Adresse

Gallizien

GPS

46.562600437201, 14.483735561371

Drau – Gallizien bis Seidendorf

Kategorie(n): ,
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Adresse

Gallizien

GPS

46.562600437201, 14.483735561371

Anspruch 2 |  Einkehr 1 |  Länge 7,8 km |  Dauer 2 – 3 Stunden

Zwischen den zwei größten Stauseen Kärntens paddelt man entlang versteckter Radwege, steiler Felswände und bewaldeter Ufer. Gut genährt von Nebenflüssen fließt die Drau hier überraschend zügig und nimmt Stehpaddlern eine Menge Krafteinsatz ab.

Allgemeine Infos

Befahrungsregeln

Besonders im Bereich der Seidendorfer Au leise und respektvoll verhalten! Das Augebiet bitte nicht abseits des Wassers betreten und etwaigen Müll mitnehmen!

Vor allem ab der alten Eisenbahnbrücke wird im Bereich der Fishery Steffan gerne gefischt. Fischern und ihren Booten früh genug ausweichen!

Gefahren

Der Einstieg unter dem Kraftwerk Annabrücke ist etwas steil und führt über Felsblöcke zum Wasser. Nach Möglichkeit zumindest zum Hinuntersteigen stabile Badeschuhe oder ähnliches tragen. Wenn man danach weiter in die Mitte des Flusses paddelt, kann es am Wasser zu Verschneidungen kommen, da sich die leichten Strömungen vom Bach und vom Wehr treffen.

Entlang der Route schwappen immer wieder Verwirbelungen wie Pilze von unten an die Wasseroberfläche. Befindet man sich mit dem SUP darauf, kann es sich manchmal kurz unnavigierbar anfühlen und man paddelt gefühlt ins Leere. Am besten umfahren oder ohne zu paddeln in leichter Hocke und mit Körperspannung darübergleiten. Wer sich unsicher ist, paddelt sowieso mit einer Schwimmweste oder phasenweise kniend.

Man darf entlang weiter Teile der Tour durchaus mit einer Fließgeschwindigkeit von etwa 2 km/h rechnen, weshalb man mit einem halbwegs kraftvollen Paddeleinsatz recht zügig unterwegs sein kann.

Vor allem im Bereich der Fishery wird gerne gefischt. Darum hier eher zur Mitte hin und weg vom rechten Ufer orientieren. Für die gesamte Tour gilt, Fischerbooten auszuweichen, um keine Probleme mit den Fischern zu bekommen und um an keinen Leinen hängen zu bleiben.

Ab der neuen Eisenbahnbrücke paddelt man bis zum Tourende über Teppiche von Wasserpflanzen und über teilweise untiefes Wasser von maximal 50 cm Höhe. Die Wasserpflanzen so gut es geht umfahren, damit nichts an den Finnen hängen bleibt und folglich die Fahrt bremst.

Der Ausstieg an der kleinen Bar ist steil und erdig, dafür aber ohne rutschige Felsformationen.

An den wenigen Brücken entlang der Route immer ausreichend Abstand zu den Brückenpfeilern halten! An diesen sammelt sich immer wieder Treibholz, was noch mehr Abstand erfordert.

Anfahrt

Um zum Tourstart zu gelangen, sollte man mit dem eigenen Auto anreisen, da es dort keine öffentlichen Verkehrsverbindungen gibt. Es gibt zwei Parkmöglichkeiten – einerseits unter der Dammkrone, andererseits auf dem Feldweg auf der anderen Seite des Kraftwerks. Beide liegen nur wenige hundert Meter voneinander entfernt und sind aus allen Richtungen gut mit dem Auto erreichbar.

Das andere Ende der Tour an der Fishery Steffan ist ebenfalls gut mit dem Auto erreichbar, egal ob aus der Region oder gar aus Italien oder Slowenien. Hier fährt man entweder zu den Parkplätzen vor der Fishery oder zum ehemaligen Ausflugsschiff.

Bezüglich der Rückreise gibt es auch Optionen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Es gibt zwar in der Nähe des Tourziels Bushaltestellen, die nächste ist aber 1,3 km von der Fishery entfernt und wäre zu Fuß an der anderen Seite der Drau erreichbar. Weiter entfernte Bushaltestellen befinden sich im Bereich des Ortes Tainach (Tainach Dauhofen, Tainach West), bedeuten aber nochmals bis zu 1,7 km mehr Fußweg.

