Völkermarkter Stausee Westbecken
Adresse
Völkermarkter Stausee
GPS
46.640479678531, 14.608383178711
Anspruch 2 | Einkehr 1 | Länge 8 km | Dauer 2 – 3 Stunden
Aulandschaften und verträumte Inselchen charakterisieren das westliche Becken des Völkermarkter Stausees genauso wie Weitblicke bis zu den alpinen Landesgrenzen Kärntens. Auf dem SUP ist man hier ein Blickfang mit Seltenheitswert.
Allgemeine Infos
- Kärnten Card
- Völkermarkter Stausee Wikipedia
- Südkärnten Touristeninfo
- Tour Video
- Klima
- Wind, Wellen , Wetter
Befahrungsregeln
Entlang dieser Route passiert man drei Naturschutzgebiete, die mit Fahrzeugen und Schwimmkörpern jeglicher Art nicht befahren werden dürfen: die zwei Natura 2000 Gebiete Völkermarkter Stausee und Flachwasserbiotop Neudenstein sowie das Vogelschutzgebiet Brenndorfer Au. Im Bereich dieser Schutzgebiete bitte leise und respektvoll gegenüber der Natur sein sowie etwaigen Müll mitnehmen!
Bereits ab dem Tourstart im Bereich der Fishery Steffan wird gerne gefischt, und in weiterer Folge auf dem gesamten Stausee. Fischern und ihren Booten früh genug ausweichen!
Sollte man unerwarteterweise Schwimmern begegnen, bitte auch diesen früh genug Platz machen!
Gefahren
Der Einstieg an der kleinen Bar ist steil und erdig, dafür aber ohne rutschige Felsformationen.
Vor allem im Bereich der Fishery wird gerne gefischt. Darum hier eher zur Mitte hin und weg vom rechten Ufer orientieren. Für die gesamte Tour gilt, Fischerbooten auszuweichen, um keine Probleme mit den Fischern zu bekommen und um an keinen Leinen hängen zu bleiben.
Zu Tourbeginn paddelt man über Teppiche von Wasserpflanzen und über teilweise untiefes Wasser von maximal 50 cm Höhe. Die Wasserpflanzen so gut es geht umfahren, damit nichts an den Finnen hängen bleibt und folglich die Fahrt bremst.
Erfolgt der Ausstieg direkt unter der Stauseebrücke bei Völkermarkt, muss man über die Felsblöcke unter der Brücke und zum Radweg hinauf das Wasser verlassen. Das ist nicht besonders schwierig, erfordert jedoch Konzentration, weil es rutschig sein kann und man nicht unbedingt in allfälligen Vogelkot steigen möchte.
Wer am Fischerhafen davor nett fragt und ein OK bekommt, geht gemütlich an der Slipstelle an Land, muss hier aber achtgeben, nicht auszurutschen. Am besten neben dem Asphalt anlanden.
Anfahrt
Die Fishery Steffan ist aus allen Himmelsrichtungen am besten mit dem Auto erreichbar, egal ob aus der Region oder gar aus Italien oder Slowenien.
Es gibt zwar in der Nähe auch Bushaltestellen, die nächste ist aber 1,3 km von der Fishery entfernt (Fußweg). Weiter entfernte Bushaltestellen befinden sich im Bereich des Ortes Tainach (Tainach Dauhofen, Tainach West), bedeuten aber nochmals bis zu 1,7 km mehr Fußweg. Außerdem sind die öffentlichen Verbindungen aus Italien und Slowenien sehr langwierig und meist eine Kombination aus Bahn und Bus.
Wer mit den Öffis anreist kann sowieso versuchen, am Nordufer der Drau direkt unter der Brücke zu starten, um sich so etliche hundert Meter Fußweg zu ersparen.
Das Ziel der Tour an der Stadt Völkermarkt ist ebenso am besten mit dem Privatfahrzeug zu erreichen. Entweder fährt man zum Rastplatz Völkermarkter Stauseebrücke oder zum Bootshafen Völkermarkt.
