Adresse

Treporti

GPS

45.463772747895, 12.456822395325

Adresse

Treporti

GPS

45.463772747895, 12.456822395325

Anspruch 2 |  Einkehr 1 |  Länge 5 km |  Dauer 1 – 1,5 Stunden

Geschützt vor der etwas wilden Lagune Venedigs kann man die Kanäle um Treporti in Ruhe und Einsamkeit genießen. Hier gibt es Flusswanderfeeling auf Salzwasser und südländisch-maritime Fotomotive. Ahoi!

Allgemeine Infos

Befahrungsregeln

Auf den Kanälen und in der Lagune gibt man allen anderen (motorisierten) Wasserfahrzeugen Vorrang. Besonders in der Lagune sollte man eher am Ufer entlang paddeln, sofern man nicht vorhat die Insel Sant’Erasmo anzusteuern.
Etwaigen Müll mitnehmen, Pflanzen und Muscheln in Ruhe lassen!

Gefahren

Die Wasserzugänge an den Kanälen sind gemauert und weisen bei Ebbe leicht Höhenunterschiede von einem Meter auf. Dann wird vor allem das Anlanden zur Schwierigkeit, und wenn man ungeschickt ist auch zur Verletzungsgefahr. Am besten plant man diese Tour daher um den höchsten Wasserstand des Tages ein. Sinnvoll ist es, möglichst zum Höchststand der Flut wieder zurück zu sein, um leicht vom Wasser auf den Kai zu gelangen.

Ebenso befinden sich an den Kaimauern eine Menge scharfkantiger Muscheln, die das Board ankratzen oder auch zu Schnittverletzungen führen können. Gleiches gilt für so manche seichte Untiefe in den Kanälen. Wenn man eine Pause einlegen möchte, vorab immer nach dem Muschelbestand Ausschau halten, denn der kann messerscharf sein!

Natürlich gibt es in den beiden Kanälen ab und zu auch vorbeifahrende Boote, ihr Aufkommen ist aber begrenzt und überschaubar. Allerdings können die Bootswellen an den gemauerten Uferwänden leicht zurück schwappen und für Verschneidungen sorgen, wodurch das Wasser noch unruhiger werden kann. Im Zweifelsfall einfach kniend abwarten, bis die Wellen sich gelegt haben.

Beim Verlassen des ruhigen Canale Portosecco in die Lagune ist während des Tages mit starkem Verkehr zu rechnen. Man sollte auch immer wieder nach hinten blicken, um zu sehen, ob ein schnelles Gefährt im Anmarsch ist und im Anschluss starke Wellen auslöst. Dementsprechend wellig und unruhig ist es hier. Die Wellen überlagern sich teilweise und sind dann nur schwer einzuschätzen. Daher sollte man aufgrund dieses kurzen Tourabschnittes schon anständig Standfestigkeit und Manövrierfähigkeit am SUP mitbringen. Eine Schwimmweste und eine Leash sind hier auf jeden Fall von Vorteil. Außerdem vorausschauend und defensiv eher am Ufer paddeln!

Anfahrt

Die Anfahrt ist denkbar einfach, denn man fährt von Jesolo/Lido di Jesolo bzw. von Cavallino aus immer entlang der Hauptstraße SP 42 geradeaus in Richtung Westen (Punta Sabbioni). In Ca‘ Savio biegt man beim Kreisverkehr rechts ab und fährt ungefähr 300 m geradeaus, um zum großen Schotterparkplatz zu gelangen.

Wer mit den Öffis fährt steigt beispielsweise in Jesolo in die Bus Linie 19 ein, steigt in Lido di Jesolo am zentralen Busterminal auf die Linie 23 um fährt bis zur Bushaltestelle Via Fausta in Ca’Savio. Von Jesolo aus kann die Anreise jedoch bis zu einer Stunde dauern, da vor allem in Lido di Jesolo Dutzende Haltestellen angefahren werden. Nach der Haltestelle geht man zu Fuß 70 m geradeaus bis zum Kreisverkehr, an diesem dann nach rechts und erreicht nach weiteren 450 m den Startpunkt der Tour am Kai.

Parken

Entlang der Route gibt es einige geeignete Einstiegsstellen, ich habe mich für den Einstieg an der Brücke über den Canale Saccagnana entschieden, da es gleich um die Ecke auch einen großen kostenlosen Parkplatz gibt.

