Adresse

Preding

GPS

46.845990463503, 15.411962270737

Adresse

Preding

GPS

46.845990463503, 15.411962270737

Anspruch 3 |  Einkehr 1 |  Länge 20,6 km |  Dauer 5 – 7 Stunden

Die Laßnitz ist für Flußpaddler sicher nicht die SUP-Destination erster Wahl, entpuppt sich jedoch trotz geringen Wasserstandes zu einem unterhaltsamen Ritt zwischen Wäldern, Feldern und Aulandschaften.

Allgemeine Infos

Befahrungsregeln

Die Laßnitz ist trotz ihres regulierten Verlaufes gemeinsam mit ihrem Umland ein echtes Naturjuwel. Entlang des Flusses grenzen mehrere Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete, weshalb Stand Up Paddler sich stets als geduldete Besucher betrachten sollten. Nicht Lärmen und etwaigen Müll bitte immer mitnehmen! Das Land Steiermark bietet online eine Übersicht über alle Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete.

Ab und zu kann man auch Fischer treffen, am besten frühzeitig absteigen und ihren Leinen ausweichen. Das Wasser ist in der Regel überall sowieso maximal knie- bis hüfttief.

Gefahren

Gelegentliche im Fluss oder am Ufer stehende Fischer könnten eine Gefahr darstellen, wenn man ihre Leinen nicht gleich sieht und man gleichzeitig wenig Platz zum Ausweichen hat. Am besten absteigen und zu Fuß vorbei waten, wenn es die Gegebenheiten erlauben.

Der Fluss ist voller seichter Abschnitte, die höchstwahrscheinlich zu jeder Jahreszeit bestehen. Wer unachtsam ist, kann vielerorts schnell mit den Finnen an Steinen oder kleinen Felsblöcken hängen bleiben und vom SUP geworfen werden. Paddler müssen schnell darauf reagieren und ihre Position zum Bug hin verlagern, um die Finnen hinten möglichst hoch anzuheben. Aufgrund dieser Bedingungen sollte man hier ausnahmslos mit iSUPs unterwegs sein.

Man sollte sich außerdem überlegen, nur mit kleinen Finnen zu paddeln, was aber erhebliche Abstriche bezüglich Spurhaltung nach sich zieht. Dafür gleitet man gleichmäßiger und mit weniger Unterbrechungen über die dutzenden Untiefen. Wenn der Wasserstand an der Messstation Frauental (Laßnitz) 152 cm und die Durchflussrate 0.64 m³/s beträgt kann man auf jeden Fall noch gut und abschnittsweise sogar zügig paddeln.

Totholz in Form abgestorbener Bäume gibt es vor allem entlang der ersten Hälfte der Route in Hülle und Fülle. Die Baumleichen stehen meist noch, ragen aber vom Ufer drahtig über das Wasser. Verblockungen zwingen Paddler immer wieder auf Sicht zu fahren und schnell die optimale Ausweichrute zu finden. Mit etwas Glück, muss man nie absteigen, da es stets Lücken gibt, die durch oder um die Holzansammlungen führen.

Die gesamte Strecke ist voll gespickt mit Sohlschwellen und Buhnen. Dank der geringen Wassertiefe und Fließgeschwindigkeit stellen diese zwar keine große Gefahr dar, fordern aber vollste Konzentration und Aufmerksamkeit. Fortgeschrittene Kurventechnik ist Voraussetzung, um fließend auszuweichen. Die meisten Schwellen kann man zumindest kniend oder sitzend überwinden, es gibt jedoch drei besonders kritische Stellen, die höchstwahrscheinlich zu keiner Jahreszeit befahrbar sind:

An der Brücke bei Schönberg links umtragen.

An der Fischtreppe bei Tillmitsch links umtragen.

An der Mündung der Sulm links umtragen.

Sinnvollerweise Sohlschwellen so gut es geht inspizieren, bevor man mit dem SUP darüber gleitet. Auch wenn man sich dazu entscheidet, zu Fuß über die Schwellen zu waten, darf man die hohe Kraft der geringen Wasserfließgeschwindigkeit nicht unterschätzen. Aufgrund der glatten und rutschigen Steine und Felsblöcke auf jeden Fall anständige Bade- oder Neoprenschuhe mit gutem Profil anziehen!

Anfahrt

Wer mit dem Auto von Graz kommt, nimmt an der Autobahn A9 die Ausfahrt 204 Hengsberg und folgt dem Straßenverlauf südwestlich bis nach Preding. Im Kreisverkehr in Preding nimmt man die dritte Ausfahrt und fährt geradeaus etwa einen Kilometer bis zum Tierpark bzw. der Laßnitz.

