Dürrensee
Adresse
Dürrensee
GPS
46.63019775, 12.231017007359
Anspruch 1 | Einkehr 1 | Länge 1,3 km | Dauer 30 Minuten
Als SUP-Revier recht unscheinbar, liefert der Dürrensee doch interessante Charakterzüge. Zwischen steilen Berghängen paddelt man auf einem überdimensionierten Teich bei lediglich brusthohem, aber überraschend warmen Wasser.
Allgemeine Infos
- Dolomiten Vorteilskarten
- Südtirol Guest Pass
- Dürrensee Touristeninfo
- Dürrensee Wikipedia
- Tour Video
- Klima
- Wind, Wellen, Wetter
Befahrungsregeln
Der See liegt mitten in einem Natura 2000 Gebiet und seine Umgebung bietet Brut- und Nistplätze für viele, mitunter auch seltene Wasservögel. Außerdem befindet sich im Süden des Sees eines von nur wenigen Feuchtgebieten in Südtirol. Paddler sind daher angehalten, nicht zu lärmen, keinen Müll zu hinterlassen und die Feuchtgebiete nicht zu betreten. Badegäste haben Vorrang.
Gefahren
Entlang des Westufers verläuft die Straße SS51, an der die Autos mit hohem Tempo vorbeiflitzen. Beim Aussteigen und beim Abladen der SUPs immer den Straßenverkehr im Auge behalten! Auf dem Weg zum Wasser kreuzen auch unzählige Radfahrer den Weg – ebenso aufpassen!
Der Lehmboden ist extrem hart, glatt und glitschig. Es herrscht darauf hohe Rutschgefahr. Der großflächige und beliebte Badestrand im Norden des Sees eignet sich daher nicht besonders gut zum Starten und Beenden der Tour. Sicherere Alternativen findet man am Ost- und Westufer, wo es mehr Kieselsteine gibt und der Boden teilweise weicher ist.
Das Westufer entlang der Straße ist am tiefsten. Alle anderen Ufer sind sehr seicht und man bleibt bereits Meter vor Erreichen des Strandes mit den Finnen stecken. Wer das nicht weiß, wird dann ruckartig nach vorne katapultiert und kann sich verletzen. Noch schlimmer ist es, wenn man dann nach dem Sturz auch am glatten Boden unglücklich ausrutscht.
Wer zwischendurch vom Board steigt, hat meist auch mitten im kleinen See festen Stand unter den Füßen. Allerdings ist der Lehm, wie bereits gesagt, sehr glitschig und bleibt an den Füßen leicht haften. Wird dann das SUP wieder bestiegen, kann man dank des Lehms leicht beim Paddeln ausrutschen. Also gründlich die Füße waschen bevor es wieder ans Paddeln geht!
Das Befahren des Sees hängt sehr vom Wasserstand ab. Wenn man Pech hat, ist dieser so gering, dass der See beinahe die Hälfte seiner Wasserfläche einbüßt.
Am Ufer stehen manchmal Fischer, früh genug ausweichen!
Anfahrt
Der Ort Toblach (italienisch Dobbiaco) ist der End- bzw. Anfangspunkt der SS51, einer norditalienischen Staatsstraße. Auch der Dürrensee liegt an besagter Straße und ist daher mit dem Auto von Norden und Süden kommend gut erreichbar.
Mit der Buslinie 445 kann man von Norden (Toblach) und von Süden (Cortina d’Ampezzo) an den See fahren. Die Bushaltestellen liegen am Westufer des Sees.
Parken
Entlang des Westufers gibt es einen ganztägig kostenpflichtigen Parkplatz (2 €/Std. – Stand 2024), der an schönen Tagen während der Hochsaison zwar voll ist, aber die Parkplatzsuche ist bei weitem nicht so langwierig wie am benachbarten Misurinasee. Es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen.
Nach Süden hin gibt es ein paar kostenlose Parkmöglichkeiten am Straßenrand. Hier findet man in der Regel eine Parklücke am Straßenbankett und geht ungefähr 300 m bis zum See.
Baden
Obwohl der See auf über 1.400 m Seehöhe liegt, ist er relativ warm, da er nur wenige Zuflüsse, aber keinen nennenswerten Abfluss besitzt. Den großen Strand im Norden sollte man eher meiden, denn der Lehmboden ist teilweise so glatt und glitschig, dass es wahrlich gefährlich ist sich darauf zu bewegen. Vorteilhafter ist der Kiesstrand am Ostufer, oder man nutzt die unterschiedlichen Wasserzugänge am Westufer.
Neben dem Dürrensee bieten auch der Misurinasee sowie der Toblacher See erfrischendes Badevergnügen in der nähren Umgebung.
Außerdem gibt es mit dem Erlebnisbad Acquafun in Innichen (San Candido) auch Badeoptionen für die kalte Jahreszeit.
Tour
Einmal das Ufer entlang um den See.
Länge
1,3 km
Dauer
30 Minuten
Ein- und Ausstieg
Am südwestlichen Eck des Sees.
SUP-Verleih
Keiner
Kleines Paddeln vor großer Kulisse
Fast unscheinbar breitet sich der kleine Dürrensee im Naturparadies des inneren Höhlensteintals aus. Die Italiener nennen den See Lago di Landro, und dieser liegt im Grenzgebiet zwischen den zwei Naturparks namens Drei Zinnen und Fanes-Sennes-Prags. Zwar ist die Wasserfläche sehr klein und nicht immer ausreichend groß, aber das sanft grün schimmernde Wasser ist ein zu starker Blickfänger, an dem Stehpaddler schwer unverrichteter Dinge weitergehen können.