Ebenso ist der Einstieg im Bereich der Brücke über den Canale Portosecco unter ähnlichen Bedingungen denkbar. In diesem Fall könnte man ein Stück weiter bei der Kirche kostenfreie Parkplätze finden (in Italien immer weiß markiert).

Andererseits kann man beispielsweise auch an der Via degli Armeni kostenlos parken und an der gegenüberliegenden Seite einsteigen.

Kostenlos parken kann man auch an der Via Alvise Cadamosto, von dort ist es aber zur nächsten Brücke entlang der Tourroute etwa 400 m zu Fuß. Man könnte allerdings auch gleich von dort an der Slipanlage oder an der Stiege in den nördlichen Teil des Canale Saccagnana einsteigen und dabei obige Probleme (Höhendifferenz an den Kais) vermeiden. Allerdings wäre das dann eine etwas andere Tour.

Baden

Entlang dieser Route ist baden nicht unbedingt angesagt, denn während in den Kanälen immer wieder Boote auftauchen können, ist die venezianische Lagune meist sehr stark befahren. Außerdem besteht vielerorts auch das Problem mit dem Muschelbestand. Aus diesem Grund sind Badeschuhe ebenfalls sinnvoll.

Tour

Von der ersten Brücke (am Kreisverkehr, Via degli Armeni) den Canale Saccagnana rechts weg und später links in den Canale Portosecco. Diesen bis in die Lagune weiter und links herum zurück in den Canale Saccagnana.

Länge

5 km

Dauer

1 – 1,5 Stunden

Ein- und Ausstieg

An der ersten Brücke des Canale Saccagnana (beim Kreisverkehr, Via degli Armeni).

SUP-Verleih

Camping Ca’Savio
Via di Ca’Savio 77, 30013 Cavallino Treporti
Tel. +39 (0)41 966017

Noleggio Mieten Rent SUP pedalò
Via Fausta, 30013 Cavallino-Treporti
Tel. +39 (0)338 6274142

Little Maui Watersports Centre
Via delle Batterie 38, 30013 Cavallino-Treporti
Tel. +39 (0)351 7767959

Water Sport Center Venezia
Via Montello 6, 30013 Cavallino-Treporti
Tel. +39 (0)349 4512854

Einmal Fischerdorf und zurück

Der beschauliche Ort Treporti ist Teil der Gemeinde Cavallino-Treporti und bis auf seinen Marktplatz mit der Dreifaltigkeitskirche touristisch unauffällig. Durchzogen wird der Ort jedoch von drei Kanälen, welche auch dem Fischfang und der Fischzucht dienen. Sie fließen mit einem gediegenen Tempo von etwa einem km/h von der 550 km² großen Lagune Venedigs kommend nach Osten. Und das macht Treporti aus Paddlersicht wieder sehr interessant, zumal die gesamte Region auch mehrere Naturschutzgebiete und eine Menge verträumter Fischeridylle in sich vereint.

In der Regel reist man von Jesolo kommend nach Treporti an, denn auf der anderen Seite – im Westen – gibt es nur die Wasserwege der venezianischen Lagune. Die Straßen in und um Treporti laden im Auto zum Gasgeben ein, aber man sollte immer mit einer Polizeikontrolle rechnen, wie ich als Außenstehender während einer Radtour selbst beobachten konnte.

Aufgrund der hochgezogenen Kais und Uferwände ist ein Einstieg zum Wasser nur sehr selektiv möglich und man muss zusätzlich den Tidenhub beachten, da an den meisten Wasserzugängen einfach zu große Höhenunterschiede bestehen. Darum sollte man die Tour am besten in der Zeit des höchsten Wasserstandes absolviert haben, dann hat man bei den meisten Wasserzugängen mit etwas Glück weniger als einen halben Meter Höhenunterschied beim Ein- und Aussteigen.

Der Einstieg ist dabei noch weniger kritisch und kann gerne über größere Höhenunterschiede erfolgen, wenn man am SUP sicher Position einnehmen kann. Der Ausstieg wird ab einer gewissen Uferhöhe jedoch deutlich erschwert bzw. ganz unmöglich, da macht jeder Zentimeter weniger Höhe einen großen Unterschied aus. Im Bereich der Brücken bieten sich aber in der Regel die besten Bedingungen, wobei es hilft, vorab Satellitenbilder zu vergleichen.