Die Rückfahrt mit dem Bus beginnt erst direkt in der Stadt und erfordert davor einen Fußmarsch von mindestens 1,4 km, um von der Drau bergauf zur zentralen Bushaltestelle zu gelangen. Allerdings verlaufen weite Teile dieses Weges über stark befahrene Straßen ohne Gehsteig.
Überregionale Bus-, Bahn- und Flugverbindungen findet man über die Vergleichsportale Omio, Busbud sowie RailEurope. Wer mit dem Flugzeug anreist, landet entweder am Flughafen Klagenfurt oder am Flughafen Ljubljana.
Parken
Wer den Stausee durchqueren möchte, wie im Rahmen dieser Tour, shuttelt am besten mit zwei Autos.
Das erste Auto parkt man beispielsweise nahe des Tourstarts bei der Fishery Steffan an einem der nicht reservierten Parkplätze. Die Parkplätze für Hotelgäste sind beschriftet und dementsprechend zu meiden. Von dort geht man dann 150 m bis zur Bar, an der die Tour beginnt.
Ebenso kann man am Parkplatz der ehemaligen Erlebnisschifffahrt Südkärnten kostenlos parken. Das verkürzt die Tour jedoch um 650 m, da man erst an der Anlegestelle des leerstehenden Passagierschiffs Magdalena das SUP besteigt.
Das zweite Auto lässt man dann am Ende der Tour im Raum Völkermarkt stehen. Am kleinen Hafen an der Völkermarkter Stauseebrücke gibt es nur wenige öffentliche Parkplätze, dahinter liegt der Bereich des Fischerhafens. Sollte vorne alles zugeparkt sein, bitte die Fischer fragen, ob man auch in ihrem Bereich ausnahmsweise sein Auto abstellen darf.
Ist beides bedauerlicherweise nicht möglich, verlängert man die Tour einfach um knapp einen Kilometer bis zum nächsten Hafen und parkt im Bereich des Lokals Hafenrast.
Baden
Der Stausee ist kein typischer Badesee, das Flusswasser ist im Bereich des Stausees jedoch relativ warm und beträgt im Sommer knapp 18° C. So findet man auch noch im Oktober halbwegs angenehme Wassertemperaturen vor, wenn der Spätsommer warm war. Wer wirklich mal vom SUP oder vom Ufer ins Wasser gehen möchte, sollte dennoch aufpassen, abseits von möglichen Booten und Fischerleinen zu schwimmen.
Wenn das nicht überzeugt, dann kann man auf eine Menge toller Badeseen südlich des Stausees ausweichen. Der Klopeinersee zählt beispielsweise zu den wärmsten Badeseen des Landes und ist im Sommer ein wahres Urlaubsparadies. Um ihn herum befinden sich auch noch der Turnersee , der Sonnegger See und der Gösselsdorfer See.
Wer auch während der kalten Jahreszeit baden möchte, genießt das hochwertige Angebot im Badehaus Klopeinersee. Es hat ganzjährig geöffnet und bietet neben einem Infinity Pool auch vier Saunen, einen FKK-Bereich sowie Masseure.
Tour
Von der Fishery Steffan in Seidendorf bis zur Völkermarkter Stauseebrücke.
Länge
8 km
Dauer
2 – 3 Stunden
Ein- und Ausstieg
Einstieg an der Bar vor der Fishery Steffan.
Ausstieg im Bereich der Völkermarkter Stauseebrücke.
SUP-Verleih
Draupaddelweg
Dahlienweg 14, 9161 Maria Rain
Tel. +43 (0)463 2032 30100
SUP2GETHER
Mobiler SUP Verleih
Am Birkengrund 26, 9073 Klagenfurt
Tel. +43 (0)463 20323020
Lagunenhaftes Vergnügen am aufgestauten Fluss
Manche Leute behaupten ja, dass Südkärnten über 7 ½ Seen verfügt. Der Völkermarkter Stausee wird bei ihnen als halber See bezeichnet, weil er ja eigentlich der Draufluss ist. Tatsächlich ist er aber sogar 4,5-mal größer als alle anderen sieben echten Seen der Region zusammengenommen. Mit seinen 9,3 km² ist er der drittgrößte See des Bundeslandes und natürlich für SUP-Fans ein absolutes Vorzeigerevier.