Wenn man mit dem Auto von Maribor kommt, nimmt man hingegen die Autobahnausfahrt 208 Lebring an der A9 Autobahn und folgt nordwestlich nach Preding. Im Kreisverkehr in Preding nimmt man die dritte Ausfahrt und fährt geradeaus etwa einen Kilometer bis zum Tierpark bzw. der Laßnitz.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Anreise aufwändiger, da man von Graz zwischen 45 – 90 min benötigt. Von Maribor dauert es sogar mehrere Stunden, weil grenzüberschreitende Verkehrsmittel zuerst nach Graz geleitet werden, was einen enormen Umweg darstellt. Allerdings muss man nach der Ankunft in Preding den letzten Kilometer zum Fluss in beiden Fällen zu Fuß absolvieren.

Für Anreisen in die Region kann man bei Flixbus, Omio und RailEurope Tarife und Verbindungen vergleichen.

Wer nach Beendigung der Tour in Leibnitz auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewisen ist, kann beispielsweise in 20 min zu Fuß bis zum Bahnhof gehen und von dort gut getaktete Bus- und Bahnverbindungen in alle Richtungen vorfinden.

Parken

Am Einstieg der Tour könnte man am Parkplatz des Tier- und Wildpark Preding parken, welcher jedoch in erster Linie den Besuchern des Tierparks vorbehalten ist. Es ist daher unklar, was passiert wenn man kein Tierparkbesucher ist, bzw. ob das abgestellte KFZ bei vollem Parkplatz überhaupt auffällt.

Alternativ bietet es sich an, an der anderen Seite der Laßnitz, über die Brücke gleich rechts, zu parken. Hier parken immer wieder Autos und es scheint so in Ordnung zu sein.

Das Ende der Tour liegt passenderweise direkt am Parkplatz beim Leibnitzer Stadtpark. Hier gibt es massenhaft kostenlose Parkplätze unter schattenspendenden Bäumen.

Baden

Die Laßnitz kann bereits im Frühjahr überraschend warm sein und es wird an manchen Spots auch gerne gebadet. Direkt unter dem Tierpark, aber auch an der Mündung der Sulm befinden sich beliebte Badeplätze. Das Wasser ist recht sauber, allerdings schwimmen vielerorts Blätter und Blüten auf dem Wasser.

Knapp 400 m von der Sulm-Mündung entfernt liegt das allseits beliebte Sulmbad, ein Naturbadeplatz entlang des linken Ufers der Sulm. Es wurde 1929 errichtet und ist das älteste Flussbad der Steiermark.

Der künstlich angelegte Sulmsee ist Fisch- und Badeteich zugleich. Auch er ist eine beliebte Badedestination in der Region. Vom Parkplatz am Tourende fährt man mit dem Auto nur 5 min dorthin.

Tour

Vom Tier- & Wildpark in Preding bis zum Stadtpark in Leibnitz.

Länge

20,6 km

Dauer

5 – 7 Stunden

Ein- und Ausstieg

Einstieg an der Brücke beim Tier-, Wild- & Spielpark in Preding.

Ausstieg an der Brücke beim Leibnitzer Stadtpark.

SUP-Verleih

keiner

Sanftes Wasser mit Tücken

Vor etwa einem Jahr ergriff mich die Idee, die Laßnitz durch die westliche Südsteiermark zu paddeln, als ich sie für Kundentermine immer wieder mit dem Auto überqueren musste. Allerdings war mir nie ganz klar, ob dieser kleine Fluss überhaupt durchgehend befahrbar ist und ob nicht stellenweise zu viel Gebüsch und Geäst über das Wasser ragen würde. Leider gibt es entlang der vorliegenden Route keine online abrufbare Messstation und man kann nur aus dem Wasserstand bei Deutschlandsberg Rückschlüsse ziehen, ob der Fluss bis Leibnitz befahrbar sein könnte.

Der Blick auf die Messhistorie weist aber zeitweise sogar recht hohe Pegelstände und Durchflussraten auf, ganz im Gegensatz zur derzeitigen Sachlage. Dennoch wagen wir das Abenteuer und fragen uns dabei, ob diese Tour aus obigen Gründen überhaupt schon irgendwer durchgehend gepaddelt ist. Der Start beim Tierpark in Preding entpuppt sich als wahrer Glücksgriff, denn hier gibt es die seltene Möglichkeit, entlang der Laßnitz das Auto zu parken und bei wunderschönem Ambiente aufs Wasser zu gehen.

