Adresse

Velden am Wörthersee

GPS

46.612043135967, 14.044051766396

Wörthersee Westbucht

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Adresse

Velden am Wörthersee

GPS

46.612043135967, 14.044051766396

Anspruch 2 |  Einkehr 3 |  Länge 5,4 km |  Dauer 1 – 1,5 Stunden

Veldens Gegensätze zeigen sich nicht nur an Land, sondern auch am Wasser. Eine Rundtour führt über stark befahrene Motorbootsrouten und in eine verträumt-exotische Bucht.

Allgemeine Infos

Befahrungsregeln

Der See ist in den Sommermonaten stark befahren – motorisierte und nicht motorisierte Wasserfahrzeuge gibt es hier in Hülle und Fülle. Daher genügend Abstand zu Badegästen und Wasserfahrzeugen halten!

Gefahren

Der Einstieg beim Kurpark erfolgt vom gemauerten Ufer mit einer kleinen Höhendifferenz zum Wasser (ca. 50 cm). Am besten zuerst selbst runter zum schmalen Schotterstreifen steigen und erst danach das SUP von der Promenade runter heben.

Im Sommer muss man mit vielen Badegästen, regem Schiffs- und Bootsverkehr und entsprechendem Wellengang rechnen. Darum sollte man standsicher auf dem Board sein und bereits etwas SUP-Erfahrung mitbringen.

Die unzähligen Bootsanlegestellen immer im Visier behalten, denn Boote kommen und gehen ständig. Es ist sinnvoll, ausreichend Abstand zu den Anlegestellen und natürlich auch zu den Booten zu halten.

Die Windverhältnisse können sich auf diesem großen See schnell ändern. Oft reicht es schon, dass der Wind nur etwas dreht und man kommt nur mehr schwer voran. Vorab immer das Wetter überprüfen!

Anfahrt

Wenn man über die Südautobahn A 2 aus östlicher (Klagenfurt) oder westlicher Richtung (Villach) anreist, nimmt man die Autobahnabfahrt Velden West und folgt dem Straßenverlauf geradeaus bis in den Ort hinein. Der Ortskern ist leicht an der Straßengabelung vor dem Kurpark erkennbar. Am besten gleich hier einen Parkplatz suchen.

Die Zugverbindungen nach Velden sind sehr gut getaktet. Egal ob man von Villach, Klagenfurt oder sogar Slowenien oder Italien anreist, es gibt jeden Tag genügend Züge in den Urlaubsort.

Überregionale Bus-, Bahn- und Flugverbindungen findet man über die Vergleichsportale Omio, Busbud sowie RailEurope. Wer mit dem Flugzeug anreist, landet entweder in Klagenfurt oder in Ljubljana – das sind die zwei nähesten Flughäfen in der Region.

Parken

Entlang der Zufahrtsstraßen gibt es genügend gebührenpflichtige Parkplätze in der Nähe des Einstiegs (gebührenpflichtig von Mai bis Dezember). Allerdings kann die Parkplatzsuche im Sommer langwierig werden, da Velden dann zum überlaufenen St. Tropez von Kärnten wird.

Ist im Zentrum nichts frei, muss man zum etwas entfernteren, aber kostenfreien Park & Ride am Hauptbahnhof oder den darunterliegenden Parkplatz P5 (gebührenpflichtig von Mai bis Dezember) fahren.

Auch die Parkplätze Velden Ost, Velden Süd und Marietta sind von Mai bis Dezember kostenpfichtig.

Baden

Mit Wassertemperaturen bis zu 28° C ist der Wörthersee die wohl beliebteste Badewanne des Bundeslandes. Darum ist er auch sehr stark verbaut, verfügt jedoch genauso über etliche kostenlose Seezugänge. Nennenswert sind der Metnitzstrand in Klagenfurt, das Freibad Edelweiss in Pörtschach, die Teixlbucht bei Maria Wörth sowie die freien Seezugänge in Krumpendorf (Kurpark, Berthastraße, Strandweg uvm). Wer jedoch auf mehr Infrastruktur aus ist, dem bieten die unzähligen Strandbäder am See die Qual der Wahl. In Velden findet man die folgenden öffentlichen Bäder:

Strandbad Maiernigg
Süduferstraße 116, 9020 Klagenfurt
Tel. +43 (0)463 292389

Strandbad Velden
Seepromenade 7, 9220 Velden
Tel.+43 (0)4274 34150

Winterschwimmer finden in Velden immer am ersten Tag des Jahres Gleichgesinnte beim Neujahrsschwimmen im Areal der Villa Bulfon.

