Mur – Graz/Auwiesen nach Kalsdorf
Adresse
Graz Auwiesen
GPS
47.013481019871, 15.462849140167
Anspruch 3 | Einkehr 1 | Länge 8 km | Dauer 1,5 – 2 Stunden
Eine verträumte Flussinsel, Altarme und eine unglaubliche Idylle. Das kann man südlich der zweitgrößten Stadt Österreichs ganzjährig erleben. Obendrein lädt die Mur zum Baden, Fischen und Entspannen ein und das nur wenige Kilometer vom Zentrum der österreichischen Metropole entfernt. Sozusagen Stadt, Land, Fluss auf steirisch!
Allgemeine Infos
- Steiermark Touristeninfo
- Steiermark Card
- Kalsdorf Wikipedia
- Graz Wikipedia
- Graz Touristeninfo
- Kalsdorf Touristeninfo
- Klima
- Wind, Wellen, Wetter
Befahrungsregeln
Es gelten die gängigen Wasserverkehrsregeln: Rechtzeigiges Ausweichen vor anderen Wasserfahrzeugen, nicht bis an die Wehren heranfahren, sondern früh genug davor aus dem Wasser gehen oder umkehren sowie vor Nistplätzen ausweichen.
Gefahren
Die Mur weist auch im relativ ruhigen Abschnitt in Graz und südlich davon klassische Fließwassergefahren auf, daher gilt es stets, den Wasserstand zu beobachten und abzuwägen, ob die eigenen Fähigkeiten eine Tour zulassen. Vor allem nach stärkeren oder längeren Regenfällen kann die Fließgeschwindigkeit auch auf diesen ansonsten recht strömungsfreien Abschnitten stark zulegen.
Beim Einstieg unter der Autobahnbrücke besteht an der Slipanlage extreme Rutschgefahr. Am besten das Board vom Ufer, statt von der Slipanlage ins Wasser legen und besteigen.
An den Kraftwerken Gössendorf (das erste Kraftwerk) und Kalsdorf (das zweite Kraftwerk) sollte man natürlich deutlich vorher aus dem Wasser gehen und nicht bis ganz nach vorne hinfahren.
An der Insel (ca. 1,3 km) nach dem Kraftwerk Gössendorf ist mit vermehrten Strudeln und Kehrwassern zu rechnen. Selbes gilt für die Altarme links und rechts davon. Hier sollte man auch nur durchfahren, wenn der Wasserstand ausreichend hoch ist. Generell ist der rechte Altarm dazu besser geeignet, da er breiter und tiefer ist.
Beim Ausstieg in Kalsdorf gibt es keine befestigte Ausstiegsstelle und man muss sich einen geeigneten Platz entlang des Ufers suchen. Dieses ist relativ steil, dafür nicht sehr hoch. Rutschgefahr besteht vor allem im Winter bei Schnee und Eis.
Anfahrt
Nach Graz gelangt man über alle herkömmlichen Verkehrswege und genießt auch in der Innenstadt ein tolles öffentliches Verkehrsnetz.
Vom Grazer Zentrum kommt man mit dem Auto entweder über den Bezirk Liebenau oder Puntigam zur Puntigamer Straße. Diese folgt man bis zum Kreisverkehr am Südgürtel und nimmt hier die Ausfahrt Richtung Murfelder Straße (Straßenbeschriftung, direkt vor den Glashäusern). Man kommt damit in die Murfelder Straße, welche man ungefähr 2,6 km bis zum Ruder Club Graz runter fährt.
Reist man aus der Stadt mit dem Bus an, muss man von der Haltestelle etwa 600 m zu Fuß bis zum Einstieg gehen.
Parken
Einstieg Graz: Nahe dem Bootshaus des Ruder Club Graz bzw. dem Wasserdienst der Feuerwehr kann man entlang der Murfelderstraße bzw. der Eichbachgasse meist gut parken.
Ausstieg: An der Murgruberstraße beim Schotterwerk neben dem Kraftwerk, in Fahrtrichtung rechts, ca. 3 km nach dem Ortskern von Fernitz.
Allerdings ist es am besten, sich hier abholen zu lassen, da längeres Parken im Bereich des Schotterwerkes mit Parkstrafen enden könnte.
