Adresse

Brussa

GPS

45.63981196754, 12.946773147583

Adresse

Brussa

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45.63981196754, 12.946773147583

Anspruch 4 Paddel  |  Einkehr 1 Krug  |  Länge 16 km |  Dauer 4 – 5 Stunden

Das Naturschutzgebiet Vallevecchia ist (noch) ein echter Geheimtipp für all jene, die sich mal abseits der gewohnten touristischen Infrastruktur bewegen möchten. Der tolle Mix aus Hinterlandkanälen und Meer lässt das SUP-Herz höher schlagen und bietet abwechslungsreiche Stunden am Board.

Befahrungsregeln

Paddler findet man in den Kanälen selten, Schwimmer so gut wie gar nicht. Umso mehr gibt es motorisierte Wasserfahrzeuge aller Bauart. Daher bei hörbarem Motorlärm, oder am besten ständig, nicht in der Mitte der Kanäle sondern an deren Rand paddeln.
Entlang des Strandes haben natürlich Badegäste Vorrang und die können wegen des seichten Wassers schon mal ziehmlich weit draußen das Wasser genießen.

Gefahren

Gleich nach dem Start vom Einstieg links weg kommt ein kleiner Hafen am rechten Kanalufer. Danach recht felsiges, seichtes Wasser am rechten Ufer für mehrere Hundert Meter.  Wenn man das übersieht, kann man das Paddelblatt recht hart am Gestein unter der Wasseroberfläche aufprallen lassen. Hier besser mittig fahren.

In der Lagune von Bibione nur im gekennzeichneten Fahrwasser bleiben, da abseits die Boards teils auf Lehm und Gestein aufsetzen können. Hier auch auf den verstärkten motorisierten Verkehr achten und am Rande des Fahrwassers bleiben!

Entlang des Standes in Richtung Caorle schwimmen viele Rippen- oder Kammquallen im Wasser. Diese sind zwar für den Menschen ungefährlich, aber könnten bei Unwissenheit sehr wohl erschreckend wirken.

Die Westspitze der Spiaggia Burssa ist extrem seicht und weitläufig. Hier im großen Bogen nach links in den Canale Canadare einfahren.  

Anfahrt

Zum Ausgangspunkt dieser Tour gelangt man nur von Norden, da es nur eine einzige Zufahrtsstraße gibt. Am flexibelsten ist man natürlich mit dem PKW. Trotz der relativen Abgeschiedenheit des Restaurant Mazarack kommt man aber auch mit dem Bus gut hierher, muss allerdings viele Zwischenstopps in Kauf nehmen und die letzten 600 m zu Fuß gehen.

Der nächste Bahnhof liegt in Portogruaro. Von dort mit dem Bus weiterfahren. Die Bushaltestelle befindet sich ca. 200 m vom Bahnhof entfernt.

Die nächsten Flughäfen befinden sich in Triest, Treviso und Venedig. Öffentliche Verkehrsmittel findet man natürlich vor allem während der Sommersaison.

Parken

Beim Restaurant Mazarack gibt es genügend kostenlose Parkplätze, sowie die Möglichkeit Campingfahrzeuge abzustellen.

Außerdem gibt es einen gebührenpflichtigen Parkplatz mit mehreren Duschen und Toiletten am Ende der gefühlt ewig langen Strada Provinciale Portogruaro Brussa. Einfach beim Restaurant Mazarack über die Brücke bis zum Ende der Straße weiterfahren.

Baden

Am Ende der Strada Provinciale Portogruaro Brussa erreicht man das Naturschutzgebiet Vallevecchia, zu welchem auch der naturbelassene Brussa Beach (Spiaggia Brussa) gehört. Der gesamte Strand ist 5,5 km lang und bietet optimale Badebedingungen mit flachem Wassereinstieg und genügend freier Liegeplätze. Unter der Woche ist man fast alleine hier. Am Wochenende zieht es aber vor allem die Einheimischen zu diesem für Touristen kaum bekannten Strand.

Im Hochsomme beträgt die Wassertemperatur bis zu 28° C, wobei auch im Oktober Höchstwerte an die 22° C möglich sind.

Sehenswert

Nördlich des Naturschutzgebietes liegt die Kleinstadt Portogruaro, welche mit einer bezaubernden Innenstadt aufwartet. Die venezianische Gotik der Altstadt ist beinahe vollständig erhalten und bietet eine Menge sehenswerter Gebäude, beispielsweise das Rathaus und der schiefe Campanile.

Viel Geschichte gibt es auch im über 2000 Jahre alten Caorle zu sehen. Neben den imposanten kirchlichen Bauwerken gibt es auch in der Altstadt mit ihren unzähligen Gassen und Plätzen genug zu erkunden.

Extra-Tipp

Der Strand ist auch für alle FKK-Fans geeignet. Durch das weitläufige Areal findet garantiert jeder einen ruhigen Platz.