Wahrlich optimale Einstiege gibt es, wenn man nördlich des Ortskerns das Wasser betreten möchte und die große Treporti-Runde paddeln möchte (siehe Alternative unten). Dann steigt man gemütlich an der nördlichen Brücke ein, wo es an einer Seite eine Slipanlage und an der anderen eine Stiege bis zum Wasser gibt. Sollten die kostenfreien Parkplätze in der Via Alvise Cadamosto bereits besetzt sein, versucht man es halt 150 m weiter bei der Kirche.

Ich entscheide mich für den Ein- und Ausstieg am kleinen Bootsanleger an der ersten Brücke von Jesolo kommend. Schräg gegenüber liegt ein großer und kostenfreier Parkplatz, von dem aus man binnen einer Minute am Einstieg ist.

Ich steche gegen elf Uhr vormittags in See, damit ich um die Mittagszeit zum höchsten Wasserstand wieder halbwegs komfortabel den Kanal verlassen kann. Vom Start weg zieht es mich gleich ins Landesinnere, also nach rechts und unter der Brücke durch. Hier stehe ich nun am Canale Saccagnana und paddle in wenigen Minuten an den aufgefädelten Fischerbooten vorbei, um mich danach in einer einsamen Lagunenlandschaft wieder zu finden.

Zu beiden Ufern wachsen mir unbekannte Pflanzenteppiche und unter mir blitzt immer wieder Seegras auf. Glücklicherweise schwimmt nur um die Brücke herum auffällig viel Seegras an der Wasseroberfläche, ein paar hundert Meter weiter ist damit bereits Schluss. Die Lagunenkanäle, wie auch die gesamte Lagune, sind gekennzeichnet von Salzwiesen, sandigen Untiefen und eines sich beinahe stündlich ändernden Charakters. Das Gesicht der weitläufigen Lagune ändert sich auch tagsüber ständig.  

Das beruhigende Singen der Zikaden ist mein ständiger Wegbegleiter, außerdem soll es hier neben Reihern, Möwen und Stelzenläufern auch Flamingos und Kormorane geben. In der Ferne erblicke ich immer wieder einsam in der Landschaft stehende Türme. Zwischen hier und Jesolo gibt es in regelmäßigen Abständen über 200 dieser Weltkriegsartefakte, welche ungefähr zwischen 1850 und 1919 erbaut wurden und seinerzeit der Signalübertragung zu Fernmeldezwecken dienten. Als gelungenen Kontrapunkt mache ich über mir beinahe im Minutentakt die vom Flughafen Venedigs startenden Linienflugzeuge aus. Alles in allem ergibt sich damit ein sehr unterhaltsames Schauspiel für Paddler.

Schneller als gedacht erreiche ich nach bereits einem Kilometer die Mündung des Canale Portosecco, der von links in den Canale Saccagnana fließt. Fragt sich nur, wieso man einen Wasserkanal so bezeichnet, denn secco – also trocken – sollte es weder im Kanal, noch im später folgenden Hafen sein. Ich kann das Rätsel wohl nicht lösen und biege hier nach links in den Kanal ein. Zugegeben – der Wasserstand ist geringer und der Kanal schmäler. Wer zu nah am Rand paddelt, könnte im Lehm stecken bleiben. Andererseits kann man hier aber auch absteigen und herrlich im knietiefen Wasser waten. Ich sehe rechts bereits die Kirche zu Treporti und nähere ich mich schon wieder dem Ortskern und damit auch der zweiten Brücke des Ortes.

Bootsverkehr gab es bisher kaum, und die wenigen Wasservehikel, die an mir vorbeizogen bremsten artig ab, damit ich nicht von den Wellen verschluckt werde. Sehr zuvorkommend diese Italiener – zusätzlich zu Gente di Mare sind sie auch vollblütige Gentlemen di Mare. Am Donnerstag ist im Sommer immer Markttag in Treporti, dann ist auch die kleine Brücke über den Portosecco-Kanal etwas stärker befahren. Am Wasser kann ich mich indes noch immer frei bewegen.

