Adresse

Lago del Predil

GPS

46.427024077406, 13.566838502884

Adresse

Lago del Predil

GPS

46.427024077406, 13.566838502884

Anspruch 1 |  Einkehr 1 |  Länge 3,2 km |  Dauer 1 Stunde

Noch ist er ein Geheimtipp in den Julischen Alpen Norditaliens. Der kühle und glasklare Gletschersee lässt ob seiner imposanten Lage zwischen steil abfallenden Berghängen niemanden kalt. Der Raibl See ist zwar klein, der Paddelgenuss jedoch groß.

Allgemeine Infos

Befahrungsregeln

Prinzipiell muss man hier nur in Ufernähe auf die Badegäste und die anderen Paddler achtgeben. Entlang des Nordufers ist dabei am meisten Vorsicht geboten, da sich hier am meisten Leute tummeln. Zur Mitte des Sees hat man meist freie Fahrt.

Gefahren

Bei geringem Wasserstand ist man am Ufer unweigerlich mit vielen spitzen Steinen konfrontiert, weshalb man dann am besten feste Schuhe mit dicker Sohle trägt. Außerdem ist dann an vielen Stellen der Boden lehmig und rutschig. Um dem geringen Wasserstand inklusive seiner Begleiterscheinungen zu vermeiden, sollte man vorab am besten auf Instagram #lagodelpredil in die Suchleiste eingeben und sich die aktuellen Fotos ansehen.

Um die Tagesmitte kann recht starker Süd- oder Nordwind auftreten, der das Paddeln anstrengender macht. Hoher Wellengang oder gefährliche Strömungen sind aber keine zu erwarten.

Die Ufer führen meist flach ins Wasser (abhängig vom Wasserstand), paddelt man mit zu wenig Abstand dazu, können die Finnen hängen bleiben.

Ebenso ist vor allem an den Stränden im Norden und Süden des Sees, um die Inseln sowie um das kleine Delta des Canale Malga (unter dem Wasserfall Cascata Fiorino) mit relativ vielen Badegästen zu rechen. Abstand halten! 

Anfahrt

Von Tarvis (Tarvisio) kommend gibt es nur eine Zufahrtsstraße zum Lago del Predil. Man nimmt die SS 54 in südlicher Richtung nach Cave del Predil und folgt am besten den Wegweisern in Richtung Sella Nevea. Nach dem ehemaligen Bergbaudorf Cave del Predil rechts Richtung Sella Nevea auf die SP 76 abzweigen und entweder kurz darauf am Nordparkplatz (nach 170 m links) oder entlang des Westufers an einem der weiteren Parkplätze parken.

Von Slowenien kommend fährt man durch die überwältigende Berglandschaft des Triglav Nationalpark und über den Predil Sattel zum See runter. Über diese Strecke kommt man an den sehenswerten Kriegsfestungen Forte del Lago Predil (Fort Predel) und Batteria di Sella Predil vorbei. Vorsicht vor dem regen Verkehr: Autos, Motorräder, Radfahrer!

Parken

Der beliebteste und an schönen Tagen stets rappelvolle Parkplatz beim Chalet al Lago befindet sich am Nordufer des Sees. Ist der Schotterparkplatz voll besetzt, bleibt auch wenig Platz für das Vorbereiten der SUPs. Dann am besten am Ufer die Boards aufpumpen und Finnen aufstecken.

Im Bereich des Südstrandes gibt es ebenso einen noch etwas größeren Parkplatz.

Weitere kleine Parkplätze entlang des Westufers findet man hier:

Punto Panoramico sul Lago del Predil

Zsuzsa’s Panorama

Forte del Lago Predil

Aussichtspunkt über Südstrand

Abstellplatz Richtung Sella Nevea

Alle Parkplätze sind kostenfrei.

Baden

Als Bergsee ist der Lago del Predil natürlich etwas kühler als andere Badeseen. Allerdings ist das Wasser im Sommer dennoch angenehm und bietet eine dezente Abkühlung ohne Unterkühlung. Da der See von allen Seiten über den Rundwanderweg gut erschlossen ist, kann man von überall ins Wasser steigen. Zu geringer Wasserstand hat aber oft glitschige und lehmige Ufer zur Folge, außerdem wirkt dann der See auch nicht so romantisch.