Top Vini e Spumanti  gibt es direkt ab Hof vom Weingut Lorenzonetto Cav. Guido in Latisana. Bei Familie Lorenzonetto kann man ausgiebig alle Weine vor Ort verkosten und sie anschließend zu mehr als fairen Preisen gleich ins Auto aufladen.

Wer die Lagune von Bibione auf eigene Faust auf dem SUP oder per Kayak erkunden möchte kann sich vor Ort das entsprechende Paddelequipment mieten und bekommt dazu auch das passende Kartenmaterial dazu, um unterwegs auch zu etwas versteckten Restaurants zu finden.

Tour

Vom Bootshafen geht es links weg den Canale Cavanella Richtung Bibione. An dessen Hafen entlang zum Meer und rechts entlang des Strandes (Spiaggia Brussa) in Richtung Caorle. Am Ende der Spiaggia Brussa rechts weg in den Canale Canadare und diesen bis zum Einstieg geradeaus folgen

Länge

16 km

Dauer

4 – 5 Stunden

Ein- und Ausstieg

Hafen beim Restaurant Mazarack an der Strada Provinciale Portogruaro Brussa.

Übernachtung

Agriturismo Al Canton
Via Malamocco 14, 30028 San Michele Al Tagliamento
Tel. +39 347 7438386

Ca‘ Adami
Strada Parenzo 4, 30021 Brussa
Tel. +39 339 8421404

Albergo Da Nino
Strada Brussa 340, Località Brussa, 30021 Caorle
Tel. +39 (0)421 242211

B&B Orizzonte
Strada Brussa 409, 30021 Castello di Brussa
Tel. +39 333 3213297

Residenza Caseare
Località Brussa, 30021 Caorle
Tel. +39 421 211896

Einkehr

Ristorante Mazarack
Strada Provinciale Portogruaro Brussa, Località Brussa, 30021 Caorle
Tel. +39 421 84119

Ristorante Ai Gabbiani
Via Brussa 142, 30021 Caorle
Tel. +39 421 84114

Surf Bar
Viale dei Cacciatori, 30021 Caorle
Tel. +39 329 211 3520

Ristorante Da Nino
Strada Brussa 340, Località Brussa, 30021 Caorle
Tel. +39 (0)421 242211

Trattoria dell’Asio
Strada Provinciale Portogruaro Brussa, Località Brussa, 30021 Caorle
Tel. +39 (0)327 373 0261

Sonnenaufgang im Naturschutzgebiet

Zeitig in der Früh geht es los, denn bereits zu Sonnenaufgang heben wir unsere SUPs vom Auto und machen uns vom großen, kostenlosen Parkplatz beim Restaurant Mazarack in Brussa auf dem Weg zum anliegenden kleinen Boots- und Yachthafen. Bei der Slipanlage unter der Brücke können wir gemütlich in den Canale Cavanella zusteigen und nach links weg unsere Tour um das Naturschutzgebiet Vallevecchia beginnen. Zwischen Caorle und Bibione sowie zwischen den Flüssen Tagliamento, Livenza und Lemene entstand in den 1960er Jahren ein ca. 150 ha großes Naturschutzgebiet, welches vielen seltenen Vögeln und Wassertieren sicheren Unterschlupf bietet.

Wir sind derzeit noch alleine am stillen, glatten Wasser und lassen uns von einer leichten Brise der Morgensonne entgegentragen. Nach kurzer Fahrt erreichen wir einen kleinen Hafen am rechten Ufer des Canale Cavanella. Hier ist Vorsicht angesagt, da Felsen im kniehohen Wasser liegen. Sie sind zwar gut sichtbar, aber nur wenn man nicht erwartungsvoll beim Paddeln nach vorne blickt, wie wir es taten. Zur Paddelschonung empfiehlt es sich, diesen Abschnitt mittig zu fahren bzw. backbord zu paddeln.

Als wir den Hafen von Bibione Pineda am Horizont der Lagune von Bibione vor uns erspähen, steht die Sonne schon deutlich darüber und die Bucht wird deutlich stärker befahren, als der Kanal, den wir gerade verlassen.

In der Lagune darf man sich jedoch nicht dazu verleiten lassen, den kürzesten Weg zum Meer gleich rechts weg einzuschlagen, sondern im gekennzeichneten Fahrwasser in Richtung Hafen fahren. Wer das nicht tut, wird demnächst mit Paddel und Finne im Lehm stehen und zu Fuß wieder in tieferes Wasser waten müssen.

Imposante Yachten und Motorboote ziehen an uns vorbei als wir von Bibiones Hafen im Bogen zum Strand von Vallevecchia (Spiaggia Brussa) paddeln. Viele Fischer säumen entlang des Campingplatzes unseren Weg und wir achten darauf, den Leinen auszuweichen. Hier haben wir auch gleich eine nette Begegnung mit einem einheimischen Paar, welches seinen Schwimmer verloren hatte.

Sie verstehen uns nicht, wir sprechen nur wenig Italienisch, aber irgendwie wird doch deutlich, dass wir bitte zum ausgebüxten Schwimmer paddeln und ihn den beiden ans Ufer bringen mögen. Wir fahren rüber, schnappen uns das orange-leuchtende Ding und geben es den Fischern zurück. Die gute Tat des Tages wäre somit auch erledigt und es geht weiter in Richtung Spiaggia Brussa, welche sich keine 300 m gegenüber der Ausläufer von Bibione Pineda auftut.