Tour

Von der Uferpromenade in Velden bis zum Cap Wörth am Südufer. Dort den See überqueren und am Nordufer entlang zurück nach Velden.

Länge

5,4 km

Dauer

1 – 1,5 Stunden

Ein- und Ausstieg

An der Uferpromenade beim Kurpark.

SUP-Verleih

Strandbad Velden
Seepromenade 7, 9220 Velden
Tel. +43 (0)463 2032 3020

Paddelsport um den Nobelort

„Go West!“, fordert ein alter Song der Village People, um ein neues Leben zu beginnen. Auch am wohl bekanntesten See Österreichs, dem Wörthersee, hat der Westen eine ganz besondere Anziehungskraft. Schließlich liegt hier das exklusive Velden, welches eine für österreichische Verhältnisse beneidenswerte Film- und TV-Geschichte hinter sich hat und dadurch zum Promiort schlechthin im deutschsprachigen Kulturraum wurde.

Velden ist hip und zugleich urkärntnerisch, hier kann man partygetriebenes Nightlife und gleichzeitig beneidenswerte Entspannung erleben. So facettenreich und aufregend der Ort zwischen Mai und September ist, so vergleichsweise verschlafen ist er das restliche Jahr. Diese Gegensätze überträgt der Nobelurlaubsort letztendlich auch auf das Wasser, wo mir eine abwechslungsreiche SUP-Tour bevorsteht.

Da es nicht viele freie Seeufer gibt, begnüge ich mich mit einem Wassereinstieg an der Promenade beim Kurpark. Im Park selbst kann man auf der großen Wiese sein Board ready machen, bevor es etwa einen halben Meter von der gemauerten Promenade zum Wasser runter geht. Davor gibt es aber noch einen Schnappschuss durch den Fotorahmen, der auf den weiten See hinaus schielt. Die darauffolgende Transportlogistik läuft am besten so ab: das Board ablegen und zuerst selber von der Promenade zum kleinen Schotterstrand runter steigen. Erst danach das SUP über die Kante und herunter heben.

Das Wasser ist gefühlt wärmer als meine Badewanne im Winter und die kleinen Wellen schwappen verspielt gegen meine Beine. Das gefällt nicht nur mir, sondern auch den Hunden, die hier im seichten Wasser voll auf ihre Kosten kommen. Nach einem kurzen Rundblick entscheide ich mich dazu, nach rechts zu starten und damit gemütlich am exklusiven Outdoorpool auf dem Steg des Schlosshotels vorbei zu paddeln. Wahrscheinlich liegt es wohl an der Mittagszeit, dass gerade alle Lokale am Wasser voll besetzt und Stand Up Paddler eher rar gesät sind. Weil der See hier dennoch immer leichte Wellen aufwirft paddle ich langsam im ersten Gang und lasse die ganze Atmosphäre auf mich wirken.

Nach dem Outdoorpool beginnen die Bootsanlegestellen, die mich die nächsten anderthalb Kilometer entlang des Südufers noch begleiten werden. Sehr maritim geht es hier zu. Man könnte glauben, irgendwo an der Adria zu sein, aber dann schwimmt man bereits am über die Landesgrenzen bekannten Schloss Velden vorbei. Es wurde 1603 fertiggestellt und diente zunächst als Privatwohnsitz, nach einem Brand im 18. Jahrhundert fungierte das stark dezimierte Anwesen als Postamt und als Gasthaus, bevor es zum Ende des 19. Jahrhunderts zu einem Hotel ausgebaut und renoviert wurde.

In den 1950er Jahren erfolgte dann auch der cineastische Aufstieg des Schlosshotels und damit des gesamten Ortes. Das ist sicherlich auch der örtlichen Produktionsfirma Lisa Film geschuldet, die 1964 gegründet wurde und seither hunderte von Filmen veröffentlicht hat. Das Aushängeschild war dabei lange Zeit sicher die Fernsehserie Ein Schloss am Wörthtersee mit vielen internationalen Gaststars.

Seither wird Velden, und mit ihm der gesamte Wörthersee, regelmäßig von bekannten Persönlichkeiten aus aller Welt heimgesucht. Beim Namedropping sollten beispielsweise Chuck Norris und Heather Mills nicht fehlen. Derer fällt mir heute leider niemand auf, dafür entdecke ich aber einen kleinen Bach, der links neben dem prachtvollen Hotelanwesen eiskalt in den See fließt. Es ist der Abfluss des Schlossteichs, und er verspricht bei der heutigen Hitze eine herrliche Erfrischung zu sein. Also steige ich kurz vom Board ab und vertrete mir im kühlen Wasser die Beine, bevor ich mich am Südufer gemütlich in Richtung Cap Wörth weiterarbeite.