Nach der Brücke passiere ich noch eine kleine Werft zu meiner Linken und danach ist es bis auf den pflichtbewusst bellenden Hund wieder recht einsam zwischen den Privathäusern an den Ufern. Nach einer leichten Rechtskurve sehe ich aber schon etwas hektischeres Treiben voraus, denn die Lagune mit ihrem Schiffsverkehr und dem deutlich unruhigerem Wasser sind bereits zum Greifen nahe.

Beim beliebten Restaurant Al Pescatore halte ich an, um mir einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Dreieinhalb Kilometer vor mir erblicke ich dabei den Turm der Kirche der Heiligen Catherina auf der Insel Mazzobro. Venedig muss sich scharf links von mir befinden, aber sehen kann ich die Lagunenstadt nicht, denn dazwischen liegen noch einige Inseln.

Nun geht es raus auf die raue Lagune voller Schiffsverkehr und unruhiger Wellen. Beides macht das Vorankommen mühsam und koordinativ als auch muskulär anstrengend. Die Beine und Gesäßbacken müssen die Schaukeleinheit am Wasser ständig ausgleichen. Daher verwerfe ich schnell meinen ursprünglichen Plan, die paar hundert Meter zu Gemüseinseinsel Venedigs – Sant’Erasmo – zu paddeln und richte mich statt dessen gleich nach links (Süden) aus, um wieder zum Canale Saccagnana zu gelangen.

Ein einsamer Kanufahrer paddelt mir von der gegenüberliegenden Seite entgegen und schneidet gekonnt durch die Wellen. Das nervt mich schon ein wenig, denn mir ist das mit meinem iSUP und der hohen Stehposition einfach nicht so möglich wie ihm. Hätte ich es doch auf die andere Seite wagen sollen? Machbar ist es auf jeden Fall, zumindest für erfahrene Paddler und mit ein wenig Geduld.

Private Motorboote, Yachten, Fischerboote und Transportschiffe – in der Lagune fährt alles am Wasser, und das recht schnell. Auch die Passagierschiffe zwischen Venedig und seinen Inseln verkehren hier täglich. Zwischendurch knie ich mich hin, als mich eine Motoryacht von hinten großräumig überholt. Die gleich auf mich auftreffenden Wellen auszusitzen scheint mir im Moment das Angenehmste zu sein. Der Kapitän steht stolz am Steuer, lächelt mich an und gibt mir einen Daumen hoch. Ich erwidere seine freundliche Geste und spüre in mir die Motivation aufkommen, nicht klein beizugeben. Also stehe ich wieder auf und paddle die seitlich schräg einfallenden Sinuskurven bis in den Kanal rein – fühlt sich doch gleich besser an, als nur zu knien!

Die Lagune drückt das Wasser gemächlich durch den Canale Saccagnana und ich genieße die letzten Paddelminuten vor dem Ausstieg. Rechts ober mir führt neben der Straße der perfekt ausgebaute Radweg vorbei, den ich gestern schon auf zwei Rädern testen durfte. Links nur wilde Natur mit all ihren Gräsern und Wasserpflanzen.

Zur Mittagszeit erreiche ich wieder den kleinen Hafen an der Einstiegsbrücke und steige problemlos und um etliche Impressionen reicher aus dem Wasser. Hier ist der Vorteil, dass einige Anlegestellen auch noch einen Holzsteg haben, der etwas näher (tiefer) am Wasser liegt, als der Kai. Das macht das Aussteigen zwar leichter, das Verlassen dieser schönen Gegend fällt aber trotzdem schwer.

Alternativen: Wer sich gern mit dem Wellengang und dem Verkehrsaufkommen in der Lagune auseinandersetzen möchte, hat die Gelegenheit die Tour um etwa anderthalb Kilometer zu verlängern, indem man zur gegenüberliegenden Insel Sant’Erasmo paddelt und von dort wieder zurück in den Canale Saccagnana.
Die große Treporti-Umrundung würde hingegen den Canale Portosecco vollständig aussparen und stattdessen vom südlichen Teil des Canale Saccagnana bis zum nördlichen Teil des Kanals ausgedehnt werden. Dieser Rundkurs führt dann über eine Länge von 9,5 km.

Anspruch

2

Einkehr

1

Länge

5 km

Dauer

1 – 1,5 Stunden

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