Krk Rundtour
Adresse
Porporela Beach Krk
GPS
45.0219281, 14.57363019327
Anspruch 4 | Einkehr 3 | Länge 12 km | Dauer 2,5 – 3,5 Stunden
Die malerische Inselhauptstadt Krk ist ein idealer Startpunkt für ausgedehnte SUP Touren über das Meer. Von hier aus lässt sich die umgebende Küste genauso gut erkunden, wie man auch nahegelegene Nachbarinseln anpeilen kann.
Allgemeine Infos
Befahrungsregeln
Der Boots- und Schiffsverkehr sowie Badegäste haben stets Vorrang. Bei etwaigen Zwischenstopps entlang der Naturstrände bitte Müll vermeiden bzw. wieder mitnehmen.
Gefahren
Mittlere Brisen und auch stärkere Winde sind hier ganz normal und können das Paddeln stark erschweren bis unmöglich machen. Dementsprechend ist auch mit erhöhtem Wellengang bis in die Bucht hinein zu rechnen. Der Wind drückt meist aus NO bzw. ONO rein und kann den Paddler an vielen Stellen zum schroffen Ufer drücken, darum vorab immer den Wind, das Wasser und das Wetter beobachten!
Die gesamte kroatische Adria ist vor allem in der kühleren Jahreszeit für ihre Fallwinde (Bora/Bura) bekannt, welche Paddeln im Winter unmöglich machen.
Starke Meeresströmung ist hier kaum zu erwarten, es zahlt sich aber aus, diese zur Sicherheit vorab online zu überprüfen.
Da Krk einen bedeutenden Hafen in der Region besitzt, findet man hier regen Boots- und Schiffsverkehr vor. Im Hafenbereich stets im Abseits am Rand paddeln und am Meer nur dann paddeln, wenn man sich dazu bereit und fähig fühlt.
Die Ufer der Bucht und der Insel Krk insgesamt sind steinig und teils scharfkantig, weshalb es nicht immer möglich ist, einen passenden Platz zum Anlanden zu finden. Die Steinküste erfordert es auch, Badeschuhe oder ähnliches zu tragen, um Verletzungen vorzubeugen.
Vor allem bei Wind und Wellen kniend ans Ufer paddeln oder treiben lassen, damit man nicht vom Wind abgetrieben wird. Dies vor allem deshalb, weil die Buchten, Kiesbänke bzw. Anlandestellen oft nur relativ schmal und von Felsen umgeben sind.
Der rote Leuchtturm in Krk sollte nicht zu eng umpaddelt werden, denn es befinden sich Felsen unter der Wasseroberfläche.
Wer keine Erfahrung am offenen Meer hat, sollte zumindest nicht alleine dort draußen paddeln oder stattdessen einfach nur die Küste hin und retour paddeln. Wellen, Schiffe, Motorboote, Yachten und Winde können unerfahrene Paddler schnell überfordern.
Natürlich tummeln sich hier enorm viele Badegäste an den Stränden. Diese bewegen sich zwar meistens in den abgegrenzten Schwimmerbereichen, manchmal aber auch gerne weiter draußen. Selbes gilt für Paddelanfänger, denen man zur Not auch entsprechend ausweichen sollte.
Anfahrt
Am Kreisverkehr im Krker Zentrum nimmt man die Ausfahrt auf die Uferstraße Šetalište Svetog Bernardina und biegt nach 230 m und direkt vor dem Kai rechts ab zum Hotel Maritim. Nach dem Hotel rechts weg und an der nächsten Straßenkreuzung befinden sich bereits die Parkplätze der Ježevac Straße.
Parken
Grundsätzlich gibt es im Zentrum der Stadt Krk genügend kostenpflichtige Parkplätze, wobei jene Abstellplätze beim Einstieg am günstigsten sind.
Kostenfrei, aber knapp außerhalb der Innenstadt, ist der Parkplatz Vecla neben dem hiesigen Sportplatz. Zu Fuß ist man von hier zwar in fünfzehn Minuten am Strand unten, der Rückweg ist dann allerdings bergauf ein wenig nervig.