Wir erschrecken beim Einstieg zwar einige Stockenten bei ihrem nachmittäglichen Flussbad, dafür navigieren wir gleich zwischen Schotterbänken, hochgezogenen Erdwänden und plantschenden Kindern hindurch. Vom Tierpark gibt es einen direkten Wasserzugang und so sind uns die ersten Schaulustigen bereits garantiert. Diese SUP Tour scheint ja abwechslungsreich zu werden.

Vor allem fließt das Wasser an dieser Stelle glücklicherweise schneller als gedacht, und auf die gesamte Distanz kann man heute mit einer durchschnittlichen Fließgeschwindigkeit von etwa einem bis zwei km/h rechnen. Wir tauchen sofort in eine einsame Wasserlandschaft ein, die uns immer wieder an kleinen Hindernissen hin und her kommandiert, was bei mäßigem Tempo zu einem dennoch hohen Unterhaltungswert führt.

Die ersten Kilometer erinnern mich teilweise an die Raab im österreich-ungarischen Grenzbereich, allerdings scheint es hier mehr Totholz zu geben, das vom Ufer in den Fluss ragt. Auch mit kleineren Verblockungen ist immer wieder zu rechnen. Allerdings sind diese heute allesamt gut zu umfahren, denn wir finden immer Lücken zwischen den verschachtelten Holzbeständen.

Die Laßnitz ist heute mit ihrem langsamen Wasser und ihrer mickrigen Tiefe (maximal hüfthoch, meist eher knietief) wie ein zahmer Hengst im Selbstfindungsmodus. Immer wieder rattern unsere Finnen in plötzlich auftauchenden Riffles (seichte Stromschnellen) über die glattpolierten Steine am Grund, dann geht es wieder im halbwegs knietiefen Wasser flott weiter. Kurz darauf streut uns der Fluss wieder Sohlschwellen ein, die mitunter unbefahrbar aussehen, sich jedoch am Bug kniend wunderbar erobern lassen.

Es ist ein ständiger Wechsel an kleinen Tücken und Herausforderungen, weshalb wir diese Tour nicht nur aufgrund ihrer Länge, sondern auch aufgrund der etwaigen technischen Finessen Paddlern mit Fließwassererfahrung empfehlen. Viele Flußabschnitte sind absolut familientauglich, aber diese werden dann abrupt wieder von Hindernissen unterbrochen, sodass man ständig konzentriert nach unten und zeitgleich nach vorne blicken muss.

Zwischendurch paddeln wir durch beinahe stillstehendes Wasser und ich habe teilweise große Mühe mein SUP geradeaus auf Spur zu halten. In weiser Voraussicht habe ich nämlich statt meiner großen Mittelfinne zwei kleine Finnen seitlich aufgesteckt. Vorteil: ich gleite nahezu friktionslos über die meisten Riffles und Schwellen. Nachteil: das Board wird ständig von Seite zu Seite gedreht, und so bin ich gezwungen die Paddelseite ständig zu wechseln. Das wäre auch kaum besser, hätte ich nur eine einzige kleine Finne mittig aufgesteckt.

Dieses Problem hat mein Kamerade zwar nicht, dafür muss er seine US-Box Finnen ständig aus dem seichten Wasser heben. Ich sehe ihn teils mehr am Bug stehen als in der Mitte seines SUPs. Manchmal kracht es ziemlich laut und wir sind erstaunt, was so eine Finne alles aushält ohne zu brechen, wenn sie so am Gestein dahinschabt. Ich persönlich habe bei solchen Touren immer eine Ersatzfinne dabei – sicher ist sicher.

Die erste kritische Schwelle erreichen wir nach etwa 5,5 km, genauer gesagt an der vierten Brücke über die Laßnitz. Der heutige Wasserstand lässt es hier nicht zu über die Steine zu gleiten, weshalb wir das erste mal umtragen müssen. Trotz der unzähligen Sohlschwellen und Gesteinsformationen entlang des Weges ereilt uns dieses Schicksal später nur mehr bei fortgeschrittener Kilometrierung im Bereich von Tillmitsch und der Sulm-Mündung. Daher gilt: An der Fischtreppe bei Tillmitsch und an der Mündung der Sulm jeweils links umtragen.

