Bucht von Punat
Adresse
Punat Beach
GPS
45.009765254752, 14.622427225113
Anspruch 3 | Einkehr 2 | Länge 7,3 km | Dauer 2 – 2,5 Stunden
Eine windgeschützte Meeresbucht, einer der bekanntesten Yachthafen der nördlichen Adria und eine entzückende Klosterinsel im smaragdgrünen Wasser. Die Bucht von Punat bietet eine gemütliche Paddeltour und eignet sich gut zum ersten Kennenlernen der Insel Krk.
Allgemeine Infos
Befahrungsregeln
Der Boots- und Schiffsverkehr sowie die Badegäste haben stets Vorrang. Vor den Wakeboardern und Surfern rechtzeitig ausweichen und bei etwaigen Zwischenstopps entlang der Naturstrände bzw. der Ufer Müll vermeiden bzw. wieder mitnehmen.
Die Insel Košljun steht seit 1969 unter Naturschutz und darf nur über offizielle Transportunternehmen (Taxi Boat, etc.) betreten werden.
Gefahren
Wind und Wellengang können am Meer teils sehr kräftig ausfallen – wie überall um die Insel. Wenn es mal drei bis vier Beaufort hat, wird es auch in der relativ geschützten Bucht kippelig. Dass es nach oben hin kaum Windgrenzen gibt, beweist die Bora, Kroatiens gefürchtete Winterfallwinde. Im Sommer kommt es zwar nicht zu dreistelligen Windgeschwindigkeiten, dennoch sind Wind- und Wetterchecks auch hier unabdingbar.
Die große Marina mit ihren mehr als 1000 Stellplätzen sorgt natürlich für regen Boots- und Schiffsverkehr in der Bucht selbst, aber vor allem im Nadelöhr der Meeresenge am Ein-/Ausgang der Bucht. Daher immer am Rand und vorausschauend paddeln!
Viele Uferstellen der Bucht und der Insel sind steinig und teils scharfkantig und daher ungünstig anzufahren. Abgesehen davon, darf die Insel sowieso nicht privat angefahren und betreten werden.
Nicht zu nahe an die Wakeboarder im Norden der Bucht heran paddeln! Um folgenreiche Kollisionen zu vermeiden, am besten mindesten 30 m Abstand halten. Außerdem ist die Bucht ein beliebter Windsurf-Spot – ein Grund mehr, vorausschauend und auf Distanz zu paddeln.
Solange man an den Stränden vorbeipaddelt hat man es auch vermehrt mit Schwimmern, Tretbooten und anderen Wassersportlern zu tun. Entsprechend Distanz halten und vorsichtig paddeln!
Anfahrt
Von der Stadt Krk kommend nimmt man die D102, welche die Insel von Norden bis Süden wie eine Hauptschlagader verbindet, in Richtung Osten. Am Kreisverkehr nach der alten St. Donat Kirche nimmt man die erste Abzweigung rechts und folgt der ŽC 5125 Dunat-Punat für 3,5 km. Man fährt dabei über den alten Ortskern von Punat und gelangt dann wieder zu einem Kreisverkehr. Hier die dritte Ausfahrt nehmen und nach 700 m der Beschilderung zum Strand (braune Tafel – Plaza-Beach) folgen.
Nach weiteren 300 m auf der Starobašćanska Straße könnte man entlang der Schotterstraße bereits freie Abstellflächen finden, oder man fährt einfach weiter runter zum Meer, bis man am Dog Beach Parking oder hinter der Medane Beach Bar angelangt ist.
Auch mit dem Bus kommt man günstig, schnell und bequem nach Punat: von der zentralen Bushaltestelle in Krk geht es dann allerdings nur bis zur zentralen Bushaltestelle in Punat. In diesem Fall startet man die Paddeltour halt in der Stadt, statt an einem der südlichen Strände. Lokale Busverbindungen findet man auf den Portalen Omio und BusBud.
