Adresse

Bibione

GPS

45.628759690039, 12.995603084564

Adresse

Bibione

GPS

45.628759690039, 12.995603084564

Anspruch 5 Paddel  |  Einkehr 3 Krüge  |  Länge 24,5 km |  Dauer 6 – 7 Stunden

Die Tour für den langen Atem. Durch das einsame Hinterland, über den unterhaltsamen Tagliamento bis zum 10 km langen Strand. Für Abenteurer und Hartgesottene bietet diese Runde ein extrem vielfältiges Erlebnis mit unvergesslichen Eindrücken.

Allgemeine Informationen

Befahrungsregeln

Badegäste, Passagierschiffe und -boote haben stets Vorrang. Die Schilflandschaft sollte abseits der begehbaren Stellen nicht betreten werden.

Gefahren

In den Kanälen herrscht reger Boots- und Schiffsverkehr, daher immer vorausschauend paddeln.

Das östliche Teilstück des Canale Lugugnana ist kaum breiter als 20 m und es bleibt wenig Platz, um Booten und ihren Wellen auszuweichen. Es passiert leicht, dass man an das Ufer ins Schilf gedrückt wird, wenn man nicht rechtzeitig gegen die Wellen paddelt. Im Zweifel am besten kniend abwarten, bis die stärksten Wellen sich gelegt haben.

Im Tagliamento wird man am Ufer oftmals mit Kehrwasser konfrontiert, welches kräfteraubend sein kann. Vor allem im Bereich des Hafens Marina Uno am Westufer von Lignano, kurz vor der Meeresmündung sollte man auch aufgrund des geringen Wasserstandes nicht allzu nah am Ufer fahren.

Der mental härteste Teil kommt unserer Meinung nach ab dem Leuchtturm (Faro di Bibione) am Ostende Bibiones. Ermüdung und Konzentrationsabfall können den Wellengang am Meer (150-200 m vor dem Strand) richtig schwierig erscheine lassen, sodass es schnell zu Wasserlandungen kommen kann. Außerdem muss man auf die Badegäste Acht geben und für acht Kilometer gegen die Monotonie ein Rezept finden.

Anfahrt

Direkt kann man Bibione eigentlich nur mit dem Auto oder mit dem Schiff erreichen. Der nächste Bahnhof befindet sich in Latisana, die nächsten Flughäfen befinden sich in Triest, Treviso und Venedig. Öffentliche Verkehrsmittel nach Bibione findet man natürlich vor allem während der Sommersaison.

Reist man mit dem Auto an, gibt es sowieso nur die Zufahrt über die SP 74 aus nördlicher Richtung. Einen Kilometer nach der Brücke über den Canale Lugugnana nimmt man am Kreisverkehr die erste Ausfahrt nach rechts und fährt 5,5 km lang geradeaus nach Westen in Richtung der Lagune, wo man dann am Hafen Porto Baseleghe – Bibione Mare Spa vorbeikommt. Man fährt die Via della Laguna am Hafen vorbei geradeaus bis zum kostenlosen Parkplatz (Stand 2020) neben dem Campingplatz bzw. vor dem Strand. Auch entlang der Straße kann geparkt werden.

Parken

Zwischen der Einfahrt zum Camping Capalonga und dem Strand (Stabilimento Balneare Seven) in Bibione Pineta befindet sich ein großzügiger Parkplatz, welcher an schönen Tagen verständlicherweise schnell voll ist. Daher am Besten früh morgens starten. Es ist auch gestattet entlang der Zufahrtsstraße am Straßenrand zu parken.

SUP-Vermietung

Aloha Watersports Center
Am Strand vor der Via Pegaso, 30028 Bibione
Tel. +39 (0)347 2780500

Windsurfschool Tornado
Strand vor Via Rigel/Lira, 30028 Bibione
Tel. +39 (0)328 4321284

LagoonRent
Tel. +39 (0)347 1399853

Tour

Vom Strand in Bibione Pineta geht es westwärts in die Lagune und am Hafen vorbei. Hinter dem Hafen geht es rechts (östlich) weg in die Kanäle, welche nördlich des Badeortes zum Tagliamento führen. Den Fluss runter zum Meer und den Strand von Bibione entlang zum Einstieg zurück.

