
Drau vom Silbersee nach Villach
Adresse
Silbersee
GPS
46.605980173193, 13.907952444561
Anspruch 3 | Einkehr 3 | Länge 8,2 km | Dauer 2,5 – 3,5 Stunden

Eine etwas andere Paddeltour kann man an der Drau im Raum Villach erleben. Man startet im Niemandsland, paddelt durch die gesamte Stadt und nimmt unterwegs viele unterschiedliche Eindrücke wahr. Im urban-ländlichen Wechselspiel kommt garantiert jeder Paddler auf seine Kosten.
Allgemeine Infos Villach/Silbersee
- Kärnten Card
- Silbersee Wikipedia
- Villach Wikipedia
- Villach Touristeninfo
- Paddelstadt
- Tour Video
- Klima
- Wind, Wellen, Wetter

Befahrungsregeln
Badegäste sieht man hier auf der Drau nicht, hingegen kann man vor allem im Raum Villach selten mal auf Paddler treffen. In solchen Fällen früh genug ausweichen! Seit 2020 fährt entlang dieser Route kein Passagierschiff mehr, damit fällt diese potenzielle Gefahrenquelle weg.
Brut- und Laichplätze entlang der Ufer nicht betreten oder stören!
Gefahren
Vorab immer das Wasser (Wasserstand, Fließgeschwindigkeit) beobachten und nur bei guten Wetterbedingungen auf das Wasser gehen. Im Bereich der Staumauer am Ende der Route sowie im Bereich der Brücken ist erhöhte Vorsicht geboten – das heißt ausreichend Abstand zu Pfeilern und zur Wehr halten. Der Ausstieg am Ufer unter der Staumauer kann je nach Wasserstand schon etwas hochr, steil und steinig sein. Am besten ist es, die Boards zu zweit aus dem Wasser zu ziehen.
Wer im Frühling auf der Drau paddelt, muss mit sehr kaltem Schmelzwasser rechnen. Die Schneeschmelze kann durch das zusätzliche Wasser bis zum Kraftwerk in Paternion, westlich von Villach, auch für eine turbulentere Strömung sorgen.
Anfahrt
Reist man beispielsweise mit dem Auto aus dem Zentrum Villachs an, geht es beim LKH Villach in die St. Magdalener Straße, fährt diese östlich (stadtauswärts) in Richtung St. Magdalen und nimmt nach 1,5 km die 2. Ausfahrt im Kreisverkehr (an der roten Friedensbrücke). Nach weiteren 650 m biegt man scharf links in die Chemiestraße ein. Diese wird zur Ulricher Straße und man fährt für 1,7 km geradeaus bis zur Abzweigung zum Silbersee (rechts). An der Zufahrtsstraße (Silberseestraße) bzw. an ihrem Ende befindet sich jeweils ein Parkplatz.
Parken
Am Silbersee gibt es zwei Parkplätze, welche während der Badesaison kostenpflichtig sind. Einer davon liegt am Beginn der Zufahrtsstraße am Westufer des Sees (etwa 630 m zum Einstieg). Der andere liegt am Ende der Zufahrtsstraße vor der Silbersee Ranch (etwa 150 m zum Einstieg). Bitte nicht am Straßenrand parken!
Baden
Der Silbersee zählt zu den beliebtesten Badeseen der Villacher Bevölkerung und ist auch im Sommer kostenlos zugänglich. Neben ausgedehnten Liegewiesen und zwei Strandlokalen (Silbersee Lido, Silbersee Ranch) findet man dort auch Beachvolleyball- und Tennisplätze, einen Callisthenics Park sowie Tischfußball und Trampolins.
Der künstlich angelegte Schotterteich erstreckt sich über 8,4 ha Fläche und weist eine maximale Tiefe von 7 m auf. Natürlich eignet er sich auch ideal, um seine ersten SUP-Versuche zu unternehmen.