Parken
Die Strände Punat Beach, Plaža Punta Debij und Medane Beach liegen nebeneinander und verfügen über zwei Parkplätze. Am Dog Beach Parkplatz wird zumindest bis zum frühen/mittleren Nachmittag eine Tagesgebühr von etwas mehr als € 5 eingehoben (Stand 2022). Wenn man früh genug dran ist, kann man allerdings auch schon an etlichen Stellen entlang der Zufahrtsstraße kostenlos parken, ansonsten auch am Parkplatz selbst zumindest ab 16 Uhr, wie es scheint.
Fährt man am ersten Parkplatz weiter nach links, gelangt man zum Medane Beach, welcher sich ebenfalls als Ausgangspunkt dieser Tour anbietet. Bezüglich der Parkgebühren gibt es jedoch widersprüchliche Infos.
Baden
Punat hat innerhalb der Bucht seinen eigenen Stadtstrand sowie den Strand Dunat. Südlich der Stadt liegen die fließend ineinander verlaufenden Strände Punat Beach, Plaža Punta Debij sowie den Medane Beach.
Damit ist aber noch nicht genug: auch die Küstenlinie zwei Kilometer südlich des Medane Beach bietet weitere Strände und Naturbadestellen am Meer, welche bis zum Naturist Strand (FKK) auch mit dem Auto recht gut angefahren werden können. Wer noch weiter südlich Richtung Stara Baska ins Wasser steigen möchten, kann nur mehr Wanderwege nutzen, um in der Einsamkeit zu baden.
In der Einsamkeit baden kann man auch über weite Teile der Bucht von Punat an dessen West- und Südufer: Ausgehend von der D102 führen etliche Schotterwege direkt zum Westufer der Bucht runter. Ebenso wird man bei einer Wanderung um/durch die Halbinsel Prniba (siehe Extratipp Spot Krk/Punat) über Schotterwege zum Südufer der Bucht geführt. Auch hier kann man mit dem Auto (im Schritttempo) fast bis zum Wasser fahren.
Der nördliche Teil der Punat-Bucht ist wiederum mit einigen Beach Bars, einem Restaurant und einem kleinen Hafen gut erschlossen, und lädt mit dem Strand Dunat ebenso zum Schwimmen und Relaxen ein.
Tour
Von Punat Beach geradeaus bis zur Marina, am Wakeboard-Park vorbei und am westlichen Ufer der Bucht zurück zum Ausgangspunkt.
Länge
7,3 km
Dauer
2 – 2,5 Stunden
Ein- und Ausstieg
An einer der Buchten am Punat Beach.
SUP-Verleih
Entlang der Strände gibt es einige Verleihstationen, welche aber leider nicht im Internet zu finden sind.
Rent a Boat Punat
Obala 107, 51521 Punat
Tel. +385 (0)91 457 5566
Meerespaddeln mit Seefeeling
Die Puntarska Draga Bucht (Bucht von Punat) ist einer der am besten geschützten Adriabuchten und ist lediglich durch die schmale Meeresenge Usta mit dem offenen Meer verbunden. Sie ist nicht nur für Taucher und Hobbyfotografen ein wahres Naturparadies, denn auch Paddler können sich hier in einer Wasserwelt mit mit hybriden Verhältnissen zwischen Meer und See austoben.
Dazu bieten die südlich an den Ort Punat angrenzenden Strände mit ihren unzähligen kleinen Buchten und Bars einen idealen Ausgangspunkt. Am Ende der Schotterstraße befinden sich zwei nachgelagerte und teils gebührenpflichtige Parkplätze. Beim ersten Parkplatz lass ich mich vom Einweiser zu meinem Abstellplatz führen und zahle dafür knappe fünf Euro Tagesgebühr.
