Adresse

Schütt

GPS

46.563994622398, 13.761491775513

Adresse

Schütt

GPS

46.563994622398, 13.761491775513

Anspruch 3 Paddel  |  Einkehr 1 Krug |  Länge 15 km |  Dauer 2,5 – 3 Stunden

Die Gail ist für ihr glasklares und kühles Wasser bekannt. Wer dem Wildwasser auf diesem Fluss entgehen möchte, paddelt am besten seine letzten dreizehn Kilometer bis zu seiner Mündung in die Drau und genießt dabei unterschiedliche kleinere Herausforderungen sowie einen tollen Blick auf die Karawanken.

Allgemeine Infos

Befahrungsregeln

Die Uferbänke nur zum kurzen Pausieren ansteuern und sich leise verhalten, um die Tiere nicht unnötigen Stressoren auszusetzen. Ebenso Müll immer mitnehmen.

An der Drau hat die Passagierschifffahrt immer Vorrang.

Gefahren

Die Gail führt entlang der gesamten Strecke angenehm befahrbares Zahmwasser mit einigen leichten Wildwasserpassagen und Schwällen.

Der Einstieg ist etwas steinig und das Becken zwischen den aufgeschütteten Felsen an den sogenannten weißen Steinen der Gail ist zur Autobahnbrücke hin recht seicht (am Satellitenbild an der bräunlichen Schattierung des Wassers erkennbar). Einmal im Wasser, muss man wohl an die einhundert Meter zu Fuß zurücklegen und das Board über die Felsaufschüttung tragen/schieben. Hier zeigt sich bereits, dass gute Neopren- oder Badeschuhe mit rutschfester Sohle unabdingbar sind, denn auch an anderen Stellen kann es nötig sein, über die glatten Steine durchs Wasser zu waten.

Entlang der gesamten Strecke gibt es etliche seichte Passagen, die jedoch befahrbar sind. Im Extremfall einfach das Gewicht aufs vordere Drittel des Boards verlagern, um die Finnen hinten hoch zu bekommen.

Unter dem Steg beim Gailstüberl bildet sich eine Sohlschwelle aus, die nur über die Mitte gut befahren werden kann. Dazu paddelt man knapp links am Mittelpfeiler vorbei und findet eine passable Lücke zwischen den Felsen voraus – hier locker in den Knien bleiben und mit Körperspannung durchpaddeln.

Alternative: links vorbei durch das seichte Flussbett waten und nach dem Steg wieder einsteigen.

Eine weitere Sohlschwelle gibt es vor den Sandbänken nach Passieren der Eisenbahnbrücken bei Gödersdorf. Die Schwelle ist ganz rechts befahrbar, man darf aber unter Umständen mit einer Wasserlandung rechnen. Anderenfalls früh genug links ran, durch das seichte Wasser waten und vorsichtig das Board ufernah über die Schwelle tragen.

Kurz bevor man ins Villacher Stadtgebiet kommt, kann es an der Sandbank bei den Grillplätzen nochmals kurz stärkeren Wellengang geben. Hier stehen auch immer wieder gerne Fischer im Fluss, also Augen auf und rechtzeitig ausweichen!

Wer im Frühling auf der Drau und auf der Gail paddelt, muss mit sehr kaltem Schmelzwasser rechnen. Die Schneeschmelze kann durch das zusätzliche Wasser in den Abschnitten westlich von Villach auch für eine turbulentere Strömung sorgen.

An der Drau verkehren Passagierschiffe. Diesen bitte rechtzeitig ausweichen!

Anfahrt

Von Villach kommend nimmt man die Kärntner Straße B 83 stadtauswärts Richtung Süden (Udine, Wurzenpass, Tarvisio) und fährt nach Warmbad rechts Richtung Schütt ab (Abzweigung Wurzenpass, Tarvisio). Kurz bevor man unter der Autobahnbrücke (A2) durchfährt, nochmals rechts nach Schütt/Oberfederaun/Unterfederaun abzweigen und der Schütter Straße etwa fünf Kilometer forlgen, bis man die Autobahnbrücke der A2 unterquert hat und sich auf Höhe der Kiesbänke und der sogenannten weißen Steine der Gail befindet. An den wenigen und hoffentlich freien Parkflächen am Straßenrand parken bzw. aussteigen.

Parken

Das Parken gestaltet sich am Einstieg etwas schwierig. Entlang der Schütter Straße gibt es zu beiden Straßenseiten zwar ein paar einzelne Abstellplätze, diese können an schönen Tagen jedoch bereits besetzt sein.

Am besten ist, man lässt sich dorthin führen, sodass man sein KFZ selbst nicht abstellen muss. Egal von wo man in dieser Gegend in die Gail einsteigt, man wird immer irgendwie am Straßenrand einen Abstellplatz und danach einen Weg durch einen Grüngürtel finden müssen.    