Die Durchquerung des westlichen Beckens ist nur eine von unzähligen Routenoptionen am Stausee, und wir beginnen unsere Reise an der Bar bei der Fishery Steffan in Seidendorf. Vom Parkplatz sind wir binnen weniger Schritte beim Wasser und steigen vorsichtig den kleinen Hang neben der Gästeterrasse der Bar hinunter. Es ist erdig und etwas steil, aber kein besonders schwerer Einstieg.
Das Wasser ist hier bereits stark aufgestaut und von der etwas höheren Fließgeschwindigkeit der Drau noch ein paar Kilometer flussaufwärts ist hier nichts mehr zu spüren. Achtgeben müssen wir jedoch, dass wir nicht an den Unterwasserpflanzen im seichten Wasser einhaken und diese zerstören. Da wir jedoch nach ihrer Ausrichtung flussabwärts paddeln, bleiben wir nicht daran hängen und können gleich zügig an den von rechts einstrahlenden Fischerleinen vorbei paddeln.
Der Stausee entstand 1961 durch die Aufstauung für das 15 km entfernte Kraftwerk Edling und ist an den meisten Stellen kaum tiefer als fünf Meter. Neben der Fischerei ist er vor allem auch für Rudersportler relevant, seine Weitläufigkeit bietet natürlich auch uns Stand-Up-Paddlern eine Menge unterhaltsamer Routen.
Gleich vor uns führt die Tainacher Brücke über den Stausee und zum Klopeiner See. Direkt an der Brücke liegt seit 2022 das stillgelegte Passagierschiff Magdalena der insolventen Schiffahrt Südkärnten GmbH und verfällt vor sich hin. Wir paddeln darauf zu und inspizieren das 23 m lange Relikt näher. Außen wie innen ist sicher eine Grundreinigung angesagt. Dazu außen neuer Lack, innen eine zeitgemäße Raumgestaltung, und schon sieht die Sache wieder etwas runder aus.
Schade, dass sich bisher niemand gewagt hat, das Schiff zu renovieren und eine coole Boots-Bar daraus zu machen. Paddler könnten auch hier im Bereich der Anlegestelle die Tour beginnen und dazu gleich dahinter am immer noch zugänglichen Parkplatz der ehemaligen Schifffahrtsgesellschaf das Auto abstellen.
Für uns geht es in der Einsamkeit weiter Richtung Westbecken des Stausees, das aufgrund seiner Größe eigentlich auch das Hauptbecken darstellt. Bis auf Schwäne und allfällig am Ufer ankernde Fischerboote ist heute am Wasser wenig los. Wir haben den Stausee für uns alleine und schwärmen über die beneidenswerten Häuser, die immer wieder über dem Ufer erscheinen und deren Errichtung heute wahrscheinlich unbezahlbar wäre.
Über dem Nordufer erblicken wir ein paar Kilometer vor uns das Burg-Schloss Neudenstein aus dem 14. Jahrhundert, welches sich heute in Privatbesitz befindet. Wir paddeln darauf zu und kommen dabei unweigerlich an einem Hafen vorbei, der zum Fischereirevier Stürzenbecher Neudenstein gehört.
Dieses profitiert enorm vom hohen Nährstoffangebot im Wasser und dem daraus resultierenden Fischreichtum im Stausee. Von unserem Standort vor dem Hafen zwar uneinsichtig, erstreckt sich in der Mitte dieses Fischereireviers auch das verführerische Atoll des Flachwasserbiotops Neudenstein. Das Areal wäre sicher ein interessanter SUP-Spot für eine kleine Tour, darf als Naturschutzgebiet aber leider nicht befahren werden.
Indes reizt uns eine Insel, die wir 500 m vor uns am Südufer des Stausees sehen. Schnellen Paddelzuges bewegen wir uns darauf zu und sind uns dabei nicht ganz sicher, ob wir an ihr vorbei und wieder in das große Becken des Stausees gelangen. Es könnte nämlich auch lediglich eine kleine Bucht sein, die nur diesen einen Wasserzugang hat.