Kostenlose Parkmöglichkeiten findet man auch entlang der Schotterwege auf der Halbinsel Prniba, wenn man sich dazu entscheiden sollte, seine Rundfahrt von dort zu starten.
Baden
Die Stadt verfügt über unzählige offizielle Badeplätze und Strände, aber auch etwas weiter davon entfernt findet man Naturbadeplätze unter Pinien, zwischen Felsen und in kleinen Buchten. Vor allem die Halbinsel Prniba in Richtung Punat hat hier am Meer sowie entlang der Bucht von Punat einiges zu bieten, und zwar weitaus mehr, als man auf Karten eingezeichnet findet.
Die (Bade-)Saison beginnt hier bereits Anfang Mai und kann je nach Wetterlage bis weit in den Oktober reichen.
Tour
Vom Porporela Beach am Ufer entlang Richtung Punat. Von dort über das Meer zum Pláž Andrea und am Ufer entlang wieder zum Einstieg.
Länge
12 km
Dauer
2,5 – 3,5 Stunden
Ein- und Ausstieg
Porporela Beach in Krk.
SUP-Verleih
Leider findet man viele Verleihstationen nicht online, sondern nur am Strand vor Ort, wie z.B. beim Aquapark in Krk.
Rent Kayak-SUP
Station am Strand Porat/Malinska (Norden der Insel) – Verleih auf gesamter Insel
Tel. +385 (0)92 360 6623
Xena Sport
Plaža Ježevac, 51500 Krk
Downwinding vor der Inselhauptstadt
Die weitläufige Bucht rund um die Inselhauptstadt Krk ist abseits der Stadt mit ihrem schönen Hafen und den touristischen Stränden und Badeplätzen ein wahres Naturparadies. Hier ist ein etwas unkonventioneller Paddelrundkurs möglich, welcher über das offene Meer führt und maritime Weitblicke offenbart.
Allerdings kann man auch hier, wie in so vielen Paddelrevieren der kroatischen Adria, ganz schön auf die Folter gespannt werden, wenn man den optimalen Paddelzeitpunkt erwischen möchte. Schließlich will man ja schönes Wetter mit angenehmen Wind- und Wasserbedingungen genießen. Leider ist es auch im Sommer oft tagelang recht windig (bis zu durchschnittlich 12 kts und Windböen bis zu 20 kts) und dann muss das Paddelvorhaben immer wieder verschoben werden.
Entlang der Bucht kann diese Tour an jeder erdenklichen Stelle gestartet werden, jedoch sollte man die Windrichtung beobachten und demnach entscheiden, in welche Richtung die Passage über das offene Meer gepaddelt werden soll.
Einen guten Einstieg findet man beispielsweise am Porporela Beach hinter dem Hafen und kann dabei den wahrscheinlich günstigsten Parkplatz der Stadt entlang der Ulica Ježevac Straße genießen (ca. 70 c/Stunde, Stand 2022).
Auch wenn der Strand schon stark belegt ist, findet man immer noch genügend Platz unter den schattenspendenden Pinien, um sein Material für die Tour vorzubereiten. Der Wind kommt hier im Sommer typischerweise aus NO oder ONO, weshalb es meist die sinnvollere Wahl ist, auch das offene Meer aus dieser Richtung zu paddeln. Dies gilt natürlich nur für höhere Windgeschwindigkeiten ab zwei Beaufort, wenn auch die Wellen stärker werden.
Leider bleibt mir zeitlich keine andere Wahl, als es bei ungefähr 9 kts bzw 3 Bft an meinem letzten Urlaubstag zu versuchen. Deshalb ist es sinnvoll, gegen Wind und Wellen am Ufer entlang in Richtung Punat zu starten, um dann hoffentlich am offenen Meer anständig Rückenwind zu bekommen.