Der Bus nützt aber nur dann etwas, wenn man lediglich zum Startpunkt geführt wurde und dorthin nicht mehr zurück muss, weil ja sowieso kein Auto dort geparkt wurde. Außerdem sind die öffentlichen Verbindungen aus Italien und Slowenien sehr langwierig und meist eine Kombination aus Bahn und Bus.

Wer am Start abgesetzt wird und nach der Tour mit den Öffis zurückreisen möchte, kann sowieso versuchen, am Nordufer der Drau direkt unter der Brücke anzulanden, um sich so etliche hundert Meter Fußweg zu ersparen.

Überregionale Bus-, Bahn- und Flugverbindungen findet man über die Vergleichsportale Omio, Busbud sowie RailEurope. Wer mit dem Flugzeug anreist, landet entweder am Flughafen Klagenfurt oder am Flughafen Ljubljana.

Parken

Beim Tourstart im Bereich des Kraftwerk Annabrücke gibt es zwei gute Stellen, an denen man KFZ abstellen kann. Zum einen ist das der breite Straßenrand unter dem Damm, wo man an der Kurve ausreichend Platz findet. Allerdings geht man von hier etwa 720 m bis zum Einstieg.

Zum anderen – und wirklich optimal gelegen – findet man einen Abstellplatz entlang des Feldweges, der runter zum Wasserzugang führt. Am besten an der Weggabelung parken und dabei achtgeben, dass andere Fahrzeuge ungehindert vorbeikommen. Auch hier geht sich das aber locker aus.

Das Shuttlerfahrzeug stellt man beispielsweise bei der Fishery Steffan an einem der nicht reservierten Parkplätze ab. Die Parkplätze für Hotelgäste sind beschriftet und dementsprechend zu meiden. Von der Bar, an der man anlegt, geht es dann 150 m bis zum Auto.

Ebenso kann man am Parkplatz der ehemaligen Erlebnisschifffahrt Südkärnten kostenlos parken. Das verlängert die Tour sogar um bis zu 700 m, da man im Bereich der Anlegestelle des leerstehenden Passagierschiffs Magdalena an Land geht.

Baden

Da die Drau entlang dieses Abschnittes nicht aufgestaut ist, gibt es keine Badeempfehlung. Wer sich eine Erfrischung dennoch nicht entgehen lassen möchte, sollte zumindest immer neben dem SUP bleiben und dieses als Schwimmboje nutzen.

Im Hochsommer, wenn die Luft an die 30° C warm ist, kann man an der Drau in ungestauten Bereichen mit etwa 15° C Wassertemperatur rechnen. Also herrlich für eine Abkühlung. Abseits der Fließwasserabschnitte ist es etwas wärmer und man kann auf eigenes Risiko hin vom SUP gehen und ins Wasser springen. Ab und zu sieht man auch Leute vom Ufer ins Wasser gehen.

Badealternativen in der Region bieten der Linsendorfer See, der Reßnig See, der Ratzteich, der Klopeiner See sowie der Turnersee, aber auch der Stausee Freibach. An geeigneten Stellen kann man auch an den Drau-Stauseen (Völkermarkt, Annabrücke) baden.

Wer auch während der kalten Jahreszeit baden möchte, genießt das hochwertige Angebot im Badehaus Klopeinersee. Es hat ganzjährig geöffnet und bietet neben einem Infinity Pool auch vier Saunen, einen FKK-Bereich sowie Masseure.

Tour

Vom Kraftwerk Annabrücke bis zur Fishery Steffan in Seidendorf.

Länge

7,8 km

Dauer

2 – 3 Stunden

Ein- und Ausstieg

Einstieg unter dem Kraftwerk Annabrücke.
Ausstieg an der Bar vor der Fishery Steffan.