Links um die Bucht ginge es nach Bibione, einem beliebten Badeort der Region, also fahren wir rechts auf den fast leeren Strand der Naturschutzzone.

Die Spiaggia Brussa ist zwar immer noch ein Geheimtipp, den vorwiegend Einheimische aufsuchen, aber am Wochenende ist es auch hier ziemlich voll. Bis auf einige Aussichtsstationen für Rettungsschwimmer gibt es am Strand keine Infrastruktur. Hinter den Bäumen, am Ende der Strada Provinciale Portogruaro Brussa, liegt ein großer Parkplatz (Parcheggio Vallevechia). Von hier marschiert man ungefähr 350 m bis zum Strand raus. Am Parkplatz gibt es auch sehr rudimentäre Sanitäranlagen und einen Food Truck mit Getränken und kleinen Speisen (Burger, Panini, Eis).

Wir trauen unseren Augen kaum, als eine Gruppe Reiter auf ihren Rössern den Strand entlang galoppieren. Tja, der Stand mag zwar recht leer wirken, er zeigt uns dennoch viele Gesichter. An seinem östlichen Ende liegt etwas ins Meer verlagert eine deutlich sichtbare Sandbank. In der Früh sammeln sich hier meist Möwen und andere Seevögel, später die Badegäste, welche sich genussvoll ins seichte Wasser legen und sich von den Wellen umspülen lassen. Wir nutzen die Gelegenheit und rasten uns im warmen Wasser etwas aus, bevor die zweite Hälfte der Rundtour ansteht.

Die Silhouette Caorles erscheint unscharf bereits weit vor uns am Horizont (siehe Caorle Umrundung) und bildet somit den Abschluss des schier endlos erscheinenden Strandes von Vallevecchia (die Spiaggia Brussa).

Zu unserem Glück drücken Wind und Wellen in unsere Fahrtrichtung und ein sanfter Downwinder trägt uns parallel des Strandes rauf Richtung Caorle. Natürlich erhöht sich dabei die Paddelfrequenz, um die Wellen auch optimal zu erwischen, aber es ist dank des Windes kaum anstrengender, als ein gemütlicher Paddelschlag bei Windstille. Am Ende des Strandes, kurz vor Caorle, empfehlen wir großflächig um die Bucht in die Kanaleinfahrt zu paddeln, weil der Wasserstand einfach zu niedrig ist, um in direkter Linie herum zu fahren.

Der Vorteil dabei ist, dass man an der Kanaleinfahrt einige steil einfallende Meereswellen mitnehmen kann und schön in den Kanal gedrückt wird. Hier treffen dann von links kommend der Canale Nicesolo aus Caorle und von rechts kommend der Canale Canadare aus Vallevecchia zusammen. Letzteren müssen wir nehmen, um wieder zurück zum Start unserer Tour zurück zu gelangen.

Der Wind dreht und uns weht eine leichte Brise entgegen, was völlig okay ist, bei knapp 30° C Lufttemperatur am Vormittag. Langsam verschwinden wir wieder in der Schilflandschaft an der Rückseite des Naturschutzgebietes. Bis auf ein paar Fischer und gelegentlich vorbeifahrende Motorboote ist hier niemand und wir genießen diese Freiheit auf dem Wasser.

Nachdem die Mittagssonne naht, dient eine Abkühlung im lauwarmen Wasser als letzte Pause, bevor wir die letzte zwei Kilometer zurücklegen.

Man kann sich hier nicht mehr verfahren, wenn man einfach immer geradeaus fährt bis man beim kleinen Hafen, welcher unser Startpunkt war, wieder rauskommt.

Eine facettenreiche Rundfahrt neigt sich dem Ende und wir steigen rechtzeitig vor der Mittagshitze aus dem Wasser. Die Tour war zwar keine Tortur, aber anstrengend genug, um uns den Rest des Tages der Entspannung am Strand zu widmen. Zu welchem Strand es geht, das entscheiden wir gemeinsam beim Mittagessen in der Trattoria dell’Asio. Spaghetti alle vongole und Calamari fritti bauen uns wieder auf und leiten einen gemütlichen Nachmittag ein.

Alternative: Wem die Umrundung zu lange ist, kann die Tour auch abkürzen und vom Einstieg entweder rechts (westlich) oder links (östlich) starten, von der jeweiligen Seite um das Naturschutzgebiet herumfahren und an der Spiaggia Brussa beim Strandzugang (vom Parcheggio Vallevecchia) anlanden. Von dort geht man dann mit dem Board in der Hand ca. 2,2 km die gerade Strada Provinciale Portogruaro Brussa hinauf bis zum Einstieg. Das klingt zwar weit, ist jedoch ein angenehmer Spaziergang, wenn das SUP nicht allzu schwer zu tragen ist.

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