Länge

24,5 km

Dauer

6 – 7 Stunden

Ein- und Ausstieg

Am Strand vor dem Stabilimento Balneare Seven in Bibione Pineta.

Zwischen Biodiversität und Strandfeeling

Bibione ist mit seinen 12 km Sandstrand neben Jesolo der Badeort mit dem längsten Wasserzugang an der nördlichen Adriaküste. Zwischen dem Tagliamento im Osten, dem Naturschutzgebiet Vallevecchia im Westen und dem Naherholungsgebiet um das Valgrande im Norden erstreckt sich der Badeort, den viele Paddler schon aus ihrer Kindheit kennen. Hier gibt es zwar weniger Nachtleben als beim Nachbarn Lignano, dafür punktet man in Bibione mit mehr Strandleben und Gemütlichkeit.

Das riesige Gebiet wird natürlich auch von  unterschiedlichen Kanälen umschlossen und wir wagen das Experiment, 25 km am Stück zu meistern. Die Route ist strategisch ausgelegt, denn wir bevorzugen es gemütlich zu beginnen und das schwierigste Stück zum Schluss zu fahren.

Also steigen wir in Bibione Pineta beim Stabilimento Balneare Seven ein und entscheiden uns früh zu starten, denn die Parkplätze sind hier kostenlos und dementsprechend schnell belegt. Außerdem können wir so die relativ frische Morgenluft ausnutzen, bevor es richtig heiß wird.

Direkt vor dem Rettungsschwimmerturm Nr. 4 gehen wir ins Wasser und paddeln gleich rechts weg zu den Wellenbrechern vor  dem Stand von Brussa. Bei klarer Luft sieht man von hier auch noch Caorle und mit etwas Glück erkennt man dabei auch die Chiesa della Madonna dell’Angelo am Ende der Spiaggia Levanto.

Nach den Wellenbrechern ist es sinnvoll, gleich Richtung Fahrwasser zu paddeln, um am Weg in die Lagune von Bibione nicht im Sand stecken zu bleiben. Am Camping Capalonga entlang geht es gegen die leichte Strömung erstmals bis zum Hafen (Porto Baseleghe) rauf, wobei wir an Fischern, Motorbooten und einem Piratenschiff vorbei paddeln. Die Perla Nera fährt täglich von verschiedenen Standorten aus und macht während ihrer zweistündigen Tour ein mega Programm für Eltern und Kinder.

Nach dem Hafen geht es – gut beschildert – nach rechts in den Canale Lugugnana und wir finden uns nach einigen hundert Metern im Niemandsland wieder. In einem schier endlosen Schilfgürtel mit 40 m Breite beginnt unsere Fahrt durchs Hinterland. Gegen die leichte Strömung gibt es ein erprobtes Mittel: am Ufer paddeln. Das tun wir, müssen jedoch darauf achten, bei starken Bootswellen nicht ins Schilf getrieben zu werden bzw. im Sand hängen zu bleiben.

Nach 3,5 km macht der Kanal erst eine starke Linkskurve und wird dann nach rechts fortgeführt, wobei sich hier die Breite halbiert und man die Wellen im Griff haben muss, um durch die Boote nicht ans Ufer gedrückt zu werden. Andererseits scheinen viele Verkehrsteilnehmer ihre Geschwindigkeit für uns zu drosseln, was so einiges erleichtert. Außerdem genießen wir nun endlich mal eine Strömung in Fahrtrichtung, welche bis zum Ende der Tour aufrecht bleiben sollte.

