Hirzmann Stausee
Adresse
Hirzmann Stausee
GPS
47.008001652361, 15.057363510132
Anspruch 3 | Einkehr 1 | Länge 9 km | Dauer 2 – 2,5 Stunden
Mitten zwischen den weststeirischen Bergen versteckt sich der verträumte Hirzmann Stausee und garantiert uns ein Naturerlebnis der Extraklasse. Wer hier durch die fjordartige Senke paddelt spürt die Entstressung vom Alltag mit jedem Atemzug während man sich dem Müßiggang hingibt.
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Befahrungsregeln
Badegäste haben stets Vorrang. An sonnigen Tagen kann viel Paddelverkehr herrschen – auf Sicht fahren!
Gefahren
Der Wasserzugang rechts (östlich) der Brücke (vom Parkplatz aus gesehen) ist deutlich steiler und unwegsamer, als jener gegenüber an der alten Ströhberne Brücke. Daher besser gleich bei der Ströhberne Brücke ein- und aussteigen.
Zeitweise kann recht viel Treibholz im stehenden Wasser des Stausees liegen. Das ist zwar nicht weiter schlimm, es sollte jedoch umfahren werden, damit sich nichts am Board verhaken kann. Vor allem vom Einstieg links weg Richtung Westen kann es zu kleinen Treibholzansammlungen im Wasser kommen.
Außerdem führt der Stausee erst ab Mitte/Ende Mai Wasser.
Anfahrt
Von Graz oder von Kärnten kommend nimmt man die Autobahn A2 bis zur Abfahrt 224 Modriach. Von hier zunächst bis zum Packer Stausee und an dessen Staumauer vorbei dem Straßenverlauf (Herzogberg-Stausee) für etwa 3,5 km folgen. An der Kreuzung der Beschilderung nach Edelschrott folgen. In Edelschrott geht es nach dem Gemeindeamt rechts weg der Seestrarße entlang ca. 2 km zum Stausee (Beschilderung) runter.
Die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zahlt sich kaum aus, da man maximal bis Edelschrott gelangt und von dort etwa 2,2 km mit der Ausrüstung zu Fuß gehen muss.
Parken
Wenn man von der Ortschaft Edelschrott zum Stausee runter fährt, führt eine schmale Brücke auf die Südseite des schmalen Stausees. Dort befindet sich ein kostenfreier Parkplatz von dem man direkt zum Wasser kommt.
Baden
Natürlich ist das Wasser hier heroben etwas kühler als an den klassischen Badeseen in der Ebene. Gerade deswegen kann der Stausee an heißen Sommertagen als Badedestination punkten. An der Brücke gibt es einen kostenlosen und öffentlich zugänglichen Steg. Auch der Wanderweg entlang des Stauseeufers bietet weitere Möglichkeiten, sich zwischendurch in einer ruhigen Bucht abzukühlen.
Sehenswert
Die aus dem Jahr 1816 stammende Ströhberne Brücke steht heute unter Denkmalschutz und ist nach wie vor verkehrstauglich und befahrbar. Die Brücke liegt am westlichen Ende des Stausees.
Die 60 m hohe Staumauer wurde 1950 fertig gestellt und ist ganzjährig zugänglich. Nicht nur für Hobbyfotografen ist der Blick von dort oben empfehlenswert.
Mitten in der Lipizzanerheimat sollte man auch beim Lipizzanergestüt Piber vorbei sehen. Besucher können Almabtrieb, Gestütsführungen sowie Fohlenerlebnistage genießen. Von hier kommen ausgewählte Tiere zur Ausbildung an die Spanische Hofreitschule in Wien.
Die unter Denkmalschutz stehende Pfarrkirche Bärnbach steht in der Gemeinde Bärnbach. Das Gotteshaus wurde 1987/1988 vom österreichischen Künstler Friedensreich Hundertwasser umgestaltet, wodurch sie zu ihrem Pseudonym Hundertwasserkirche gelangte.
Extra-Tipps
Der 2010 eröffnete Jakobsweg Weststeiermark geht über acht Etappen von Thal/Graz bis nach Lavamünd in Kärnten und führt unter anderem am Stausee vorbei.