Tour
Von der Schiffsanlegestelle beim Silbersee bis zum Kraftwerk Rennstein.
Länge
8,2 km
Dauer
2 – 3 Stunden
Ein- und Ausstieg
Einstieg an der Schiffsanlegestelle bei der Silbersee Ranch.
Ausstieg im Bereich des Kraftwerk Rennstein, am Besten rechts unter der Brücke.
SUP-Verleih
Fels & Wasser
Flurweg 20, 9524 Villach
Tel. +43 (0)650 6161327
Kajak Center Faak
Am Sonnhügel 1, 9583 Faak am See
Tel. +43 (0)650 41 022 71
Drau Paddelweg
Dahlienweg 14, 9161 Maria Rain
Tel. +43 (0)463 2032 30100
FreizeitBASE
Drauterrassen beim Lagana am Fluss
Tel. +43 (0)463 203230100




Unterwegs im Gegenstromland
Flüsse werden in der Regel in Fließrichtung befahren. Da die Drau an diesem Herbsttag aber einen extrem niedrigen Wasserstand und eine ebenso geringe Fließgeschwindigkeit aufweist, gefällt uns die Idee, die Kärntner Wasserader einmal flussaufwärts durch Villach zu paddeln.
Natürlich kommt uns zugute, dass beinahe die gesamte Drau in Kärnten gestaut ist und das Wasser zwischen den unzähligen Kraftwerken sowieso meist gemächlich Richtung Slowenien fließt. Ein guter Ausgangspunkt für diese Gegenstromtour ist z.B. die Schiffsanlegestelle gegenüber den Beachvolleyballplätzen am Silbersee östlich von Villach. Im Sommer zahlt man hier ab früh morgens eine kleine Parkgebühr, außerhalb der Badesaison sind die Abstellplätze jedoch kostenfrei.
Wer das Maximum aus dieser Strecke herausholen möchte, dem empfehlen wir vor allem auf die Wasserqualität zu achten, denn wenn man glasklares Wasser vorfindet, sieht man bis zum Boden runter alles sehr detailliert und das wiederum steigert das Naturerlebnis enorm. Im Bereich um den Silbersee ist das Wasser zwischen zwei bis etwa vier Meter tief, im Stadtbereich Villachs kann man bis zu geschätzt fünf Meter tief Steinformationen unter den Boards ausmachen. Selbst für Einheimische ergibt das eine komplett neue Sicht auf den gewohnten Lebensraum.
Wer an der Drau paddelt ist in der Regel alleine und so starten wir am Silbersee in absoluter Stille in den ersten Tag der Winterzeit. Der Frühnebel hat sich soeben verflüchtigt und wir stechen mit unseren GloryBoards in das spiegelglatte Wasser ein. Die herbstfarbenen Bäume werfen ihre Blätter natürlich auch auf das Wasser ab, und wir paddeln durch den aufsteigenden Dunst der Autobahnbrücke entgegen. Hier ist es auch noch egal, ob man in der Mitte oder am Rand paddelt, da das Wasser ohnehin bewegungslos still zu stehen scheint.


Gleich zu Beginn geht es an einer Pferdeweide vorbei, wobei die Tiere genauso erstaunt über unseren Anblick zu sein scheinen wie wir über ihren Anblick entzückt sind. Das Gebiet um den Silbersee ist ein Naherholungsgebiet und daher führt von hier ein Radweg bis in die Stadt hinein. Dieser wird zwischen den Bäumen und Büschen immer wieder sichtbar und führt die gesamte Drau entlang durch ganz Kärnten. Was wir Draustädter schon seit jeher vom Land her kennen, sieht vom Wasser komplett anders aus und gibt uns das Gefühl an einem unbekannten Ort zu sein.
Nach etwa 1,3 km passieren wir die Autobahnbrücke und sehen vor uns eine Gabelung im Wasser – den sogenannten Gailspitz Von links fließt die Gail in die Drau ein und beide Flüsse bilden mit dem Dobratsch im Hintergrund – dem Villacher Hausberg – ein malerisches Fotomotiv. Zunächst sind wir noch großteils im Naturgebiet unterwegs, bis bereits rechter Hand das Areal der Fachhochschule hinter den Bäumen zu erkennen ist. Wir kommen der Stadt also zügig näher und sehen schon die rote Friedensbrücke, welche mittlerweile zu einem Wahrzeichen Villachs geworden ist und die Stadtteile Magdalen (rechts) und Perau (links) miteinander verbindet.
Vor 2003 befand sich hier noch keine Brücke und man musste eine großen Umweg machen, um von St. Magdalen auf die gegenüberliegende Seite zu kommen, es sei denn, man hätte damals schon ein SUP gehabt. Auch hier, im Mündungsbereich des Seebachs, halten Petri-Jünger ihre Angeln ins Wasser und warten geduldig auf ihre Bachforellen. Der Seebach ist übrigens der Abfluss des Ossiacher Sees, und entspringt etwa vier Kilometer von hier aus dessen Ostufer. Während wir linker Hand noch Felder und Uferbepflanzung sehen, beginnt rechts bereits der urbane Raum, und wir paddeln vorbei am Zentralfriedhof sowie am ausgedehnten Wasenboden mit seinen vielfältigen Sportmöglichkeiten (Fußball, Basketball, Skate, Tischtennis, Hundewiese, etc.).
Da die Strömung im Stadtgebiet nun definitiv vorhanden ist, wird unser Stockeinsatz stärker und wir paddeln weitestgehend in Ufernähe. Das glasklare, teils grünliche Wasser offenbart uns dabei herrliche Einblicke in die Unterwelt des Flusses. Fels- und Gesteinsbrocken wechseln sich mit Sedimentböden ab und alles in kaum fünf Metern Tiefe. Allerdings sieht man dank des geringen Wasserstandes und der Klarheit auch Unschönes: weggeworfene Fahrräder und Autoreifen.