SUP-Verleih

Draupaddelweg
Dahlienweg 14, 9161 Maria Rain
Tel. +43 (0)463 2032 30100

SUP2GETHER
Mobiler SUP Verleih
Am Birkengrund 26, 9073 Klagenfurt
Tel. +43 (0)463 20323020

Geradeaus durch sanfte Windungen

Nachdem die Drau in Südkärnten über weite Teile reguliert und aufgestaut ist, bietet gerade der Abschnitt zwischen dem Stausee Annabrücke und dem Völkermarkter Stausee einen willkommenen Zahmwasserritt mit beinahe durchgehend spürbarer Strömung. Diese Strömung wird naturgemäß gleich zu Beginn der Tour durch das herabstürzende Wasser am Kraftwerk Annabrücke genährt.

Ursprünglich wollten wir unser Auto unter der Dammkrone des Stausees parken, da wir diesen Parkplatz schon von unserer letzten Tour über den Stausee Annabrücke kennen. Von dort ist der Fußweg zum Startpunkt dieser Tour aber dann doch recht lange (ca. 720 m), weshalb wir spontan nach einer Alternative suchen und prompt an der geplanten Einstiegstelle fündig werden.

An der Beschilderung der Einstiegstelle für den Draupaddelweg führt ein kleiner Feldweg in Richtung Fluss, und genau dort kann man das Auto ebenso abstellen. Es gibt keine Verbotstafel, dafür aber ausreichend Platz zum Parken. Unser anderes Auto steht bereits bei der Fishery Steffan am anderen Ende der Paddelroute.

Der Schotterweg zum Wasser ist schnell hinter uns gebracht und wir erfreuen uns gleich am unerwartet optimalen Wasserzugang knapp 300 m vom Wehr entfernt. Die Felsblöcke zum Wasser hinunter sollten zwar vorsichtig überwunden werden, stellen jedoch keine große Herausforderung dar. Da von rechts nicht nur der Hauptstrom über die Staumauer fließt, sondern auch noch ein kleiner Bach seinen Weg in die Drau bahnt, kann es zu kleineren Verschneidungen im Wasser kommen.

Heute starten wir unter leicht mystischen Bedingungen in den SUP-Tag, weil der spätsommerliche Frühnebel die gesamte Region verhüllt hat. Die dunkelgrünen Hügel und Wälder links über uns münden in einen weiß-grauen Schleier, der die senkrechten Felsen des Skarbin vorerst vor uns versteckt. Jedoch kann dieser Schleier nicht die türkis-grüne Farbe der Drau vor uns verbergen, die uns heute ihr spiegelglattes Wasser präsentiert.

Dieses wird nur von gelegentlichen, kleinen Verwirbelungen in subtile Wallungen gebracht und zieht mit geschätzten 2 km/h unterhaltsam Richtung Osten. Der Pegelstand am Kraftwerk Annabrücke liegt heute bei etwa -22 cm, der Durchfluss bei 210 m³/s – alles ganz gewöhnliche Werte für diese Messstation. Auch dass wir immer wieder auf Spuren von Biber stoßen, scheint hier ganz normal zu sein.

Da es durchwegs geradeaus geht, mangelt es vorerst noch an Abwechslung, aber dieses Defizit wird gleich behoben, sobald wir am Mündungsbecken der Vellach vorbeiziehen. Plötzlich lichtet sich die Uferbewaldung, ein von Biber gefällter Baum ragt ins Wasser und es offenbart sich ein seichtes Becken, an dessen Ende das Wasser von einem kleinen Wehr in die Drau stürzt.

Das gibt wieder einen Extraschub unter den Brettern und treibt uns durch eine kaum merkbare Windung der Drau. Am Südufer, also entlang unserer rechten Seite, verläuft der beliebte und sehenswerte Drauradweg R1 hinter den Bäumen. Die ersten Radler blitzen bereits zwischendurch auf, denn sie haben ihre Tour genauso früh begonnen wie wir.

Zur Belohnung beginnt nun auch die Sonne ihr Spiel und schickt ihre Strahlen immer stärker zwischen den sich auflösenden Wolken nach unten. Das ebnet den Weg für die freie Sicht auf die Karawanken rechts vor uns, und als wir uns zurückdrehen erkennen wir nun auch die senkrechten Felsen des Skarbin. Die wiederum erinnern uns an die Kossiach-Felsen beim Stausee Annabrücke, die nur etwa 10 km Luftlinie entfernt hinter uns flussaufwärts liegen.