Leider gibt es seit 2022 keinen öffentlichen Badestrand mehr, welcher auch den Vorteil hatte, dass sich die Betreiber um die Sicherheit der Badegäste sowie um den lokalen Umweltschutz kümmerten.

Sehenswert

Rund um den See und um den nahegelegenen Predil Pass gibt es unzählige historisch bedeutsame Stätten und Ausstellungsstücke zu besichtigen: Zu erwähnen sind die Batterie Predilsattel, die Festung Forte del Lago Predil (Fort Predel) inklusive der französischen Grabstätte, aber auch die militärischen Artefakte im Bereich des Canale Malga oder entlang der SP 76 südlich des Sees.

Die Kleinstadt Tarvis (Tarvisio) befindet sich nur zehn Kilometer nördlich des Sees und lädt mit ihrem sympathischen Stadtkern zum Flanieren und Goutieren ein. Am berühmten Tarviser Markt gibt es italienische Mode (immer Preise verhandeln!), um den Hauptplatz – der Piazza Unità –  nette Bars und Restaurants. Für viele Urlauber aus dem Norden ist Tarvis das erste kleine Highlight auf dem Weg nach Süden.

Der Ort Cave del Predil (auch Raibl genannt) ist leider keine besondere Augenweide, dennoch lohnt es sich, hier das militärische Museum und den Geomineralienpark zu besuchen. Dabei lernt man mehr über den Blei- und Zinkabbau, der hier betrieben wurde und man unterstützt zugleich die lokale Wirtschaft.

Extra-Tipps

Rund um den See gibt es viel verschiedene Wanderrouten – manche recht gemütlich, andere anspruchsvoll. Erwähnenswert ist der 5,5 km lange Rundwanderweg um den See. Dieser verläuft weitestgehend flach und ist für jeden gemütlich zu bewältigen. Anstrengender ist es hingegen, den Monte Lussari zu bezwingen.

Sie sind zwar fast zu klein zum Paddeln, aber dennoch wunderschön und erholsam: die zwei Fusine-Seen (Laghi di Fusine) liegen wenige Kilometer südöstlich von Tarvis und befinden sich in einem vielfältigen Wandergebiet. Hier führt auch der AlpeAdria Trail vorbei.

Das No Borders Music Festival findet bereits seit den 1990er Jahren jährlisch statt. Zuerst wurden die Konzerte am Hauptplatz (Piazza Del Unità) von Tarvis abgehalten, seit einigen Jahren finden diese jedoch an den Fusine-Seen statt.

In Tarvis kann man auch unter Anleitung an einem Waldbaden-Spaziergang teilnehmen und sich dabei in der Natur entspannen.

Wer sich gerade im benachbarten slowenischen Triglav Nationalpark befindet und kein SUP Board dabei hat, kann vom Ort Bovec aus an einer geführten SUP Tour oder an SUP Yoga Sessions am Lago del Predil teilnehmen, wobei der Transfer im Kleinbus bereits inkludiert ist.

Golfer finden am Kurs des Golfclub Senza Confini eine einzigartige Naturkulisse zwischen den Bergen vor. Seit 2013 kann man hier im italienisch-österreichisch-slowenischen Dreiländereck mit Genuß abschlagen und auch essen.

Tour

Vom Nordufer rechts weg zum Westufer und einmal um den See herum.

Länge

3,2 km

Dauer

1 Stunde

Ein- und Ausstieg

Am Nordufer beim Chalet al Lago.

SUP-Verleih

Keiner

Übernachtung

Affittacamere Buon Riposo
Largo Mazzini 4/A, 33018 Tarvisio
Tel. +39 (0)338 767 4416

Casa il Tiglio
Località Rutte Piccolo 20, 33018 Tarvisio
Tel. +39 (0)351 262 2438

Hotel Rosengarten
Via Bamberga 3, 33018 Tarvisio
Tel. +39 (0)428 66 88 32

Hotel Canin
Via Carinzia 7, 33010 Sella Nevea

Predel House
Strmec na Predelu 15, 5231 Log pod Mangartom (Slovenien)

Einkehr

Locanda del Minatore
Largo Giuseppe Mazzini 4, Cave del Predil, 33018 Tarvisio
Tel. +39 (0)338 767 4416