Am Tagliamento angelangt, gönnen wir uns eine kurze Pause im deutlich kühleren Süßwasser und lassen uns dabei einige Meter Richtung Meer treiben. Danach geht’s wieder an die Arbeit. Der Wind kommt heute, wie so oft hier, aus Süd-Ost und bläst uns entgegen sobald wir wieder auf den SUPs stehen. Damit neutralisiert er zeitweise leider die Strömung, welche uns hier schön tragen sollte. Außerdem tut der Bootsverkehr am Fluss sein Bestes, um das Wasser schön wellig zu halten. Wir fahren an der niedlichen Marina Punto Verde vorbei und erfreuen uns trotz aufkommender Ermüdung am tollen Wetter und der Kameradschaft in der Gruppe.

Kurz vor der Meeresmündung ankern unzählige Yachten im Fluss. Der Wind hat etwas nachgelassen und  wir lassen uns passiv flussabwärts tragen, während wir dem Treiben an Board und im Wasser folgen. Wenige Minuten später sehen wir bereits Lignanos Marina Uno zu unserer Linken. Aber Achtung! Die Wellen können Paddler leicht ins Kehrwasser am seichten Ufer drücken und man muss dann erwartungsgemäß härter paddeln, um vorwärts zu kommen.

Sobald das Meer erreicht ist, geht es rechts weg zum alten Leuchtturm von Bibione (Faro di Bibione). Am netten Strandabschnitt vor dem Turm bietet sich noch eine letzte Pause am Festland an, bevor es die letzten acht Kilometer entlang des Strandes in sich haben werden. Ehrlich gesagt, empfehlen wir jedem Paddler dieses Timeout sogar! Nicht nur für den Körper, vor allem auch für den Kopf. Denn jetzt kann es mitunter richtig wellig werden und mit schwindender Ausdauer und Konzentration kann es zu nervenaufreibenden Wasserlandungen kommen.

Weit vor uns können wir die unscharfen Konturen des Laguna Park Hotel ausmachen. Bis dorthin sind es aber gute zweieinhalb Stunden, wenn man konzentriert und halbwegs zügig paddelt. Und irgendwann kommt unweigerlich der Punkt, an dem man sich fragt: ‘Fahre ich, oder werde ich gefahren?’. Das Meer gibt immer mehr den Takt vor aber der Süd-Ost-Wind im Rücken entlastet uns leicht. Dennoch drückt er stetig vom Meer zum Strand und wir sind gezwungen, fast durchgehend steuerboard zu paddeln. Wir wechseln zwischendurch nur kurz die Paddelseiten, um nicht allzu stark zum belebten Strand geblasen zu werden. Schließlich wollen wir es vermeiden, nur mehr im zick-zack-Kurs zu paddeln.

Vor ein paar Tagen hat uns Lignano mit seinen 23 km schon einiges abverlangt und die zusätzlichen Kilometer dieser Tour spüren wir nun deutlich. Ohne mindestens drei Liter Wasser auf allen Boards dabei zu haben, würden wir das hier nicht wie geplant beenden können. Achtet bei der Wasserversorgung auf solchen Mammut-Touren vor allem auf einen hohen Mineralstoffgehalt, denn ihr werdet die Elektrolyte gerade zum Ende der Tour dringend benötigen.

Nach etwas mehr als sechs Stunden stehen wir wieder direkt vor dem Rettungsturm Nr. 4. Wir haben es geschafft und sind geschafft! Der Jubel ist kurz und die Umarmungen herzlich, dann geht’s direkt in die Horizontale. Denn im Wasser, am Sand liegend ist es im Moment am angenehmsten. Endlich Auftrieb, nach sechs Stunden Antrieb. Das genießen wir nun auf Anhieb.

Alternative: Wer die Tour um vier Kilometer (etwa eine Stunde) abkürzen möchte, steigt im Hafen Porto Baseleghe ein und erspart sich somit die Umrundung der Halbinsel von Bibione Pineta im Westen des Badeortes. Das war es allerdings auch schon wieder mit dem Schwindeln, den Rest muss man, wenn man einmal unterwegs ist auch wirklich durchziehen, denn es gibt keine anderen direkten Wasserwege zurück zum Parkplatz beim Stabilimento Balneare Seven.

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