Baden
Die Mur bleibt auch im Sommer deutlich unter 20° Wassertemperatur. Dennoch kann man dank der neuen Staustufen und der geringen Strömung im Raum Graz auch an geeigneten Stellen zum Schwimmen ins Wasser steigen. Das Naherholungsgebiet Auwiesen, gleich hinter der Autobahnbrücke eignet sich dazu optimal. Hier wurde auch ein kleiner künstlicher See angelegt, welcher als stehendes Gewässer noch etwas wärmer ist, obwohl er von der Mur gespeist wird.
Abseits der Auwiesen ist der Zugang je nach Wasserstand mehr oder weniger steil und führt durch ufernahes Gebüsch. Im Bereich der Wasserkraftwerke ist das Einsteigen und Schwimmen untersagt!
Der neue Hafen in Liebenau sei hier nur nebenbei erwähnt. Er bietet ebenfalls hervorragende Bademöglichkeiten. Außerdem kann man an der Beachbar und in den Liegestülen nicht nur Drinks, sondern auch die Sonne genießen. Dieser liegt, genauso wie die gut zugängliche Bucht im Augarten, nicht entlang dieser Paddelroute.
SUP-Vermietung
Bootsverleih Stadtstrand Graz
Hafen Liebenau
Murpromenade Graz-Süd, 8020 Graz
Tel. +43 (0)677 63 95 50 96
SUP Sportclub Graz
Tel.+43 (0)677 62398706
Tour
Vom Bootshaus des Ruderclub Graz unter der Autobahnbrücke los, beim Kraftwerk Gössendorf vorbei und durch die Altarme des Flusses bis zum Kraftwerk Kalsdorf.
Länge
8 km
Dauer
1,5 – 2 Stunden
Einstieg
Bootshaus des Ruderclub Graz unter der Autobahnbrücke in Liebenau.
Ausstieg
Am linken Murufer vor dem Kraftwerk Kalsdorf.
Auf sanften Wassern der Wintersonne entgegen
Der Hauptfluss der Steiermark fließt auf seinen 453 km nicht nur durch Graz, sondern auch weiter nach Slowenien, Kroatien und nach Ungarn, um an der kroatisch-ungarischen Grenze in die Drau zu münden. Die Flußabschnitte südlich von Graz sind der ideale Ausgangspunkt für eine gemütliche Paddeltour nahe der steirischen Landeshauptstadt und sind auch für SUP-Einsteiger gut geeignet.
Wir starten unsere Tour in Liebenau, dem südlichsten Bezirk der Stadt und parken unser Auto im Bereich der Autobahnbrücke bzw. des Ruderclubs. Von hier kann man gut in die Mur zusteigen und man findet auch genügend Freiraum, um sein Material fahrbereit zu machen. Als Alternative bietet es sich noch an, unter der Brücke durch und zum etwa 300 m entfernten Naherholungsgebiet Auwiesen zu gehen, um von dort in den künstlich angelegten See einzusteigen. Dort befinden sich auch Sanitäranlagen sowie ein SUP-Verleih. Außerdem hat man hier im Sommer die einmalige Möglichkeit, SUP-Yoga zu praktizieren und die Ruhe am Rande der Großstadt zu erleben.
Wir können es jedoch kaum erwarten am Wasser zu stehen und steigen daher an der Slipanlage der Berufsfeuerwehr unter der Autobahnbrücke ein. Aber Vorsicht: es besteht Rutschgefahr auf der Rampe! Daher ist es besser, die Boards vom Kai aus ins Wasser zu legen und aufzusteigen. Das Wasser ist hier ruhig und die Strömung nach Süden extrem schwach.
Los geht es nach links und unter der Brücke durch, denn unser erstes Ziel erwartet uns in 1,8 km kurz vor dem Kraftwerk Gössendorf. In den letzten Jahren sind im Süden der Landeshauptstadt drei Staustufen entstanden, weshalb das Gebiet nun wirklich für jedermann befahrbar ist.
Gleich nach der Autobahnbrücke befindet sich zu unserer linken das beliebte Naherholungsgebiet Auwiesen, welches 2013 eröffnet wurde und der Bevölkerung eine Vielzahl an Freizeitaktivitäten anbietet. Man kann hier schwimmen, spazieren gehen oder an der Callisthenics-Anlage trainieren. Auf der 3500 m² großen Liegewiese gibt es auch Grillplätze und Liegedecks.