Tschurwald
Via Roma 8, 33018 Tarvisio
Tel. +39 (0)428 40534

Bar Trattoria Miramonti
Via Dante Alighieri 73, 33018 Tarvisio
Tel. +39 (0)347 543 0340

L’Altro Gusto Restaurant & Bar
Via Armando Diaz 20, 33018 Tarvisio
Tel. +39 (0)428 644223

Tizio E Caio
Via Roma 53, 33018 Tarvisio

Paddelerlebnis am einstigen Gletschersee

Für viele Leute, die im Süden Österreichs an der Grenze zu Italien leben, ist Tarvis (Tarvisio) der erste Anlaufpunkt, wenn man zwischendurch ein wenig italienisches Flair erleben möchte. Für Durchreisende ist die grenznahe Kleinstadt oftmals der erste Berührungspunkt auf dem Weg zu südlicheren Destinationen.

Nur etwa zehn Kilometer südlich von Tarvis erstreckt sich auf einer Fläche von einem Quadratkilometer der Lago del Predil (auch Raibler See genannt) und verzaubert jeden, der die kurvige Zufahrtsstraße durch das Tarviser Hinterland zurücklegt. Die Straße führt durch den ehemaligen Bergwerksort Cave del Predil, dessen Bergwerk 1991 geschlossen wurde und seither als Ruine brach liegt. Nach dem Lago del Predil führt die SS 54 über den Predil Pass weiter, um von dort in den slowenischen Triglav Nationalpark zu münden. Unter Rad- und Motorradfahrern ist die SS 54 eine äußerst beliebte Route, weshalb man hier mit viel Verkehr rechnen sollte.

Das merkt man nicht nur auf der Straße, sondern auch am Parkplatz vor dem Chalet al Lago am Nordufer des Sees. An schönen Tagen ist dieser relativ früh voll besetzt, allerdings gibt es hier ein ständiges Kommen und Gehen, sodass in der Regel immer wieder Parkplätze frei werden. Zum Aufpumpen der Boards ist es aber dennoch recht eng. Leider gibt es seit 2022 keinen Wassersportverleih mehr.

Wer hier paddeln möchte, muss also mit eigenem Equipment anreisen oder an einer geführten SUP Tour teilnehmen. Sind die Vorbereitungen dann vollbracht, geht es in wenigen Schritten zum See runter und hier lässt man sich am besten erst mal auf den überwältigenden Blick ein, welcher bereits im 19. Jahrhundert in romantischen Gemälden festgehalten wurde.

Zu allen Seiten fallen die felsigen und bewaldeten Berghänge der Julischen Alpen zu den Ufern herunter. Man fühlt sich wohlig eingekesselt in einer türkis-blau-grünen Landschaft mit blendend-weißen Kieselstränden wieder. Der zweitgrößte natürliche See Friauls ist ca. 30 m tief und entstand wahrscheinlich als Gletschersee in einer ehemaligen Moräne. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis dieses Naturidyll kein Geheimtipp mehr ist.

Darüber machen wir uns zunächst aber keine Sorgen, während wir am Strand unsere Route besprechen und die Finnen aufstecken. Zunächst paddeln wir gegen den leichten Südwind nach rechts weg und dem westlichen Ufer entlang. Neben uns scheint ein lokaler Schwimmverein gerade sein Vormittagstraining beendet zu haben und an den seichten Kiesstränden tummeln sich schon etliche Sonnenanbeter. Der See ist zwar sehr beliebt, aber dank der begrenzten Parkmöglichkeiten sind die Ufer nicht überfüllt.

Die gesamte Uferlinie wird von einem weiß-grünen Band umzogen – am Wasser liegen die weißen Kieselsteine, knapp dahinter meist grünes Gras oder üppige Bewaldung. Im Prinzip kann man an allen Seiten zum Wasser gelangen, um die Seele baumeln zu lassen. Als passionierte Paddler und begeisterte Bergsteiger verlieben wir uns sofort in dieses phänomenale Naturschauspiel der tropischen Wasserfarben zwischen den kräftigen und satten Farben der Gebirge und Wälder um uns.