Vom Start weg muss ich mich gleich gegen die bremsenden Verhältnisse behaupten und paddle bis zum Leuchtturm am Hafen backbord, um nicht ans Ufer getrieben zu werden. Das Ende vom Wellenbrecher mit dem roten Leuchtturm wird weit nach links umfahren, um den Felsen und Steinfaufschüttungen unter der Wasseroberfläche auszuweichen.
Im Hafen lasse ich mich dafür wieder von einem leichten Rückenwind erfassen und treibe zunächst ziellos zwischen den Booten und Yachten. Von hier aus lässt sich auch das Treiben entlang der Uferpromenade beobachten, während die Stadt so langsam in einen neuen Tag erwacht. Direkt am Kai kann man beispielsweise mit dem Taxiboot in See stechen um die Höhlen und Stränd der unbewohnten Insel Plavnik zu erkunden.
Sobald ich den recht windgeschützten Hafen verlasse und die kleinen Buchten und Badeplätze im Osten der Stadt anpeile, spüre ich die leichte Brise in meinem Gesicht und muss mit kräftigen Paddelzügen über die Wellen pushen. Diese sind teils sehr unregelmäßig und erfordern locker gebeugte Knie, damit ich das ständige Auf und Ab gut ausgleichen kann.
Ein wenig komme ich mir vor wie beim Schifahren auf einer Buckelpiste – der Oberkörper bleibt auf konstanter Höhe, während die Beine die Wellen ausgleichen. Dennoch taucht meine Nose oft im Wasser ein und bremst natürlich meinen Vortrieb. Schade, dass ich diese Tour nicht einen Tag später durchführen kann, denn da wäre der Wind und damit auch die Wellen nicht mal halb so stark wie heute vorhergesagt.
Solange man im Bereich der Stadt paddelt muss man auch auf die abgegrenzten Schwimmbereiche achtgeben. Die Begrenzungsseile mit ihren daran befestigten Schwimmern ragen teils bis zu einhundert Meter ins Meer rein und der Wind drückt mich immer wieder in deren Richtung. So geht es jedoch auch den anderen Paddlern hier – viele davon bleiben aber gleich auf den Knien und strotzen so dem etwas stärkeren Wind.
Mit dem Erreichen des FKK Strandes endet auch das bebaute Stadtgebiet und ich paddle nun entlang der steinigen Halbinsel Prniba. Diese ist ein echtes Naturparadies, welches man auch entlang eines Wanderweges (siehe Spot Krk Stadt und Punat) in knapp zwei Stunden erkunden kann. Auch vom Meer aus sehe ich die unzähligen Trockensteinwände, welche auf dieser Insel eine lange Tradition haben und Grundstücksparzellen abgrenzen. Unter den Pinien finden Naturliebhaber immer wieder verträumte kleine Buchten und Wasserzugänge zum Nulltarif, einzig die Anfahrt im Schritttempo über die Schotterstraßen ist etwas langatmig.
Am Wasser ist davon nicht die Rede, denn ich fasse den Paddelschaft extra tief, um möglichst kraftvoll gegen die Wellen zu ziehen. Damit wird mir nicht langweilig, während ich gleichzeitig die Schönheit der Wasserfarben und der Küste bestaune. Nachdem ich eine etwas größere und tiefere Bucht passiert habe, scheinen auch die Wellen gleichförmiger zu werden, was sich natürlich auf meinen Paddelrhythmus positiv auswirkt. Außerdem bleibt meine Nose nun konstant über Wasser, wodurch ich mehr Geschwindigkeit aufbauen kann.
Die Häuser der Hafenstadt Punat kommen immer näher und kurz vor der Meeresenge zur Bucht von Punat lege ich eine kurze Pause am Ufer der Halbinsel ein. Es gilt, nochmals Kraft für die zweite Hälfte der Tour zu sammeln.
Ich kann es kaum erwarten – es geht raus aufs weite Meer und ich werde richtig guten Rückenwind haben. Von hier aus peile ich das andere Ende der großen Bucht um Krk an, welches ich in der Ferne zwar grob ausmachen kann, wovon ich jedoch noch nicht genau weiß, was mich dort erwartet. Bereits nach wenigen Paddelzügen merke ich bereits wie gut mich der Wind im Rücken antreibt und ich beginne meinen kleinen aber feinen Downwinder in Richtung Westen.
