Adresse

Palazzolo dello Stella

GPS

45.736095741475, 13.103277683258

Naturreservat Stella-Mündung

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Adresse

Palazzolo dello Stella

GPS

45.736095741475, 13.103277683258

Anspruch 3 |  Einkehr 1 |  Länge 8,4 km |  Dauer 2,5 – 3,5 Stunden

Das Naturschutzgebiet Foci dello Stella ist vor allem mit dem SUP gut erreichbar und lässt sich abseits des großen Bootsverkehrs in aller Ruhe erkunden. Urige Casoni, Weitblicke nach Lignano und Lagunenromantik runden das Naturerlebnis ab.

Allgemeine Infos

Befahrungsregeln

Die erste Hälfte der Tour geht durch das Naturschutzgebiet Foci dello Stella, in dem verständlicherweise äußerst bedacht mit der Natur umzugehen ist. Das Schilf bitte nur entlang der Wasserwege betreten, nicht abseits davon vom SUP steigen und auf Erkundungstour gehen! Entlang der gesamten Tour Müll vermeiden – besser noch: gefundenen Müll mitnehmen!

Die Wasserstrasse ins Zentrum der Schilflandschaft ist zwar befahrbar, aber eine Verbotstafel weist darauf hin, dass man hier nicht weiterpaddeln darf.

Die zweite Hälfte der Tour führt über die nördlichste Lagune der Adria, in der bitte die Salzwiesen nicht übermäßig betreten werden sollten. Sie stehen zwar nicht unter Naturschutz, aber es schadet nicht, diese Lebensräume den Tieren und Pflanzen zu überlassen.

Entlang der gesamten Tour bitte anderen Wassersportlern, Booten und Schiffen ausweichen sowie Vorrang geben.

Gefahren

Der Einstieg am Steg der Bilancia di Bepi weist etwa einen halben Meter Höhenunterschied auf. Zur Sicherheit kann man aber eine kleine Leiter benutzen.

Vor Marano Lagunare herrscht erwartungsgemäß reger Boots- und Schiffsverkehr entlang des markierten Fahrwassers. Mitunter starke Kielwellen sind zu beachten. Auch im Naturschutzgebiet fahren gelegentlich motorisierte Wasserfahrzeuge, aber deutlich weniger als in der Lagune. In beiden Fällen gibt es immer genug Platz zum Ausweichen.

Bei Ebbe können manche Areale zu seicht sein, sodass man im Untergrund stecken bleibt. Generell sollte man ausreichend Abstand zum Schilf und den Salzwiesen halten.

Quer über die Lagune gibt es natürlich keine Ufer, die Paddler bei Bedarf schnell mal ansteuern könnten. Sollte ein Unwetter aufziehen, kann man mehr schlecht als recht an den kleinen Inselchen Unterschlupf finden, aber nur wenn sich dort auch Casoni befinden.

Anfahrt

Aus Mangel an öffentlichen Verkehrsmitteln reist man zum Startpunkt der Tour am besten mit dem Auto an. Das Straßennetz ist gut ausgebaut, allerdings liegt die Bilancia di Bepi recht abgelegen am nördlichen Rand des Naturschutzgebietes. Gerade vom südlich und nah gelegenen Lignano (8 km Luftlinie) verdreifacht sich die Wegstrecke aufgrund der ungünstigen Straßenführung.

Aus der Provinzhauptstadt Udine sowie aus dem östlich gelegenen Monfalcone fährt man etwa 50 min, aus dem venezianischen Portogruaro dauert die Anfahrt lediglich 35 min.

Überregionale Bus-, Bahn- und Flugverbindungen findet man über die Vergleichsportale Omio, Busbud sowie RailEurope. Wer mit dem Flugzeug anreist hat mehrere Optionen, denn die nähesten Flughäfen befinden sich in Venedig, Treviso und Triest.

Parken

Vor der Bilancia di Bepi gibt es ausreichend Freiflächen für PKWs, allerdings sollten Paddler vorab fragen, ob sie dort für die Dauer der Tour parken dürfen. Am besten plant man gleich ein, vor oder nach der Tour dort zu essen. Es gibt herrliche Fischspeisen vom tagesfrischen Fang.

Der Ausstieg in Marano Lagunare liegt gleich am Strand (Spiaggia San Vito) vor einem kostenlosen Parkplatz. Auch hier gibt es in der Regel ausreichend Platz.

Baden

Entlang des Stella ist das Wasser noch weitestgehend süß, erst in der letzten großen Flusswindung vor den Casoni steigt der Salzgehalt spürbar an. Natürlich kann man überall entlang dieser Tour ins Wasser gehen und eine Runde schwimmen bzw. gemütlich planschen, aber klassisches Badegebiet ist dieses Revier nicht. Schwimmer sollten auf jeden Fall in der Nähe des Ufers bzw. des Schilfs bleiben, um vor möglichem Bootsverkehr geschützt zu sein.