Die Brücke der Ossiacher Zeile bildet dann den Abschluss des Wasenbodens und wir finden uns nun im Stadtzentrum wieder. Zu beiden Seiten sehen wir Spaziergänger, Läufer und Radfahrer entlang der Draubermen, der Uferpromenade Villachs.
Als wir der Congress Center Brücke entgegen paddeln können wir unser Grinsen nicht mehr verbergen, zumal sich die Leute plötzlich nach uns umdrehen und in keinen Gruppen zu uns runter blicken. Auf der Drau wird bekanntlich noch wenig gepaddelt, flussaufwärts noch weniger. Inzwischen ist die Tour zu einem richtigen Workout geworden und wir fahren an den vielen Schaulustigen vorbei Richtung Norden. Wer eine Pause benötigt, findet hier in der Stadt genügend Anlegemöglichkeiten.
Spätestens nach der Eisenbahnbrücke haben wir den Stadtkern hinter uns gelassen und halten auf die ruhigen Stadtteile St. Martin und Fellach zu. Die Ufer werden wieder grüner und das Wasser an manchen Stellen deutlich tiefer. Es dürfte wohl fünf Meter runter gehen und man sieht noch immer bis zum Grund. Das ist jedoch nicht immer so, denn oft ist das Wasser aufgrund aufgewirbelter Sedimente einfach zu trüb für tiefe Einblicke.
Mittlerweile wärmt uns die Herbstsonne und sorgt für gute Stimmung auf den letzten Kilometern bis zum Kraftwerk Rennstein im Westen Villachs. Zum Glück bleibt die Fließgeschwindigkeit der Drau weiterhin konstant und wir kommen trotz der Herausforderung zügig voran. Die Brücke der Drautal Straße ist die neunte und letzte auf dieser Route und mehr oder weniger die Ziellinie, denn 400 m dahinter befindet sich das Kraftwerk.
Müde, aber gut gelaunt paddeln wir noch ein Stück auf die Staumauer zu und besiegeln unsere Fahrt mit einem High-Five. Wer hier ankommt hat nun zwei Möglichkeiten: entweder lässt man sich von jemanden abholen oder man paddelt die Strecke wieder zurück. Wie das abläuft, kann man im SUP Guide Kärnten nachlesen.
Alternativen: Wie bereits erwähnt, paddelt man entweder die gesamte Strecke wieder zurück oder man geht am besten an einer der vielen Schiffsanlegestellen und betonierten Flusszugänge im Zentrum von Villach an Land.
Eine Antwort zu „Drau vom Silbersee nach Villach“
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Ich hatte einen traumhaften Tag und Bilderbuchwetter für diese Tour gewählt. Das Wasser glasklar; ich war schon zeitig am Morgen gestartet und könnte so die Ruhe des Flusses so richtig exclusiv genießen und die Stadt von der Wasserseite her erleben. Drei Stunden sollte man man schon einkalkulieren. Tolle Tourbeschreibung, wobei der Hinweis auf die Gefahrenstellen sehr hilfreich war. Wiederholung bei nächster Gelegenheit ist sicher.
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