Baden

Die Gail ist eigentlich für ihr kühles Gebirgswasser bekannt, allerdings kann die Wassertemperatur im Hochsommer überraschend warm werden. In der Schütt wird zwischen dem Kraftwerk und den weißen Steinen an unzähligen Sand- und Steinbänken das relativ kühle und klare Wasser genossen. In den aufgestauten Becken gibt es im Hochsommer auch Seetemperaturen über 20° C.

Entlang der gesamten Strecke findet man immer wieder Wasserzugänge, Sandbänke, und im Raum Villach etliche Badeplätze mit vorgelagerten Parkmöglichkeiten, und das alles zum Nulltarif.

Die Drau führt im Sommer oft braunes Wasser und ist aufgrund der darin mitgeführten Sedimente nicht immer so klar und einladend wie die Gail. An geeigneten Wasserzugängen kann man entlang dieser Route auch in diesen Fluss steigen, da die Fließgeschwindigkeit teils gegen Null tendiert.

Im Raum Villach gibt es außerdem etliche Bademöglichkeiten im Freien sowie die Indoor-Bäder Kärnten Therme und Warmbaderhof in Warmbad.

Tour

Von der Schütt in nordöstliche Richtung zum Silbersee.

Länge

15 km

Dauer

2,5 – 3 Stunden

Ein- und Ausstieg

Einstieg: die weißen Steine der Gail bei Oberschütt.
Ausstieg: Schiffsanlegestelle an der Drau beim Silbersee.

SUP-Verleih

Kanupanzi
Vorderberg 144, 9614 Vorderberg
Tel. +43 (0)4256 29196

Fels & Wasser
Flurweg 20, 9524 Villach
Tel. +43 (0)650 6161327

Kajak Center Faak     
Am Sonnhügel 1, 9583 Faak am See
Tel. +43 (0)650 41 022 71  

Drau Paddelweg
Dahlienweg 14, 9161 Maria Rain
Tel. +43 (0)463 2032 30100

FreizeitBASE
Drauterrassen beim Lagana am Fluss
Tel. +43 (0)463 203230100

Unterhaltsamer Ritt über klares Wasser

Die Gail ist der längste rechte Nebenfluss der Drau und entspringt dem Osttiroler Gailtal. Nach 122 km mündet sie beim Villacher Gailspitz in die Drau. Leider begann man schon zum Ende des 19. Jahrhunderts den Fluss großflächig und über weite Teile zu regulieren, sodass der Abschnitt unter dem alten Kraftwerk Schütt 1 und dem Gailspitz viel von seiner mäanderartigen Natürlichkeit eingebüßt hat.

Dennoch macht eine Paddeltour bis zum Silbersee eine Menge Spaß und bietet weitgehend einsame Abschnitte mit teils leichtem Wildwasser. Abenteuerlich wird bereits die Suche nach einem geeignetem Einstieg, denn ab dem 2018/19 sanierten Kraftwerk Schütt 1 liegt der Fluss im Bereich der Schütt über eine Strecke von ungefähr 4,5 km trocken. Bis zum Kraftwerk hin ist der Fluss noch recht naturbelassen und teils ungestüm. Durch die Regulierung ist die weitestgehend trockengelegte Schütt nicht befahrbar, jedoch ein beliebtes Naturbadegebiet. An schönen Tagen aalen sich Sonnenanbeter und Wasserratten zwischen den Uferbänken und Felsaufschüttungen.

Ich wähle meinen Einstieg am unteren Ende dieser Zone an den weißen Steinen der Gail, am Fuße des Dobratsch. Dazu muss ich mich in die Schütter Straße führen lassen, da ein permanenter Parkplatz hier kaum zu finden ist. Zwar gibt es einige asphaltierte Abstellflächen entlang der Straße, aber keine optimalen Bedingungen für Langzeitparken.

Über einen Feldweg gelangt man zu einer gemauerten Steinwand und von dort an den Bäumen vorbei zum Becken unter den weißen Steinen der Gail. Gegenüber haben sich Badegäste ihren Tagesverbau gebaut und verfolgen gespannt meinen Einstieg mit dem SUP. Ein paar Meter kann man flussabwärts paddeln, danach muss man jedoch absteigen und das Board durchs Wasser watend zur und über die folgende Felsaufschüttung ziehen. Das Gestein am Boden ist durchwegs glatt, weshalb Badeschuhe oder Neoprenschuhe unabdingbar sind.

Ab der Autobahnbrücke der A2 Südautobahn zeigt die Gail dann endlich Flusscharakter und die nächsten 1,5 km kann man sich bis zur Fußgängerbrücke beim Radlertreff Gailstüberl angenehm einpaddeln.