Zum Baden an offiziell dazu vorgesehenen Orten bleiben ansonsten nur mehr die Lagune von Marano an ausgewählten Stränden sowie die Strände um die Badeorte Lignano und Bibione.

Die Wassertemperaturen des Stella liegen deutlich unter 20° C, allerdings vermischt sich sein Wasser im Laufe der Tour immer mehr mit dem Wasser der Lagune. Dieses ist im Sommer natürlich deutlich wärmer, zumal an den naheliegenden Stränden von Marano Lagunare und Lignanos bis an die 29° C gemessen werden.

Tour

Von der Bilancia di Bepi den Stella zu den Casoni und von dort links weg in gerader Linie nach Marano Lagunare.

Länge

8,4 km

Dauer

2,5 -3,5 Stunden

Ein- und Ausstieg

Einstieg an der Bilancia di Bepi.

Ausstieg am schmalen Badestrand an der Einfahrt nach Marano Lagunare.

SUP-Verleih

Keiner

SpazierSUPen zwischen Casoni und Salzwiesen

Nachdem wir gestern bereits den abenteuerlichen und abwechslungsreichen Mittellauf des Fiume Stella kennenlernen durften, widmen wir uns heute seinem Mündungsgebiet in die Lagune von Marano. Einen paddeltechnisch wie auch kulinarisch einwandfreien Tourstart machen wir an der Bilancia di Bepi aus, einer Outdoorlocation unter Palmen mit Foodtruck und herrlichen Fischspeisen.

Frischer geht es nicht, denn der Betreiber Daniele holt bereits in dritter Generation den Fisch vor den Augen seiner Kunden mit dem 25 x 25 m großen Fangnetz (bilancia) mehrmals täglich aus dem Fluss. Angeblich haben seine Großeltern hier auch schon Ernest Hemingway mit Fisch und Wein versorgt. Wo auf der Welt gibt es eigentlich keine Hemmingway-Anekdoten?

Bevor wir uns aber diesen friulanischen Genüssen hingeben, müssen wir noch ein paar Kalorien verbrennen, und wir beginnen mal damit, auf der Wiese vor der Bilancia unsere SUPs aufzupumpen. Wenn man ganz artig fragt, darf man hier für die Dauer der Tour parken und am Holzsteg direkt in den beinahe stillstehenden Fluss einsteigen. Sollte die Bilancia geschlossen sein, wählt man halt einen Einstieg rechts davon am Ende des Trampelpfades, der über den Wall führt.

Nachdem hier auch Kanutouren angeboten werden, wird es beim Einstieg kurz mal eng, da sich gerade eine Kanutengruppe zeitgleich mit uns auf dem Weg macht. Aber sobald wir auf dem Wasser stehen sind wir alleine und stechen die ersten Paddelschläge in das Süßwasser entlang des Schilfgürtels. Ich habe Flashbacks an meinen spontanen Italientrip vor vier Jahren, als ich zum ersten Mal in dieser Lagune nach Lignano SUPen durfte. Es wird mir schon jetzt warm ums Herz, wenn ich an die heutigen Naturhighlights voraus denke.

Das Naturschutzgebiet Foci dello Stella ist ausschließlich über dem Wasserweg erreichbar und wurde 1996 ins Leben gerufen. Dieser maritime Mikrokosmos ist die Heimat unzähliger Tier- und Pflanzenarten. Geschulten Augen fallen beispielsweise gleich die Rot-, Grau- und Silberreiher sowie verschiedene Röhrichtpflanzen auf. Durch dieses verschlungene Wassernetz zu paddeln ist also nicht nur entspannend, sondern auch lebendiger Biologieunterricht.

Allerdings darf man sich hier auf aktiven Stockeinsatz einstellen, denn anders als im Ober- und Mittellauf des Flusses, gibt es im Stella-Delta keine merkbare Strömung mehr. Der einzige Gang, den wir hier jedoch einlegen, ist der Müßiggang. In diesem Modus hören wir lediglich die Möwen über uns und das leicht raschelnde Schilf neben uns.

Der Tourplan sieht vor, die komplette Flussschleife runter in die Lagune zu paddeln, weshalb wir nicht gleich bei nächster Gelegenheit die erste Abzweigung nach rechts nehmen. Der längere Weg, der leicht mäandernd zum südlichen Ende des Naturschutzgebietes führt, kulminiert in einem vermeintlichen gallischen Dorf aus strohbedeckten Casoni. Bevor wir dort ankommen, würden wir aber noch gerne das Innenleben des Schilfteppichs erkunden, das über ein kapillariartiges Netz schmaler Wasserstraßen erreichbar ist.

So erreichen wir nach 1,5 km Fahrt einen etwa drei Meter schmalen Durchgang, der rechts tief hinein in die Welt der Schilfe führt, an dessen Ende sich eine ringförmige Wasserformation fügt. Hier befindet sich sozusagen eine Schilfinsel innerhalb der Schilfinsel mit Südblick hinüber zu den Hotel- und Apartmenttowers von Lignano Sabbiadoro. Leider steckt vor der schmalen Wasserstraße eine Verbotstafel im Wasser, die den Zugang nur auf Berechtigte eingrenzt. Da wir das offensichtlich nicht sind, paddeln wir etwas enttäuscht weiter Richtung Osten.