So langsam wird die gastronomische Uferbesiedelung dünner, dafür häufen sich immer mehr kleine Hotels und Pensionen, die sich mit den Bootsstegen und Schiffsanlegestellen in regelmäßigen Abständen abwechseln. Immer wieder drücken gleichförmige Bootswellen von der Mitte des Sees parallel auf mein Board und heben mich auf ihren Kamm. Ich muss mich konzentrieren und dabei die Balance zu halten, denn mein Blick hält gleichzeitig Ausschau nach allen Richtungen. Schließlich gibt es hier viel zu sehen. Neben unzähligen alten Villas, bestechen auch die hellen Wasserfarben entlang des Ufers und die unterschiedlichsten Boote. Außerdem schwimmen immer wieder Leute vor dem Bug vorbei, da gilt es vorsichtig zu sein und Vorrang zu geben.

Nach dem Cap Wörth, wo sich auch das Jugend- und Familiengästehaus Cap Wörth befindet und ein tolles sportliches Angebot bietet, tauche ich in eine fast schon karibische Bucht ein. Der Schilfgürtel scheint geschützt zu sein und ist daher weiträumig mit Holzlatten und verankerten Baumstämmen vom restlichen See abgeriegelt. Es sieht dennoch sympathisch aus, wie ein kleiner Naturpool am Ufer des großen Sees. Daran paddle ich genüsslich vorbei, um mich ein paar Meter weiter in der absoluten Stille der Bucht niederzulassen. Das Wasser ist ruhig und klar, die Sicht reicht bis zum Boden – wohl kaum zwei Meter unter mir. Ich befinde mich in einer anderen Welt, und die paar ankernden Segelboote geben der ganzen Szene einen südländischen Feinschliff.

Nach ein paar entspannten Minuten verlangt mein Board aber wieder nach Action und ich treibe es über die türkis-blaue Farbgrenze aus der Bucht hinaus auf den See. Bei der Überquerung nach Norden sollte man besonders aufpassen, denn viele Motorboote, und natürlich auch die Ausflugsschiffe, passieren den See der Länge nach. Das hat aber auch den Vorteil, dass man ihre Wellen frontal durchbrechen und damit immer noch stabil paddeln kann.

Vor mir sehe ich das kleine Kraftwerk Forstsee und seine Stromleitungen rauf zum versteckten Forstsee, einem beliebten und mitunter auch berüchtigten FKK-Treffpunkt abseits des Wörthersees. Das Kraftwerk nahm 1925 als erstes Speicherkraftwerk des Bundeslandes seinen Betrieb auf und ist seit 1998 denkmalgeschützt. Es beherbergt auch ein Schaukraftwerk, welches Besuchern die Stromerzeugung erklärt.

Bereits mitten am See drehe ich aber nach links ab, um mich und mein SUP genüsslich an das Nordufer zu schmiegen, wo mir zwischen den netten Hotels immer wieder imposante Seedomizile auffallen. Schließlich ist ja überall um den Wörthersee der Geldadel zu Hause und zeigt ganz ungeniert was er hat. Dennoch verspürt man hier auch eine gewisse Bodenständigkeit und die typische Kärntner Lebenslust.

Die sehe ich auch mit eigenen Augen, als ich erkenne, dass zum frühen Nachmittag die Geister wieder aus der Mittagslethargie erwachen und sich wieder mehr SUPs an Veldens Ufern tummeln. Etliche Novizen sind auch dabei, die bei ihren zaghaften Stehversuchen immer wieder ins Wasser platschen. Darum lasse ich mich genüsslich und langsam zwischen ihnen und den Badegästen treiben, um trocken und kollisionsfrei wieder am Kurpark in Velden anzukommen.

Weil ich zeitweise doch stärker gegen den Wind paddeln musste als geplant, gönne ich mir gleich eine herzhafte Pizza beim Experten in der Region. Die Pizzeria Sterba im benachbarten Lind ob Velden hat genau, was ich nun brauche: Pizza, dunkles Bier und einen schattigen Gastgarten.

Diese und noch viele andere SUP-Touren auf Kärntner Seen findest du übrigens im SUP Guide Kärnten.

Anspruch

2

Einkehr

3

Länge

5,4

Dauer

1 – 1,5

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