Nach all den Kilometern durch bewaldetes Gebiet baut sich vor uns dann doch wieder ein Hinweis auf Zivilisation auf, die alte Tainacher Eisenbahnbrücke aus dem 19. Jahrhundert. Was wir aber nicht sehen, da unsere Blicke an der Brücke hoch und nach vorne gerichtet sind, ist, dass von links die Gurk in die Drau mündet. Sie trägt ihr sedimenthaltiges, dunkleres Wasser in die Drau, und zwar so sanft, dass wir am SUP gar nichts davon merken.

Mittlerweile hat die Fließgeschwindigkeit sowieso stark abgenommen und wir ziehen schon etwas kräftiger am Paddelschaft, um knapp 500 m nach der Bahnbrücke rechts in die Seidendorfer Au einzubiegen. Diese beginnt bereits im Bereich der alten Eisenbahnbrücke und erstreckt sich zu beiden Seiten der Drau bis zur nächsten Straßenbrücke, die zum Klopeiner See führt. Das Feuchtgebiet ist Brutplatz für Höckerschwäne, Blässhühner, Haubentaucher, Graugänse sowie Stock- und Reiherenten. Ferner dient es als Durchzugsgebiet und Rastplatz für Seidenreiher.

Die Au ist somit ein echtes Naturparadies, allerdings wurde ihr zum Verhängnis, dass sie kein Naturschutzgebiet ist und daher 2012 mit dem Bau einer neuen Bahnbrücke begonnen wurde. Um dieses umstrittene Projekt zu realisieren wurden sogar jahrzehntealte Wochenendhäuser abgelöst und abgerissen, damit auch mitten durch die Natur der vermeintliche Fortschritt seine kapitalistische Fratze zeigen darf.

Die Fischer in ihren kleinen Booten sind dann aber wohl doch ein Indiz dafür, dass die wahren Eigentümer dieses Stückchens Erde – die Tiere – sich trotzdem nicht so leicht vertreiben lassen. Hier, abseits des Hauptstroms ist das Wasser teilweise kaum tiefer als einen halben Meter und es strotzt nur so von Wasserpflanzen. Da muss man schon aus Respekt vor der Flora so gut es geht versuchen auszuweichen. Andererseits aber auch, um kein bremsendes organisches Material an den Finnen haften zu haben.

Zur linken Seite trennt nur ein dünner und langgezogener Landstreifen die Au von der Drau. Rechts führt ein ebenso schmaler Radweg an den ehemaligen sogenannten Seidendorfer Teichen vorbei. Diese wurden 2016 zusammengelegt und bilden nun ein fast 15 Hektar großes Fischereigebiet namens Lagune I, an dessen Ende sich ein Schongebiet anfügt.

Ganz geschont haben wir uns heute nicht, weshalb uns die kleine Bar mit Blick über das Wasser gerade gerufen kommt. Sie ist Teil der Fishery Steffan, einem Fischerei-Resort mit kleinen Holzblockhütten, das nicht nur unter Fischern ein heißer Tipp ist, sondern auch für nichtfischende Gäste Zimmer bereithält.

Direkt vor der Terrasse landen wir an und steigen erwartungsvoll das erdige Ufer hinauf. Dort erwarten uns nicht nur kühle Getränke und kleine Snacks in Selbstbedienung, sondern auch ein wunderschöner Ausblick über die Au und die dahinterliegende Drau. Was für ein krönender Abschluss – es war wieder mal wow!

Alternativen: Natürlich kann man im Bereich der Bahnbrücken auch am Hauptstrom bleiben, aber dann verpasst man die immer noch recht naturbelassene Idylle der Seidendorfer Au rund um das rechte Flussufer. Man kann diese Tour außerdem nahtlos in den Völkermarkter Stausee fortführen, da es hier glücklicherweise keine Staustufe gibt. Das nächste Kraftwerk ist weitere 15 km entfernt (Kraftwerk Edling).

Es gibt auch zwei alternative Ausstiege für diese Tour: einerseits könnte man nach der Brücke bei der Schiffsanlegestelle an Land gehen, oder am anderen Ende der Brücke am nördlichen Ufer der Drau.

Anspruch

2

Einkehr

1

Länge

7,8

Dauer

2 – 3

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