Adresse

Grado

GPS

45.679290251871, 13.388342857361

Adresse

Grado

GPS

45.679290251871, 13.388342857361

Anspruch 3 Paddel  |  Einkehr 3 Krüge  |  Länge 8,5 km |  Dauer 2 – 2,5 Stunden

Grados viele Gesichter kann man nicht nur zu Fuß, sondern auch zu Wasser erkunden. Das belebte und doch gemütliche Stadtleben wird allmählich von der menschenleeren und stillen Lagune abgelöst. Wir gönnen uns eine kleine Pilgertour zur Klosterinsel Barbana.

Allgemeine Infos

Befahrungsregeln

Auch wenn diese Gegend verkehrstechnisch teils deutlich ruhiger ist als andere Lagunen der oberen Adria, ist es ratsam, sich eher am Rand aufzuhalten und die Mitte der Wasserwege den Booten zu überlassen.
Im Stadtgebiet immer am Rand paddeln, da recht viel Bootsverkehr sein kann.

Gefahren

Im Canale della Schiusa fahren regelmäßig Boote und Schiffe, weshalb man als Paddler nicht unbedingt in der Kanalmitte fahren sollte. Auch vor der Klosterinsel Barbana sowie im Fahrwasser über die Lagune herrscht reger Boots- und Schiffsverkehr. Am Rand und auf Sicht fahren!

Bei der Isola Le Cove muss man sich bücken und den Kopf einziehen, um unter der Autobrücke durchzupaddeln.

Die Lagune ist abseits des markierten Fahrwassers maximal hüfthoch, in den meisten Fällen kann man gerade noch mit den Finnen durch das Wasser gleiten. Also immer Wasser und Boden im Blick behalten und den Paddelstil entsprechend anpassen. Wenn es ganz eng zu werden scheint, stellt man sich weiter vorne aufs Board, damit hinten die Finnen nicht so tief ins Wasser gedrückt werden.

Anfahrt

Viele Wege führen nach Grado. Den Einstieg für diese Tour erreicht man am einfachsten mit dem Auto entweder von Norden kommend über die Strada Regionale SR 352 quer durch die Lagune oder von Osten kommend über die Via Monfalcone SP 19.

Zugfahrer kommen nicht in Grado an, sondern am 18 km nördlich gelegenen Bahnhof von Cervignano, einer Kleinstadt am Festland. Von hier aus muss man dann noch einen Bus der Regionallinien bis nach Grado nehmen und vom Busbahnhof an der Piazza V. Carpaccio ein paar Minuten zu Fuß bis zum Einstieg gehen.

Es gibt auch immer wieder günstige private Mitfahrgelegenheiten sowie überregionale Busse.

Parken

In Grado gibt es vor allem auf der Isola della Schiusa sehr viele Parkplätze, viele von ihnen kostenlos (weiße Markierung). Sehr begehrt und während der Hauptsaison schwer zu ergattern sind die kostenlosen Abstellplätze unter den Pinien entlang des Kanalufers an der Riva della Serenissima.

Auch direkt hinter dem ersten Kreisverkehr (nachdem man über die SR 352 die Lagune überquert hat) befindet sich ein großer Parkplatz zwischen der Via Luigi Rizzo und der Via Egidio Grego. 

Die Tagesgebühren kosten überall in der Stadt in der Regel 5€/Tag. Pro Stunde ist mit einem Euro zu rechnen (Stand 2021).

Tour

Vom Canale della schiusa zur Insel Le Cove und von dort über die Lagune zur Insel Barbana. Von dort in direkter Linie und am Valle del Moro vorbei über die Lagune zurück zum Canale della schiusa.

Länge

8,5 km

Dauer

2 – 2,5 Stunden

Ein- und Ausstieg

An der Stiege zum Canale della Schiusa beim Kreisverkehr zwischen Via Alessandor Manzoni und Riva S. Scaramuzzo. 

SUP-Vermietung

A.S.D. Kite Life Grado
Via delle Pleiadi 1, 34073 Grado
Tel. +39 (0)347 4896077

Von der Sonneninsel zur Klosterinsel

Die Sachlage ist ein wenig unklar: Einerseits wurde uns gesagt, dass man entlang der Küste im Stadtgebiet und der Isola della Schiusa nicht paddeln darf, andererseits sehen wir hier immer wieder Paddelsportler am Wasser. Also wagen auch wir das Experiment, um von Grado aus zur Klosterinsel Barbana zu paddeln.