Aufgrund des begradigten Flussverlaufes ist die kleine Brücke aus der Ferne sichtbar und man kann sich schon mal für das Befahren der darunter liegenden Sohlschwelle optimal einrichten. Dazu sollte man knapp links neben dem mittleren Brückenpfeiler anfahren und geradeaus über die Schwelle ziehen. Als Alternative kann man auch das Board am seichten linken Ufer über die Steine tragen.

Egal für welche Variante man sich entscheidet, die aufmerksamen Blicke stehengebliebener Radfahrer und Wanderer sind einem gewiss. Ab hier führt nämlich ein Radweg zu den Villacher Vororten bis zum Warmbach, welcher aus dem Thermalgebiet Warmbad/Villach zum öffentlichen Badestrand Gail führt.

Die nächsten zwei Kilometer verlaufen recht unspektakulär, bis man auf eine 200 m lange Passage mit im Wasser verteilten Felsblöcken stößt, welche schöne kleine Schwälle, Walzen und Verwirbelungen auslösen. Hier kann man Slalom fahren und sich dem hohen Unterhaltungswert dieser Passage hingeben, bevor es wieder recht unauffällig weiter geht.

Immer wieder wechseln sich Schotterbänke und der Blick auf die Karawanken ab, wobei der Mittagskogel mit seinem vermeintlichen Gipfelplateau immer wieder auffällt. Wer dort schon mal oben war weiß jedoch, dass es eigentlich kein Plateau sondern eher ein Grat ist, den man erklimmt.

Bei Gödersdorf passiere ich drei Eisenbahnbrücken und komme der Stadt Villach immer näher. Nach den Brücken folgt eine Linkskurve und die Gail schlängelt sich fortan – womöglich ein wenig ihren ursprünglichen Verlauf folgend – in die Stadt und weiter zur Drau. Immer wieder paddle ich an plantschenden Familien, Freizeitsportlern und einzelnen Fischern vorbei. Viele Uferabschnitte sind hier gut zugänglich und ermöglichen es, sein Auto abzustellen.

Es folgen eine größere Sohlschwelle, welche rechts befahrbar ist, und etwa 200 m weiter eine kleinere Sohlschwelle, welche am besten linker Hand bezwungen wird. Zur Not lässt man sich einfach kniend oder sitzend über die Schwellen ziehen, man sollte aber die Möglichkeit einer Wasserlandung nicht ganz ausschließen. Klassische Flusspaddelaction halt!

Eine Rechtskurve später kann es an der Schotterbank im Bereich des Warmbaches nochmals etwas wilder werden, man kommt aber hier gut über die Passage und gleitet folglich durch die Villacher Vorortbezirke Tschinowitsch und Maria Gail bis zum Gailspitz – dem Mündungspunkt der Gail in die Drau.

Ab der Tschinowitscher Brücke am Halbleiterwerk der Infineon lässt die Strömung deutlich nach, so dass man zum Gailspitz hin wieder ordentlich am Paddelschaft ziehen muss, um voran zu kommen. Das ändert sich auch nicht mehr sobald sich das klare Wasser der Gail mit dem sedimenthältigen Wasser der Drau vermischt hat und man die letzten anderthalb Kilometer bis zum Silbersee zurücklegt.

Der Silbersee ist ein beliebter Schotterteich östlich von Villach und liegt in unmittelbarer Nähe zum linken Drauufer. An der Schiffsanlegestelle ist dann für mich Schluss und ich lasse die letzten 15 km auf der Badewiese ausklingen, während ich den SUP-Paddlern im See beim Planschen zusehe.

Am See gibt es zwei (im Sommer) kostenpflichtige Parkplätze, wo man sein Kfz vorab abstellen kann. Für den Rückweg steht auch die Buslinie 3 zur Verfügung, die zum Villacher Hauptbahnhof führt. Die Haltestelle steht an der Straßenabzweigung zum See.

Alternative 1: Natürlich muss am Silbersee noch nicht Schluss sein, denn man kann noch bis Rosegg weiterpaddeln und dort am Kraftwerk anlanden. Das Kraftwerk kann zu Fuß und mit dem Rad überquert werden, wobei sich links davon ein Parkplatz und rechts davon eine Bushaltestelle befindet.

Alternative 2: Beim Geilspitz kann man auch links in die Drau abbiegen. Diese paddelt man folglich stromaufwärts entlang in die Villacher Innenstadt (4,3 km) oder sogar weiter bis zum nächsten Kraftwerk (7,2 km). Diese Variante entspricht einem Teilabschnitt der Route Silbersee – Villach.

Weitere schöne Paddeltouren im Raum Villach findest du übrigens im SUP Guide Kärnten.

Anspruch

3

Einkehr

1

Länge

15 km

Dauer

2,5 – 3 Stunden

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