Die Wasserqualität ist zufriedenstellend, was in letzter Zeit sogar zur Rückkehr einiger sensibler Fischarten (z.B. Äschen) geführt hat. Des weiteren wurde der Fluss 2014 mit dem European River Price ausgezeichnet. Im Folgejahr wurde die Mur für den Thiess International Riverprice nominiert und erzielte dabei den zweiten Platz.
Entlang der beiden Flussufer führt ein gut präparierter Schotterweg bis nach Mellach runter und lädt zum Radfahren, Laufen und Spazierengehen ein. Nun sind wir endgültig in der Ruhezone angekommen und begegnen am Wasser nur einigen Ruderer, welche hier am Wasser gerade trainieren.
200 m vor dem Kraftwerk Gössendorf befindet sich am rechten Ufer ein Stiegenaufgang zum Schotterweg. Hier müssen wir anlanden, um die Boards 400 m weiter unten nach dem Kraftwerk wieder ins Wasser zu lassen. Die Stiege, welche ungefähr 150 m unter dem Kraftwerk wieder zum Wasser führt ist lange und steil. Hier ist besondere Vorsicht beim Einstieg geboten weil am Wasser mit erhöhten Turbulenzen zu rechnen ist (Kehrwasser, stärkere Strömung).
Wir nehmen den angenehmen Schwung mit und lassen uns auf dem zweiten Drittel unserer Tour vom Wasser Richtung Insel und Altarme treiben. Je weiter wir nach Süden kommen, umso menschenleerer wird auch die Promenade links und rechts über uns. Nun sind wir alleine am Wasser und sehen schon die einsame Insel mittig im Fluss näherkommen. Wir entscheiden uns rechts vorbei zu fahren, denn nach der Insel geht es gleich weiter in den rechten Altarm der Mur.
Dieser ist breiter und auch tiefer als sein Pendant am anderen Ufer und wir befinden uns mitten in einer scheinbar unberührten Aulandschaft. Flusseinsteiger können in der leichten Strömung hier gut das Anfahren ins Kehrwasser üben, denn das Wasser ist weder tief, noch schwemmt es die Boards beim Sturz schnell weg. Jedoch sollte man die tiefliegenden Baumäste und das Gebüsch am Ufer im Auge behalten. Mit erhöhtem Schwung spült es uns wieder zurück auf den Hauptfluss und wir paddeln der Brücke entgegen, welche Kalsdorf und Fernitz verbindet.
Hier heißt es Kopf einziehen und sich kurz bücken und dann liegt auch schon das letzte Drittel der Fahrt vor uns. Bis zum Ziel, dem Kraftwerk Kalsdorf, sind es noch 2,9 km, wir werden jedoch 300 m davor schon aus dem Wasser steigen. Davor müssen wir jedoch nochmals fest paddeln, weil die Strömung gleich null geworden ist. Wir kommen in einen angenehmen Groove und paddeln rhythmisch der Wintersonne und dem Kraftwerk entgegen. Es braucht nicht viel, um sich pudelwohl und glücklich zu fühlen. Das Serotonin durchströmt uns und lässt uns einen Flowzustand erleben.
Kurz vor dem Kraftwerk müssen wir dann unsere Blicke schärfen, um eine geeignete Ausstiegsstelle zwischen den Büschen am Ufer zu finden. Dieses ist zwar steil, aber nicht sehr hoch, dennoch ist Trittfestigkeit gefragt. Diese Tour macht eindeutig Lust auf mehr und könnte noch beliebig weiter Richtung Süden ausgedehnt werden. Aber das sparen wir uns für ein anderes Mal auf.
Alternative: Die Kurzvariante dieser Tour führt lediglich bis zum Kraftwerk Gössendorf, welches 2013 erbaut wurde. Die knapp 1,9 km lange Strecke (bitte nicht direkt ans Kraftwerk heranfahren!) eignet sich auch gut, um ein schnelles Tempo zu fahren und aus der Runde ein Sprint- bzw. Intervalltraining zu machen. Andererseits kann man hier in einer Stunde hin und retour eine gemütliche Spazierfahrt einlegen.
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