Die finalen Windungen des Stella sehen von oben wie ein menschlicher Dickdarm aus, der sich durch das Naturschutzgebiet windet. Das Brackwasser wird so langsam immer salziger und wir sind backbord nur durch ein dünnes Band aus Vegetation von der Lagune getrennt. Die Versuchung ist groß, bereits jetzt nach links auszuscheren und das offene Wasser zu betreten.

Aber lieber lassen wir uns doch vom darmfömingen Stella bis zu seinem Ausgang dirigieren, der im Gegensatz zu seinem körperlichen Pendant deutlich symphatischer und einladender wirkt. Schließlich befinden sich hier unzählige niedliche Fischerhütten mit Strohbedachung – auch Casoni genannt – die teils privat, teils auch kommerziell genutzt werden. Diese Casoni sind eine Eigenheit der norditalienischen Riviera und dementsprechend überall in den hiesigen Lagunen anzufinden.

Wie das Naturreservat, sind auch sie nur über Wasserfahrzeuge erreichbar, was sie zu einem idealen Rückzugsort macht. Wir treiben nun auf die Lagune raus und halten uns scharf links, denn die gut sichtbare Torre Millenaria von Marano (5 km Luftlinie) ist unser Orientierungspunkt. Etwas weiter entfernt und rechts davon erblicken wir die nicht so schönen Industrieanlagen der Zona Industriale Aussa Corno (10 km Luftlinie). Über den südlichen Horizont erstreckt sich der Ferienhotspot Lignano, und dazwischen gibt es unendliche Weiten voller Wasser und SUP-Optionen.

Wider Erwarten ist das Wasser auch abseits der Schiffs- und Bootsrouten tief genug, was uns einen geschmeidigen Ritt zur Isola dei Bioni beschert. Ihr paddeln wir im Spaziergängertempo entgegen und beobachten dabei fasziniert, wie schnell ellenlange Fische unter unseren SUPs vorbeizischen. Immer wieder passieren wir Salzwiesen mit aufgestellten Fangnetzen, steigen mehrmals von unseren Boards ab, sammeln niedliche Herzmuscheln und waten im weichen Lehmboden verspielt durch das warme Lagunenwasser. Die Entspannung für die Füße lässt auch den Geist entspannen.

Natürlich liegt immer wieder ein wenig Seegras auf dem Wasser, aber hängen bleibt an den Finnen kaum etwas. Gut so, denn zu langsam soll das Tempo dann auch wieder nicht werden. Die Sicht auf Marano Lagunare ist nicht besonders gut, da wir auf die Distanz nicht wirklich erkennen können, wo sich Schilf befindet, bzw. wo genau der Durchgang zum Städtchen sein könnte. Also paddeln wir instinktiv an der Insel Bioni geradeaus vorbei und halten Ausschau nach den Motorbooten und Passagierschiffen.

Je näher wir ihrer Route kommen, desto stärker wird die Dünung – ein unterhaltsames Auf und Ab, das uns wie auf einer Sänfte trägt. Ab und zu lassen sich manche Kielwellen auch gut surfen, und unsere Intuition zeigt uns den Weg in die Stadt hinein. Mit kaum spürbarem Südostwind reiten wir in den südlichen Kanal der Kleinstadt ein.

Vor uns planschen Leute im Wasser, während rasante Boote nur wenige Meter daneben vorbeiziehen. Am linken Ufer gibt es nämlich den Strand Spiaggia San Vito, der von einem kostenlosen Parkplatz flankiert wird. Ein idealer Spot zum Anlanden und zum Parken eines geshuttelten PKWs. Es ist auch ein herrlicher Platz, um diese entspannte SUP-Tour zu beenden.

Von hier aus geht es bei Bedarf zu Fuß knapp 700 m in die Stadt rein, wo wir Fischliebhabern die Trattoria alla Laguna wärmstens empfehlen können. Wir fahren zum Abschluss aber mit dem Auto zurück zum Einstieg, um das andere Auto zu holen und um Bilanz zu ziehen. Dabei lassen wir uns in der Bilancia di Bepi fischtechnisch fürstlich verköstigen. Buon appetito!

Alternativen: Diese Tour kann man auch hin und zurück als Tagestour absolvieren, sollte dann aber vorab die Gezeiten checken und zu entsprechenden Zeiten paddeln, um je nach Routenführung nirgends auf Sand zu laufen.

Man kann aber auch nur im Bereich des Foci dello Stella einen Rundkurs paddeln, der dann ungefähr 7 km lang sein wird.

Denkbar ist auch ein Ausscheren aus dem Naturschutzgebiet und eine Querung der Lagune nach Süden oder Südwesten. Die Zielgebiete sind dann der Fluss Tagliamento oder Lignano.

Anspruch

3

Einkehr

1

Länge

8,4

Dauer

2,5 – 3,5

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