Die 42 km lange Teigitsch ist ein Zufluss der bekannteren Kainach im Bezirk Voitsberg. Sie speist den Hirzmann und den Langmann Stausee und führt durch ein tolles Wandergebiet. Besonders die Teigischklamm ist eine Reise wert.
Das 3-Stauseen-Erlebnis ist eine Tageswanderung, welche die drei Stauseen der Region miteinander verbindet und auf 27,7 km und beinahe 970 Höhenmetern so einiges an Ausdauer abverlangt.
SUP-Verleih
Kanu- & SUP-Verleih Hirzmannsperre
Seestraße 137, 8583 Edelschrott
Beim Buffet Seeblick
Tel. +43 (0)650 6520111
Tour
Zunächst geht es links weg zum westlich gelegenen Zufluss des Stausees. Von dort dann am Nordufer entlang bis zur Staumauer im Osten und am Südufer wieder zurück zum Parkplatz.
Länge
9 km
Dauer
2 – 2,5 Stunden
Ein- und Ausstieg
Am Wasserzugang unter der Ströhberne Brücke.
Übernachtung
Ferienhaus im Wald
Mittlerer Kreuzberg 716, 8583 Edelschrott
Tel. +43 (0)676 7504568
Well Ranch
196 Unterer Herzogberg, 8583 Edelschrott
Tel. +43 (0)664 5326097
Gregor’s Ferienhaus im Wald
In der Auen 518, 8583 Edelschrott
Tel. +43 (0)664 3962250
Einkehr
Buffet Seeblick zur Ströhbernen Brücke
Seestraße 137a, 8583 Edelschrott
Tel. +43 (0)664 4659936
Hotel-Gasthof Hammerer
Waeldelstrasse 10, Hirschegg
Tel. +43 (0)5517 53240
Den Alltag vergessen im steirischen Kanada
Der Hirzmann Stausee ist sozusagen der große Bruder des weitaus bekannteren Packer Stausees, welcher etwa 15 Autominuten entfernt liegt. Die Hirzmannsperre wurde zwischen 1947 und 1950 erbaut und ist knappe 60 m hoch. Der Stausee ist der drittgrößte der Steiermark und einer von drei nahe aneinander gelegenen Stauseen in der sogenannten Lipizzanerheimat.
Obwohl der Stausee recht versteckt in einer Senke unter dem Ort Edelschrott liegt, ist er im Sommer gut besucht und bietet vor allem Einheimischen eine schöne Möglichkeit zum Entspannen oder für Wassersport im erfrischenden Gebirgswasser. Für Auswärtige ist er nach wie vor ein Geheimtipp, zumal der unweit entfernte Packer Stausee deutlich bekannter ist. Aber Achtung! Vor Ende Mai ist der Stausee abgepumpt und man blickt lediglich in eine trostlose Senke.
Wir stechen unter der geschichtsträchtigen und 1816 erbauten Ströhberne Brücke ein, welche mit ihrem stroh- bzw. schilfgedeckten Dach gleich mal ein besonderes Fotomotiv abgibt. Zunächst geht es links weg in Richtung Westen und wir paddeln entlang der Privatgrundstücke am Ufer vorbei und bestaunen dabei die hunderten Fische, welche blitzschnell unter unseren Boards hin und her zischen.
Dass wir hier mitten in fast unberührter Natur sind merken wir auch daran, dass es überall an den Ufern zwischen den Wasserpflanzen plätschert. Da wir aus Respekt vor den Tieren nicht näher ran fahren, können wir nur vermuten, dass es sich dabei um kleine Teichfrösche oder Fische handelt. Das Wasser ist absolut still, steht sozusagen und die Stechmücken begleiten uns auf jedem Meter. Solange man trocken bleibt stören sie auch nicht, denn ihr Revier ist das Wasser, wo sie ihre Eier ablegen. Es gilt also, nicht ins Wasser zu fallen um nicht von ihnen belagert zu werden.