Da ich von Süden mit dem Auto anreise, entdecke ich 300 m vor dem See gleich eine freie Parklücke am Straßenbankett. Hier parkt man kostenlos, an den Parkplätzen direkt am Ufer zahlt man natürlich. Also stelle ich mein Auto gleich am Straßenrand ab und versichere mich, dass die anderen Fahrzeuge keinen Strafzettel an der Windschutzscheibe haben. Alle sind clean, also nehme ich selbstbewusst mein Board vom Autodach und richte meine SUP-Utensilien her.
Gleich nebenan führt ein Radweg vorbei, der die gesamte Region durchzieht und im Sommer stark befahren ist. Im Winter breiten sich hier hingegen die Langläufer aus. Noch ist es August und schön warm, weshalb ich mich auf eine kleine Erfrischung im See freue. Wie sich überraschenderweise herausstellt, ist dieser aber angenehm warm, weil er zwar ein paar kleine Zuflüsse aus den umgebenden Bergen hat, aber keinen großen Abfluss.
Entsprechend staut sich hier alles an und erwärmt sich gut, und ich habe heute Glück, dass der Wasserstand beinahe am Maximum ist. Damit wird die paddelbare Fläche größer und der See etwas tiefer. Aber mehr als drei Meter Tiefe sollte man hier zu keinem Zeitpunkt erwarten.
Aus Ungeduld steige ich gleich am ersten möglichen Wasserzugang an der Süd-West-Ecke des Sees auf mein Board, was sich später als Glücksgriff herausstellt. Hier steht man gleich mal kniehoch im Wasser und kann sofort lospaddeln, am großen Strand im Norden ginge das nicht. Dort ist es extrem seicht und der Boden so rutschig, dass das Hineinwaten in den See wirklich gefährlich sein kann. Aber bevor ich starte, gönne ich mir noch ein paar Himbeeren, die hier am Ufer wachsen.
Meine Blicke richten sich gleich nach oben, denn dort bestaune ich den Monte Piana im Osten, den Monte Specie im Westen und die Berge der Cristallogruppe im Süden. Obwohl ich mich bereits auf einem 1400 m hohen Gebirgssee befinde, geht es zu allen Seiten nochmals steil und hoch hinauf. Auch wenn die Dolomiten vor allem kleine Paddelreviere vorzuweisen haben, machen sie die fehlenden Wasserflächen mit ihren imposanten Bergansichten ordentlich wett.
Der kleine See, der eher einem größeren Teich ähnelt, ist an seiner Straßenseite im Westen und am Nordufer stark frequentiert, wobei ich beruhigt bin, auch andere Stehpaddler am Wasser zu entdecken. Es scheint also gestattet zu sein, hier sein SUP über das türkis-grüne Wasser zu schieben. Verbotsschilder wie am unweit entfernten Toblacher See sind nirgends auszumachen. Leider haben die Wolken der Wetterprognose nicht Folge geleistet, denn auch sie beginnen sich über den Dürrensee zu schieben und berauben mich um ein uneingeschränkt helles Sonnenambiente.
Dennoch gleite ich beherzt zum Nordufer, wo kleine Büsche wie Mangroven aus dem Wasser wachsen. Nichts wie rein in diesen kleinen Wasserdschungel und sehen, wann meine Finne stecken bleibt! Dank des Wasserstandes kann ich doch recht weit ans Ufer paddeln, bleibe dann aber unweigerlich hängen.
Somit drehe ich ab und paddle sanft am Nordstrand vorbei, wo sich definitiv am meisten Menschen aufhalten. Kinder rutschen den Boden entlang wie auf Schlittschuhen ins Wasser, andere Leute haben sich ihr kleines Tagescamp aufgeschlagen. Schnell merke ich, dass man hier mehr Abstand zum Ufer halten sollte, denn ich muss absteigen, um mein SUP aus dem Lehm zu ziehen. Fast rutsche ich dabei am extrem glitschigen und harten Lehmboden aus. Das hier ist wirklich nur für trittsichere und gut koordinierte Leute, denn man kann sehr schnell sehr dumm zu Sturz kommen.
Zurück an Bord wasche ich meine Füße penibel ab, damit ich nicht auch noch auf dem SUP ausrutsche. Das Ostufer bietet mir nur sehr kurz paddelbares Wasser, denn bald erreiche ich wieder eine Seichtzone, wo ich mit Blick auf die drei Kilometer vor mir aufsteigenden Cristallo-Berge zur Mitte des Sees abzweigen muss. Vor mir schiebt jemand sein SUP watend vor sich hin, das Wasser steht ihm nur bis zu den Oberschenkeln. Sicherheitshalber verlasse ich meinen Sweet Spot und platziere mich weiter vorne an der Nose, damit ich nicht nochmals stecken bleibe.
Ich kann mich nicht sattsehen am Südufer mit seiner Schilf- und Feuchtzone und den dahinter liegenden Bergmassiven, die bis auf 3000 m Seehöhe aufsteigen. Den Schwänen vor mir imponiert dieser Anblick denkbar wenig, die dürfen solche Ausblicke ja sowieso jeden Tag genießen.
Ich hingegen treibe leider schon wieder zum Endpunkt dieser wahrlich kurzen Paddelrunde und blicke nochmals auf den See zurück. Die bleibenden Eindrücke nehme ich selbstverständlich nach Hause mit, denn sie werden mich sicher bis zu meinem nächsten Besuch in der Region nähren. Es lebe die Bergwelt, weil es sich dort auch gut paddelt!
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