Wir durchqueren den Stausee vom Hafen runter zur vermeintlichen Insel und treten folglich in eine abgeschiedene Ruhezone ein. Außer Vogelgezwitscher hört man hier gar nichts auf diesem versteckten Freiluftpool am Südrand des Stausees. Angrenzend befindet sich das Vogelschutzgebiet Brenndorf, welches laut einer Hinweistafel nicht betreten werden darf.
Es handelt sich tatsächlich um eine langgestreckte Insel, und als wir sie hinter uns lassen, entdecken wir noch eine winzige Insel, an der sich ein Fischerboot positioniert hat. Mit zwei Paddlern hat der Fischer in diesem abgeschiedenen Versteck sicher nicht gerechnet. So kann es jedem gehen – auch uns. Denn als wir etwas später schon Mitten im Hauptbecken sind, ragt plötzlich eine kleine PV-Anlage aus dem Wasser.
Auf dem Metallpfosten ist sogar ein Anschlusskasten angebracht, damit man offensichtlich mitten am See sein elektrisches Boot beladen kann. Mit dieser Kuriosität haben dann wir nicht gerechnet, und sie sollte nicht die letzte sein, bevor wir anlanden.
Wortlos und mit herzhaft kräftigen Zügen treiben wir unsere Boards über den See und verschmelzen mit der Weite der Landschaft und dem Rhythmus unserer Bewegungen. Von hier aus sieht man Kärntens Grenzgebirge zum Süden und zum Osten hin. Die Völkermarkter Stauseebrücke rückt immer näher und wir schmiegen uns langsam an das Nordufer, um auf kürzestem Weg zum Ziel zu gelangen.
Der Blick nach oben besteht nur aus Wald und blauem Himmel, aber als es droht zu perfekt zu werden, entdecken wir eine abgelegte Autobatterie am erdigen Ufer. Als erfahrene Müllsammler auf SUPs haben wir schon viel gesehen, aber das muss nun wohl wirklich nicht sein.
Die Batterie musste offensichtlich vom Wasser aus hierher gebracht und auf das Ufer gestellt worden sein, denn anders wäre es kaum möglich gewesen. Außerdem wiegt so ein Teil an die 20 kg, also nicht unbedingt leicht in der Handhabung.
Als wir die abgestellte Batterie bergen und auf eines unserer SUPs stellen stolpern wir über eine weitere Batterie, die im Wasser liegt. Mit beinahe 40 kg Zusatzgepäck paddeln wir den letzten Kilometer bis zum Hafen und gehen direkt unter der Brücke an Land. Hier sollte man achtgeben, nicht auf Vogelkot zu treten, abgesehen davon ist man recht schnell über die Felsblöcke und am Radweg.
Lieber wären wir an der Slipstelle des Hafens angelandet, aber diesmal hatte ein recht forscher Fischer etwas dagegen, weil es ein privater Hafen sei. Was letztes Jahr bei unserer Tour durch das östliche Becken problemlos funktionierte, ist halt heuer nicht möglich. Darum einfach mal nett fragen, und wenn man ein Nein bekommt unter der Brücke oder im Zweifel am nächsten Hafen die Tour beenden. Ausgezahlt hat sich diese SUP-Tour auf jeden Fall – für uns und für das nun etwas sauberere Ufer.
Alternativen: Man kann diese Tour an unterschiedlichen Spots beginnen und beenden. Ein alternativer Startpunkt wäre an der Anlegestelle des aufgelassenen Passagierschiffs Magdalena. Dieser verkürzt die Paddeldistanz um bis zu 700 m. Man könnte auch erst am öffetlichen Bootshafen Völkermarkt vom Wasser gehen, was die Tourdistanz wiederum um fast einen Kilometer verlängert.
Wer eine Halbtages-Tour erleben möchte, kann diese Tour als Rundkurs absolvieren, oder einfach weiter bis ins Ostbecken des Stausees paddeln.
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