Wir paddeln vorbei an einer saftig-grünen Wiese, über welche auch der Rundwanderweg um den Stausee führt und kommen in eine ausgedehnte, schmale Rechtskurve. Das im Wasser liegende Treibholz nimmt hier zu und wir navigieren gekonnt daran vorbei, bis wir dann letzten Endes doch anstehen. Vor uns erstreckt sich ein etwa 25 m langer Holzteppich mitten am Wasser, den wir nicht durchqueren können. Einerseits etwas schade, andererseits ein tolles Indiz dafür, dass wir wirklich in der rauen Natur angekommen sind. Dem Stausee und dem Treibholz ist es egal, ob wir weiter paddeln wollen. Wir müssen uns an die natürlichen Begebenheiten halten und diese auch akzeptieren.
Wenn die Passage hier frei ist, kann man noch ein paar Meter weiter fahren, ehe der Wasserzulauf am nördlichen Ende des Stausees zu einem Rinnsal wird und die Finnen Bodenkontakt aufnehmen. Darum kehren wir um und paddeln nun am Nordufer zurück, denn nach Südosten erstreckt sich der längere Teil dieses 5 km langen Stausees, welcher sich wie eine Schlange von Nordwesten aus durch die Lipizzanerheimat gräbt.
Da die Wasserstraße an den meisten Stellen nur zwischen 40 und 120 Meter breit ist, macht es jedoch kaum einen Unterschied ob man mittig oder ufernahe paddelt, denn man hat sowieso immer alles im Blick. Wir kommen wieder an der KFZ-Brücke und dem öffentlichen Badesteg vorbei, wo man auch SUPs, Kajaks und Ruderboote mieten kann und freuen uns darüber, dass es auf diesem See keine motorisierten Wasserfahrzeuge gibt. Alles analog und aus eigener Muskelkraft. Das macht auch den Flair dieses Reviers mit aus, denn es ist nie laut und bis auf das gelegentliche Sportflugzeug über uns hören wir nur die Grillen und Vögel um uns herum.
Überall entlang des Nordufers finden wir niedliche Wochenendhäuschen und kleine Privatgrundstücke mit Wasserzugang. Die unzähligen Kurven offenbaren uns immer wieder neue Einblicke und die kleinen felsigen, aber bewaldeten Halbinseln erinnern uns an kanadische Wälder, welche wir bisher leider auch nur von Fotos kennen. Je weiter man Richtung Talsperre paddelt umso ruhiger und einsamer scheint es zu werden. Die Paddler kommen mit ihren Kanadiern kaum bis hierher und die wenigen Miettretboote ebenso wenig. Dem Vogelgesang schließt sich nun auch noch das Läuten von unweit entfernten Kuhglocken an. Irgendwo hinter dem Südufer muss es in der Nähe der Staumauer also eine Weide geben, was uns auch am typischen Weidegeruch schnell klar wird.
Knapp vor der Staumauer kehren wir wieder um, lassen die Wanderer, welche die Staumauer ganzjährig betreten können, hinter uns und beginnen unsere Rückreise entlang des Südufers. Auffällig sind hier imposante Felsen, welche bis zu 15 m hoch steil in den See ragen und wir überlegen uns, ob man hier wohl auch von oben runter springen könnte. Die Wassertiefe – das können wir durch das klare Wasser erkennen – ließe dies wahrscheinlich zu.
Sobald wir mehr in der Mitte paddeln drückt es unsere Boards nach rechts zum anderen Ufer hin, was uns zwingt, stets steuerbord zu paddeln. Es liegt also doch eine leichte Strömung vor und die leichte Brise aus Westen bremst nun ein wenig. Also bleiben wir lieber ufernahe und schonen unsere Kräfte auf den letzten anderthalb Kilometern.
Nach gemütlichen zwei Stunden stehen wir mittags wieder an den Brücken und sehen, wie sich der Parkplatz und die Badewiese gegenüber langsam füllen. Nach einer verdienten äußeren Abkühlung geht es zum Buffet Seeblick für eine innere Abkühlung in Form geeigneter Kaltgetränke.
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