Am Kreisverkehr an der Via Scaramuzza befindet sich eine gut zugängliche Stiege zum Canale della Schiusa und damit der perfekte Einstieg für unsere kleine Paddeltour von der Sonneninsel (Grados Psydonym) zur Klosterinsel.

Der bis zu 30 Meter breite Kanal wird zu beiden Seiten von hunderten Bootsstellplätzen gesäumt und ist entsprechend stark befahren, dennoch bleibt hier genügend Platz zum Ausweichen. Die Boote und Kleinschiffe dürfen hier zudem sowieso nicht schnell fahren und die dabei aufgewirbelten Wellen halten sich im Rahmen.

Bei Kaiserwetter paddeln wir mit unseren Touring Boards unter blumengeschmückten Fußgängerbrücken durch zur 500 m entfernten Insel Le CoveDort befindet sich auch der Friedhof der Stadt, den man jedoch vom Wasser aus kaum erkennen kann. An seinem östlichen Ende scheint die Le Cove abgestückelt zu sein, da ein künstlich angelegter Kanal von etwa 200 m links weg direkt in die Lagune führt.

Hier legen wir aufgrund der glühenden Nachmittagshitze eine Trinkpause ein und lassen uns dabei vom Wasser raus in die Lagune treiben, wo uns ein knietiefes und mit Seegras bewachsenes Becken erwartet. An etlichen Stellen kann man daher nicht komplett mit dem Paddelblatt einstechen und muss den Boden ständig beobachten. Dafür kann man jederzeit absteigen und im Wasser stehend tolle Fotos knipsen.

Von diesem Kanal durch die Le Cove sind es zwei Kilometer bis zur Klosterinsel und sobald man aus dem Kanal raus ist paddelt man halbrechts dem Santuario di Barbana entgegen. Der Kirchturm und die Kuppel des Kirchenschiffs sind von hier aus gut zwischen den Bäumen der Insel zu erkennen. Hier gibt es keine Boote, keine Wellen – nur Stille und unsere angeregten Gespräche.

Die Wolken ziehen über die Lagune und sorgen für eine angenehme Kühle an diesem bisher erdrückend heißen Hochsommertag. Die Insel Barbana ist als eine der bekanntesten Wallfahrtskirchen Italiens ein begehrtes Ausflugsziel und so verwundert es nicht, dass der Wasserverkehr vor dem Santuario di Barbana recht stark ist.

Wir nutzen ein paar ruhige Minuten und absolvieren im Fahrwasser die letzten Meter bis zur Anlegestelle ohne Bootswellen. Die Ruhe währt nicht lange und sobald die nächsten Boote vorbeikommen wird es schwierig unsere Boards für ein gemeinsames Selfie nebeneinander in Position zu bringen. Da Bademode am Grundstück vor dem Gotteshaus sowieso nicht gerne gesehen wird, landen wir nicht an und machen uns nach ein paar Schnappschüssen wieder auf den Heimweg.

Dieser führt uns zunächst mal entlang des Fahrwassers in Richtung Grado, aber wir erkennen schnell, dass es sinnvoller wäre, in direkter Linie über die Lagune zurück zu paddeln. Somit könnten wir Wegstrecke, Zeit und Kraft sparen. Bei erstbester Gelegenheit zweigen wir nach 800 m Fahrt aus dem Fahrwasser links ab und finden uns in der seichten Lagune wieder.

Erstaunlicherweise geht der Plan hier auf (die Lagune ist paddelbar) und wir orientieren uns über die nächsten zwei Kilometer am Kirchturm der Basilica di Santa Eufemia, der prominent über die Dächer der Sonneninsel Grado ragt. Wenn wir uns leicht links von diesem halten, sollten wir wieder an der Isola della Schiusa ankommen und müssten fortan nur mehr an dessen Ufer entlang nach rechts in den Kanal paddeln, bis wir den Einstieg wieder erreichen. Zwischenzeitlich ertönt Musik von der Stadt herüber zu uns aufs Wasser. Die Proben für das heutige Konzert des Grado Jazz Festivals in der Parco delle Rose Arena scheinen in vollem Gange zu sein.

Der letzte Kilometer bis zum Ausstieg an der Stiege beim Kreisverkehr ist zwar wieder etwas kippeliger, aber das schmälert auf keinen Fall die schönen Eindrücke, die wir die letzten zwei Stunden sammeln konnten.

Wir sind zurück auf der Sonneninsel, sozusagen zurück in der Zivilisation und freuen uns schon auf ein herzhaftes Abendessen in den verwinkelten Gassen der gradesischen Innenstadt. Verdient haben wir es uns allemal.