Erstaunlicherweise sind nur wenige Stunden später gegen 16 Uhr nachmittags die Einweiser bereits weg und der Parkplatz scheint wieder kostenfrei zu sein. Es könnte sich also auch auszahlen, diese Tour erst am späten Nachmittag oder gegen Abend zu starten, zumal dann auch deutlich mehr freie (und womöglich kostenlose) Parkflächen zur Verfügung stehen. Festes Schuhwerk zu tragen ist übrigens schon am Parkplatz sinnvoll, da die Steine am Boden spitz und kantig sind – wie auch später an vielen Uferstellen in der Bucht.
An schönen Tagen ist es hier verständlicherweise ziemlich voll. Dafür stehen genügend kleinere Buchten zur Verfügung, von denen aus man ins Wasser gehen kann. Zwar sind hier die Kieselsteine angenehm glatt und rund, aber in Kroatien sollte man immer mit festen Sohlen aufs Board gehen, vor allem wenn man ein wenig abseits der sterilen Badestrände unterwegs ist. Die Küsten sind oft sehr felsig, spitzig und scharfkantig – keine Wohltat für die nackten Füße.
Leider hat sich mit der Ankunft am Strand das Wetter geändert und es ziehen Wolken aus Nordwest auf, was zwar die Lichtverhältnisse etwas trübt, dafür aber auch für eine angenehme Temperatur sorgt.
Ich mache es den anderen Paddlern hier nach und verlasse die Badezone, indem ich einfach über die Begrenzungsseile im Wasser paddle und nach rechts Richtung Punat halte. Ein leichter Ruck ist an der Finne zu spüren, aber ich bleibe nicht am Seil hängen. Also geht es volle Kraft voraus ins wellige Mehr.
Auf dem ersten Kilometer ist gleich mal gute Beinarbeit gefragt, denn das Meer und die unzähligen Boote und Yachten wirbeln das Wasser etwas auf und bescheren einen recht kippeligen Start. Hier kommt man dann natürlich nicht so schnell voran wie auf einem stehenden Gewässer, was sich jedoch ändert, sobald man die Meeresenge hinter sich gelassen hat.
Rechts vor mir befinden sich die ersten Bootsanlegestellen und die Uferpromenade der erstmals 1377 geschichtlich erwähnten Gemeinde, welche heute an die 1800 Einwohner zählt. Damit zählt sie zu den fünf größten der insgesamt 68 Gemeinden der Insel. Vor mir liegen die leicht wolkenbehangenen Hänge des Hinterlandes mit ihren Weinbergen und Olivenhainen.
Vom Kai in Punat kann man beispielsweise mit dem Taxiboot halb– oder ganztägig aufs Meer fahren und unterschiedliche Destinationen anpeilen. Da die Anbieter meist Pauschalpreise angeben, ist man als Kleingruppe am günstigsten unterwegs. Die kleine Insel Kosljun ist hingegen gleich nebenan und hebt sich hingegen optisch kaum vom dahinterliegenden Ufer der Bucht ab. Dies liegt daran, dass das darauf befindliche Kloster und die Kirchen von dieser Seite nicht sichtbar sind und sich hinter den Bäumen verbergen.
Es hat zu nieseln begonnen und ich paddle nun durch recht ruhiges Wasser in gerader Linie an den Yachten der Marina vorbei, und wäre da nicht das Salz auf meinen Lippen, wüsste ich gar nicht, dass ich hier eigentlich am Meer bin. Die See ist hier ruhig und erinnert eher an einen Binnensee.
Die Marina bietet Platz für bis zu 850 Boote im Wasser und weitere 300 an Land. Hier ist also ständig etwas los und an den nicht-kroatischen Flaggen auf den Yachten erkennt man, dass diese Bucht auch ein begehrter Anlegeplatz für Touristen ist. Vor allem am westlichen Teil der Bucht ankern vermehrt große und kleine Yachten, während der Bereich nördlich der Marina bis hin zur Umfahrungsstraße vorwiegend von Möwen vereinnahmt wird. Hunderte von ihnen scheinen hier im Wasser über ein weites Areal regungslos im Wasser zu treiben und sich zu erholen.