Der Fluss weist entlang seines 64 km langen Laufes ein Sohlgefälle von 22 ‰ auf, davon ist aber auf unserer Reise durch das Laßnitztal nicht viel zu spüren, und so müssen wir zwischen den zügigeren Abschnitten immer wieder etliche Watt aufs Wasser bringen um voran zu kommen. Auch wenn immer wieder kleine Zuflüsse ihr Wasser in die Laßnitz transportieren, ändert dies kaum etwas an ihrer gemächlichen Fließgeschwindigkeit. Zum Ausgleich verwöhnt uns der frühlingsfrische Duft nach Traubenkirschen, Kirschen- und Apfelblüten während die Sonne zwischen den Baumkronen durchschimmert und sich langsam orange einzufärben beginnt.

Schon lange haben Raum und Zeit keine Relevanz mehr für uns, wir wissen nicht wo wir gerade sind und wie lange wir schon unterwegs sind. Irgendwo im Niemandsland zwischen Feldern und Feldwegen – ist denn das nicht Freiheit in Reinform? Nur das Wasser bestimmt wohin es geht, und wir geben uns seiner weisen Führung hin. Irgendwann treffen wir Spaziergänger, die uns sagen, dass Leibnitz etwa 5 km vor uns läge. Dank der unendlichen Windungen, Hindernisse und Untiefen dauert es aber noch eine gefühlte Ewigkeit bis zum Stadtpark in Leibnitz.

Unterwegs hat ein kleiner Junge Glück im Unglück, denn er verliert am Ufer seinen Fußball just in dem Moment als wir vorbei paddeln. Schnell haben wir den Ball aus dem Wasser gefischt und können ihn dem erleichterten Kind wieder zurückgegeben. Als die Besiedelung endlich zunimmt, die Mündung der von links einfließenden Sulm hinter uns liegt und immer mehr Spaziergänger die Ufer entlang schlendern ist ein Ende der Tour in Sicht. Die letzten 700 m paddelt man dann sowieso auf der Sulm, und die könnte man noch etwa sechs Kilometer weiter zu Ende paddeln, bis diese in die Mur fließt.

Mittlerweile ist der Abend hereingebrochen und wir steigen an der Brücke beim Leibnitzer Stadtpark an einem Trampelpfad links aus dem Wasser. Rechter Hand gäbe es zwei Metallstiegen, die ebenso angesteuert werden könnten. Wir wollen uns jedoch noch das Thomas Muster Denkmal im Stadtpark ansehen, und dazu müssen wir links raus und kurz über den Parkplatz schlendern. Schön war’s – schön lang, und das Abenteuer dieses Nachmittags bleibt sicher noch lange in Erinnerung.

Alternativen: Die vorliegende Tour kann man um etwa 11 km verkürzen, wenn man in der Gemeinde Lang an der kleinen Brücke startet. Kostenlose Parkmöglichkeiten gibt es entweder beim Gemeindeamt oder beim Friedhof.

Die Laßnitz ist bei ausreichendem Wasserstand bereits ab dem Ort Frauental befahrbar. Bis zum Tierpark in Preding sind das etwa 15 Flusskilometer.

Die Laßnitz mündet in die Sulm, und die kann man noch etwa 5,5 Kilometer weiter bis in die Mur paddeln. Auch die Mur ist dann bis zu ihrer Mündung mit der Drau hunderte Kilometer lang durch Slowenien und Kroatien befahrbar.

Anspruch

3

Einkehr

1

Länge

20,6

Dauer

5 – 7 Stunden

1 Bewertung für „Laßnitz von Preding nach Leibnitz

  1. Peter Sneditz

    Auch wenn man mir Befangenheit vorwerfen möge, da bei der Tour mit am Board war sind hier die 5 🌟 mehr als gerechtfertigt!
    Bei den Traumbedingungen am 7.4. mit fast 30 ° und wirklich perfektem Wasserstand ist was ich mir erwartet habe bei weitem übertroffen worden. Bin überzeugt worden, dass das paddeln in ruhigen Flüsschen weniger anstrengend aber dafür ereignisreicher als auf Seen sein kann!

    Zum Anspruch würde ich es auch anfänger- und kinderfreundlicher bewerten als Philipp.
    Nicht so Gleichgewichtssichere können die Tour genausogut knieend oder sitzend bewältigen. Wer zB trittsicherer Wanderer ist, kommt mit dem Flussbett genauso gut zurecht. Nur wasserscheu darf man nicht sein, weil man muss immer wieder ( freiwillig oder unfreiwillig) absteigen.

    Allerdings empfiehlt es sich die Tour in 2 Etappen aufzuteilen.
    Wichtig: sich vorher genau über Wetter, den Wasserstand und Fließgeschwindikeit informieren. Die Laßnitz entspringt auf der Koralpe und das Wasser wird im Sommer bei einem auch weit entfernten Gewitter sehr schnell gefährlich ansteigen.

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