Im glasklaren Wasser schwimmen gelegentlich kleine Baumstämme und Holzstöcke, während sich die Sonnenstrahlen darin sternförmig spiegeln. Obwohl die Uferstraße (SP 76) rechts über uns verläuft, bekommen wir davon kaum etwas mit – schließlich schirmen die Bäume Sicht sowie Motorgeräusche gekonnt ab.

Am kleinen Bachdelta des Canale Malga, welcher dem Raibler Aibl entspringt, entdecken wir ausgestelltes Kriegsgerät über dem See wachen. Das gesamte Gebiet gleicht mit seinen militärischen und bergbaulichen Relikten einem Freilichtmuseum. Nennenswert sind in dieser Hinsicht der gesamte Ort Cave del Predil, die alten Bauten am nordöstlichen Seeufer, die Batteria di Sella Predil sowie die Forte del Lago Predil. All diese Relikte sind der bewegenden Geschichte dieser Region verschuldet, welche auch Gegenstand unterschiedlicher militärischer Besitzansprüche war. Was einst österreichisch-ungarisch war und im Zuge der Weltkriege heiß umkämpft wurde, ist heute italienisches Staatsgebiet.

Indes paddeln wir auf die weitläufigen Strände am Süden des Sees zu. Hier sollte man nicht zu nahe am Ufer paddeln, denn die Wasserzugänge sind flach und man könnte darin stecken bleiben. Zwar gibt es vereinzelt kleine Parkplätze entlang der SP 76 am Westufer, die Uferabschnitte sind aber vollkommen naturbelassen. Das glasklare Wasser verleitet zum Hineinspringen und ist im Hochsommer trotz Gebirgslage angenehm warm.

Nach einer kleinen Pause geht es weiter zum Gamswurzgraben am Südostufer und von dort über das Ostufer wieder zurück. Egal wo man sich am See befindet, überall gibt es imposante Bergformationen zu sehen, wie beispielsweise die fünf Zinnen des Raibler Fünfspitz (Cinque punte – 1909 m) im Norden oder die steilen Felswände des Raibler Seekopf (Cima del Lago – 2125 m) im Süden.

Bevor wir jedoch wieder unter dem Chalet al Lago anlanden und diese kleine, aber feine Seeumrundung beenden, gilt es noch ein letztes Highlight zu erleben:

Am Nordufer gibt es je nach Wasserstand ein oder zwei Inselchen, die nur auf eine Umrundung warten. Die größere ist bewaldet und besonders unter Badegästen beliebt. Die kleinere besteht hingegen nur aus Gestein mit einer darüberliegenden Grasschicht. Wenn der Wasserstand passt, kann man entweder zwischen den zwei Inseln umher paddeln, oder nur die größere umfahren.

Ist der See wirklich randvoll, wird die kleinere Insel vollkommen vom Wasser bedeckt. Dazu muss man jedoch Glück haben, denn der Pegelstand variiert ständig. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, gibt auf Instagram einfach #lagodelpredil in der Suchfunktion ein und kann sich die aktuellsten Beitragsbilder ansehen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Juli meist extrem gute Chancen für einen vollen See bietet.

Im Bereich der Inseln befindet sich auch der Abfluss des Sees (Rio del Lago), welcher nur bei hohem Wasserstand das kristallklare Nass in Richtung Tarvis ableitet. Zum Abschluss unserer gemütlichen Tour lassen wir uns aber hier vor Ort noch im Wasser treiben und genießen die herrliche Abkühlung bei Lufttemperaturen jenseits der 30° C.

Danach bleibt man entweder gleich hier und genießt diesen Ort auf der Terrasse der Jausenhütte weiter, oder man fährt nach Tarvis runter, um sich eine knusprige Pizza zu gönnen. Ciao! A presto al lago!

Anspruch

1

Einkehr

1

Länge

3,2

Dauer

1

1 Bewertung für „Lago del Predil (Raibl See)

  1. Johann Rauner

    Beeindruckender Gebirgssee mit kristallklarem Wasser und herrlicher Gebirgskulisse der Julischen Alpen. Läd nicht nur zum Paddeln ein sondern auch zu einem kühlen erfrischenden Bad, .Sehr gut dokumentierte Tour und auch der Umgebung. Absolut empfehlenswert.

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