Um sie in ihrem Habitat nicht zu stören biege ich nach der Marina gleich schräg links weg und paddle in Richtung Wakeboardanlage, denn dort sind etliche Boarder gerade am Üben. Leider bleiben spektakuläre Saltos über die Kicker eine Seltenheit, weshalb ich mich auf dem Weg zur Otočić Košljun – der Klosterinsel mache. Wer sich hier eine Pause gönnen möchte, hat am Nordufer der Bucht dazu genügend Möglichkeiten, denn neben vielen einsamen Uferstellen gibt es hier auch einige Beach Bars.
Mit dem Taxi Boat kann man die Insel von Punat aus erreichen und hier das Klostermuseum besuchen – beides geht jeweils nur im Doppelpack. Wer hierher kommt muss sozusagen ein Ticket für das Museum lösen oder man hat sich auf der Insel sowieso für eine gewisse Zeit als Klostergast eingemietet.
Die Insel und ihr Kloster waren für Punats touristische Entwicklung im 19. Jahrhundert prägend. Als Maria Karolina von Österreich, der rumänische König Karol I und andere Adelige begannen das Kloster zu besuchen, begann das touristische Interesse an der Region zu steigen. Heute ist die Insel bekanntlich jedem zugänglich und hütet auch über das kulturelle Erbe der Region. Außerdem steht sie seit 1969 unter Naturschutz.
Das Wasser ist hier um die Insel sehr klar und ich sehe gut zum Meeresboden runter, der schätzungsweise zwischen einem und vier Metern unter mir liegt. Das Ufer entlang der Halbinsel Prniba bietet hier tolle abgeschiedene Badeplätze abseits der Massen, welche man aber nur von Krk kommend erreichten kann, wenn man vom Wanderweg #33 (Wanderkarte Krk download) zum Wasser abzweigt.
Von der Insel geht es ufernah aus der Bucht raus zur Meeresenge, aber unterwegs fällt mir noch ein winziges Riff bestehend aus flachen Steinformationen und Bodenvegetation auf. Wer hier absteigt, sollte auf jeden Fall eine dicke Sohle unter den Füßen haben, denn die kleinen Felsformationen und Steine im knietiefen Wasser können scharf wie japanische Santokumesser sein.
Ein venezianisches Paar ist gerade dabei aus seinem Kajak zu steigen, um die Gegend zu fotografieren. Das ist für mich der ideale Moment, um mein Italienisch zu üben und zu fragen, ob sie auch ein Foto von mir machen möchten, damit ich wenigstens den Beweis erbringen kann, hier gewesen zu sein.
Nur wenige Paddelzüge danach spüre ich bereits, wie die ersten leichten Wellen vom Meer in die Bucht reindrücken und binnen weniger Minuten stehe ich wieder mitten auf der Meeresenge. Hier ist es angebracht, so lange es geht am Ufer zu paddeln – aber dennoch 20 bis 30 Meter davon entfernt zu bleiben. Sobald es der Verkehr zulässt, überquert man nach links in Richtung Punat Beach und geht für die letzten Meter wieder extra in die Knie, um nicht vom Wellengang ausgenknocked zu werden.
Im Strandbereich tummeln sich natürlich eine Menge Badegäste aber auch etliche SUP-Rookies, die sich am Wellengang noch etwas die Zähne ausbeißen. Hier sind also Vorsicht und Voraussicht angesagt. Insgesamt bietet die Bucht von Punat einen fahrtechnisch angenehmen Mix aus leichten Meeresverhältnissen und Stillgewässer, welcher durch einen großartigen Rundumblick und exotische Wasserfarben vervollständigt wird.
Als kulinarischen Ausklang sind die Konoba Marea in Kornić oder das Restaurant K’Ribaru in Punat sehr empfehlenswert.
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