine verkürzte Tour direkt vom Stadtzentrum aus beginnen.

Da wir aber nicht kleckern, sondern klotzen wollen, geht es für uns weiter stromaufwärts und weiter zur nächsten Brücke (Brucker Schnellstraße S 35). Ab hier ziehen wir es definitiv vor, uferseitig zu paddeln und halten uns an der rechten Seite (linkes Ufer), um kraftsparend um die lange Linkskurve mit ihrem Schotterbankett zu kommen. Die Paddelfrequenz erhöht sich und die ersten Schweißperlen verlassen die Epidermis.

Meter für Meter arbeiten wir uns neuerlich an die Kartonfabrik heran und halten stets Ausschau nach der Optimallinie, wohlwissend, dass erst die letzten ein- bis zweihundert Meter wirklich intensiv werden könnten. Bisher ist es zwar leicht herausfordernd, gegen die Strömung zu fahren, aber für ambitionierte Paddler absolut machbar. Bei Bedarf kann in den Kehrwässern zwischen den Molen nochmals pausiert und Kraft getankt werden, bevor man zum finalen Kraftakt unter die Brücke und zur Einstiegsbucht ansetzt. 

Die Mur zeigt uns auch auf diesem Teilabschnitt all ihre Facetten und so kann man entlang der zurückgelegten 10 km einen schönen Mix aus Genusspaddeln und leichtem Wildwasser erleben. So kennen und mögen wir sie, die längste Wasserstraße der Steiermark.

Alternative: Man kann die Route deutlich abkürzen bzw. den oberen Teil zwischen Kraftwerk Frohnleiten und dem Stadtkern weglassen, wenn man am unscheinbaren Wasserzugang beim Park an der Krankenpflegeschule ein- und/oder aussteigt. Das Gleiche gilt auch für den Wasserzugang über die Slipanlage unter der Autobahnbrücke.

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