Allerdings können die Wellen auch bremsen, wenn man zu langsam paddelt und sie von hinten kommend immer wieder das Board vorne nach unten ins Wasser drücken. Daher Paddelfrequenz erhöhen und so gut es geht über die Wellen reiten!
Das ist dank des Windes gar nicht so anstrengend, wie es sich anhört und ich paddle nun vorrangig steuerbord. Nicht so sehr, damit ich nicht ans Ufer gedrückt werde, dazu bin ich zu weit entfernt (bis zu 1,4 km draußen), sondern weil ich so besser vom Wind getragen werde. Instinktiv nehme ich einen sehr schrägen Surfstance ein und fühle, wie der Wind auf meinen Rücken trifft. Allerdings funktioniert das nur zur dieser Seite, denn sobald ich auf backbord wechsle greift der Wind nicht mehr so gut.
Die Stille hier draußen ist unverwechselbar. Ich spüre und höre nur die Brise um die Ohren rauschen, während ich meine eigene Silhouette im azurblauen Wasser beobachte und mein Gluteus sich in statischer Ausdauer übt. Ab und zu kreuzt ein Passagierschiff oder eine Yacht meinen Weg und wirbelt das Wasser auf.
Dann geht es möglichst geradeaus in die Wellen hinein und kraftvoll durch das Wellental in Richtung Pláž Andrea. Der Blick nach links fällt auf die etwa vier Kilometer entfernte Insel Plavnik, die auch mit dem Taxiboot angesteuert werden kann. Dank des Windes schaffe ich die knapp vier Kilometer weite Meerespassage in etwas mehr als dreißig Minuten, wobei der Wind kurz vor dem Anlanden am Kiesstrand zwischen den Felsformationen nochmals deutlich zunimmt.
Ich nehme mir hier am zweiten Wendepunkt der Rundtour nochmals eine kurze Auszeit am Strand und starte danach links weg zu den Campingplätzen durch. Allerdings muss ich zunächst kniend paddeln, denn stehend wäre es nun kaum möglich mich in die richtige Richtung auszurichten. Im Stehen sind dann zwar kräftigere Paddelzüge möglich, aber der Wind bremst mittlerweile derart stark, dass die letzten anderthalb Kilometer bis zum Porporela Beach eine echte Herausforderung werden.
Ein Tourbeginn erst jetzt zur Mittagszeit wäre nun undenkbar und ich kann mich nochmals schön ausbelasten, bevor ich mich schlussendlich nach etwa 2,5 Stunden Fahrt vom Wind an den Strand drücken lasse. Dieser ist ab dem späten Vormittag stark belebt und man sollte zur Sicherheit frühzeitig auf die Knie gehen und langsam zum Ufer gleiten.
Diese Tour ist nur eine von vielen tollen Paddelrouten in der Gegend und kann nach entsprechender Anstrengung auch standesgemäß in einem der tollen Lokale der Stadt besiegelt werden. Sehr zu empfehlen sind dabei das nahegelegene Veja’s am Kreisverkehr. Wem es mehr in die engen Gassen der Altstadt zieht, könnte auch in der Konoba Andreja auf einen höchst preiswerten und hungerstoppenden Burger vorbeisehen oder sich die tollen Meeresfrüchte im Restaurant Katarina einverleiben.
Alternative: Wenn man die Tour erweitern möchte, kann man an der Halbinsel Prniba vorbei geradeaus bis nach Punat paddeln und dort rechts weg die Strände Punats in südlicher Richtung erkunden. Wenn man am FKK-Strand Konobe Beach die Meeresquerung startet, verlängert sich die Tour um etwa 3,5 km. Paddelt man hingegen weitere 2 km bis zum verlassenen alten Leuchtturm Tranjevo am Cap Negrit, verlängert sich die Tour um etwa fünf Kilometer.
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